Mein Licht in der Dunkelheit

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Jisungs Pov:

Die warmen Sonnenstrahlen trafen auf meine Haut und erhitzten mein Gesicht. Ein wenig erschöpft blinzelte ich und blickte auf roten Stoff. Ich wandte meinen Kopf zur Seite und stellte fest, dass ich in einem Bett lag. Genauer gesagt, in Minhos Bett. Vorsichtig strich ich über die weiche Decke und genoss die Sonne auf meiner Haut. Dann erinnerte ich mich. An Yoon-woo, an die Gefangenschaft, an den Kampf und die vielen bösen Worte. Schlagartig wandte ich meinen Kopf in die andere Richtung und sofort erblickte ich das vertraute Gesicht meines Prinzen.

Er schlief. Mir zugewandt und mit einer kleinen Sorgenfalte auf der Stirn. Für einige Sekunden betrachtete ich ihn einfach und meine Liebe zauberte ein Lächeln in mein Gesicht.

Er hatte mich gerettet. Nein, eigentlich hatte er uns alle gerettet. Ganz behutsam hob ich die Hand und strich ihm über die Wange. Ein weißer Verband blitzte mir entgegen, als der Ärmel meines Oberteils sich beim Strecken ein wenig zurückschob, aber gerade hatte ich keine Schmerzen. Ich rutschte noch ein wenig näher an Minho heran und genoss die Wärme seines Körpers und schlang meinen Arm um seine Taille.

So lag ich eine ganze Weile da, bis sich der Ältere bewegte und seine Hand mich ertastete. Sofort blickte ich zu ihm hoch und schmiegte meine Wange gegen seine Brust.

„Sungie. Du bist wach." Es war eher eine erleichterte Feststellung, als eine Frage aber ich nickte und lächelte.

„Du hast mich gerettet." Meine Worte waren voller Zuneigung und Liebe für diesen Mann. Denn ich war ihm wirklich unglaublich dankbar. Allein der Gedanke an ihn hatte mich stark bleiben lassen. Hatte mich weitermachen lassen und dank ihm, konnte ich all dem Bösen die Stirn bieten. Er war mein Licht in der Dunkelheit. Mehr noch, er war wie eine lodernde Flamme, die mir Wärme und Helligkeit schenkte.

Ich schmiegte mich enger an ihn und kniff die Augen leicht zusammen, als die Sonnenstrahlen meine Nase kitzelten. "Wie spät ist es?", fragte ich verwirrt.

"Es ist kurz vor 11 Uhr. Du hast einen ganzen Tag geschlafen Sungie." Beschützend legte sich ein Arm um meinen Körper.

„Ich hatte solche Angst um dich mein Kleiner. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was du durchmachen musst. Vermutlich hätte ich dann den Verstand verloren."

Die gequälte Stimme, ließ mein Herz kurz aussetzen, doch er sprach bereits weiter. "Hast du noch irgendwo Schmerzen? Brauchst du einen Arzt?" Schon alleine seine tiefbraunen Augen spiegelten seinen inneren Kampf wieder. Als würde er versuchen, das Ausmaß meines Leidens nachzuvollziehen, als würde er sich die schrecklichsten Szenen vorstellen, die sein Verstand ihm erlaubte.

Langsam schüttelte ich den Kopf und umarmte ihn ein wenig fester. „Mir geht es gut. Du bist alles, was ich gerade brauche." Ein zaghaftes Lächeln trat auf meine Züge und ich sah zu ihm auf.

„Wie geht es den anderen? Was ist mit Chan Hyung?"

Zärtlich strich Minho über meine Wange. „Es geht ihm schon besser. Die Wunde ist zum Glück nicht so gefährlich, wie vermutet. In ein bis zwei Wochen darf er wieder aufstehen und die Ärzte sagen, dass keine Schäden zurückbleiben." Kurz strich er über meinen Verband und sein Blick wurde wieder dunkel und reuevoll. „Deine Wunden haben sie auch genäht. Sie meinten aber, dass dennoch von einem der Schnitte eine kleine Narbe zu sehen sein wird. Es tut mir so leid, dass ich nicht besser auf dich aufgepasst habe." Sein Gesicht drückte deutlich den Schmerz darüber aus und sofort wollte ich ihn wieder beruhigen.

„Nein, Minho. Hör auf, dir die Schuld zu geben. Alles ist gut. Ich bin hier bei dir und diese kleine Narbe ist nicht weiter schlimm. Das hat nichts zu bedeuten."

The Earl and the Prince | MinsungWhere stories live. Discover now