⚽️ 𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 𝟥 →𝓙𝓾𝓵𝓲𝓪𝓷 ⚽️

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Remember⚠️maybe TW

Sehnsüchtig habe ich darauf gewartet, dass der Schiedsrichter, das Spiel abpfeift. Nachdem Kai gegen das Tor gerasselt war und Felix's Schwester ihn auf dem Spielfeld aufgeschnitten hat, konnte ich mich nicht mehr auf das Spiel konzentrieren. Zwar schoss ich mit einer sehr guten Vorlage, ein Tor, trotzdem musste ich mich immer wieder fragen, wie es Havertz geht. Auch wenn wir jetzt in zwei verschiedenen Fußball-Clubs spielten, sind wir immer noch ziemlich gute Freunde.
In der zweiten Halbzeit hatte sich Felix dann auch noch verletzt. Es sieht so aus als würde er für einige Zeit nicht mehr spielen können.
Jetzt lief ich vor Kais Krankenzimmer, auf und ab, während ich auf seine Freundin wartete.
„Julian?" Hörte ich eine Frauenstimme hinter mir, ich drehte mich um und im nächsten Moment hatte mich seine Freundin auch schon umarmt.
Sie schluchzte ein paar Mal und löste sich dann von mir.„Wie geht es ihm?"
Ich zuckte mit den Schultern.„Das wird uns seine Ärztin bestimmt sagen." Ich deutete auf Felix's Schwester, die gerade in unsere Richtung kam.
Nia's Haare waren, nicht mehr offen sondern, im Nacken zu einem Knoten zusammen gebunden. Als sie aufsah schaute ich direkt in ihre warmen Katzengrünen Augen, dazu umspielte ein leichtes Lächeln ihre Lippen. Kurz darauf drehte sich Nia, aber wieder weg. Schade, ich hätte das Lächeln ruhig länger betrachten können oder wollen.
Nia nahm Kai's Patientenakte – aus dem Aktenhalter, der vor der Tür war – klopfte an und wir betraten das Zimmer.

Kais Zimmer war ein typisches Krankenzimmer. Wenn du in das Zimmer reinkommst, ist rechts direkt das Badezimmer. Nach dem kleinen Wandvorsprung stand Kai's Bett und gegenüber vom Krankenbett war ein Tisch mit zwei Stühlen. Kai hatte eine Hand auf seine Rippe, wo Nia ihn ,aufgeschnitten' hat, gepresst und setzte sich schwerfällig auf. Seine Freundin umarmte ihn stürmisch, woraufhin er kurz das Gesicht verzieht. Vermutlich vor Schmerz!
Nia trat ein Schritt nach vorn, so das  sie ein Stück vor mir stand, wo ich sie dann gut beobachten konnte.
Nia blickte auf die Akte und dann zu Kai.„...soo, dass sieht alles gut aus! Aber ein paar Untersuchungen werden wohl noch nötig sein."
„Wie lange brauch ich denn um wieder vollständig spielen zu können?" Kai nahm seine Hand von der Rippe, verzog dabei wieder leicht das Gesicht.
„Das ist schwierig zu sagen...wir müssen heute noch ein CT machen, dann wissen wir mehr." Nia blätterte durch die Akte.„Aber ich denke in zwei bis drei Monaten können Sie wieder mit leichtem Training anfangen. Wann Sie vollständig gesund..."
Es knallte. Nia drehte sich blitzschnell zu mir um, ihre Augen waren geweitet, wenn man sie sogar genau beobachtete sah man, dass sie kurz nicht mehr atmete. Plötzlich war sie wie ausgewechselt: So schnell es geht, verabschiedete sie sich von Kai, was ich dann ebenfalls tat, danach verließ Nia –fast rennend– das Zimmer. Ich folgte ihr.
Sie sah echt nicht gut aus, was war bloß passiert?
Noch rechtzeitig sah ich ihren weißen Kittel, in das Treppenhaus verschwinden. Bevor die Tür ins Schloss viel schlängelte ich mich dort hindurch. Im Treppenhaus führte eine Treppe nach oben und eine andere nach unten. Ich wollte gerade die nach oben nehmen, als ich ein leises schluchzten von der Treppe, die nach unten führt, hörte. Ich beugte mich über das Treppengeländer, um nach unten zu schauen, da saß sie. Wie ich das von hier unten sehen konnte, hatte sie eine Hand auf ihre Brust gepresst, ungefähr dort wo ihr Herz war, zusätzlich schnappte sie nach Luft.
Langsam, um sie nicht zu erschrecken, ging ich die Treppen nach unten und setzte mich vor sie hin. Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihr Knie. Sie schaute auf, es tat mir schon regelrecht weh. In ihren Katzengrünen Augen lag so viel Schmerz.
Ich wusste auf Anhieb was mit Nia los war.
Diese Angst kannte ich.
Nur zu gut.
„Ich bin hier! Es passiert dir nichts!" Ich wusste was ich bei Panikattacken machen musste. Meine beste Freundin hat an Panikattacken gelitten, so wusste ich viel davon. ⚠️Jeder Mensch reagiert anders bei Panikattacken, manche wollten einfach nur, dass eine Person da war. Ein anderer Mensch möchte wiederum, dass man mit ihr spricht, egal was, es kann alles sein – es ist wirklich egal was man sagt, z.B: was man zum Essen hatte– oder du nimmst die Person einfach in den Arm.⚠️
Ich wusste nicht was Nia für eine Person war, also fing ich langsam an, einfach Blödsinn von mir zu geben. Was ich bei der EM gemacht habe oder wie ich mich mit einem Schiedsrichter angelegt habe. Bei jedem Wort was ich sagte, wich ihr langsam die Angst aus den Augen und ihr Atem wird langsamer.
Nia atmete wieder langsamer, woraufhin ich aufhörte zu erzählen. Sie schaute auf, unsere Blicke trafen sich. Ihre weichen Katzengrünen Augen zogen mich in ihren Bann.
Im nächsten Moment hatte Nia mich schon umarmt.„Danke, mir konnte noch nie jemand so helfen!"
An meiner Brust spürte ich ihr Herz immer noch schnell klopfen. Ihr Honigduft stieg in meine Nase und ich strich durch ihr Haare.„Gern geschehen.",flüsterte ich. Von mir aus hätten wir noch länger so verharren können, doch die Treppenhaustür ging auf.
Nia löste sich von mir, stand auf und klopfte sie den Dreck von ihrem Kittel.„Wie habt ihr gespielt?"
Ich erhob mich ebenfalls.„Wir haben gewonnen, aber dein Bruder hat sich in der zweiten Halbzeit verletzt. Es sieht so aus, dass er in der nächsten Zeit leider nicht spielen kann."
Nia verzog das Gesicht.„Ich ruf ihn nachher mal an."
Wir machten uns auf den Weg zurück. Während ich ihr die Tür zum Gang aufhielt fragte ich sie:„Wie kommst du nach Hause?"
Wir gingen ein paar Schritte bis Nia am Tresen stehen blieb, sich einen Stift nahm und ein Formal unterschrieb.„Das ist eine gute Frage......Ist Jaimie noch da?"
Nia gab einer Krankenschwester den Stift wieder.„Ne, ist schon weg. Du darfst auch schon gehen, meine Liebe. Du hast eine Früh-und eine Spätschicht hinter dir... zudem hast du dem Fußballer das Leben gerettet." Die blonde Krankenschwester deutete auf die Uhr und in die Richtung von Kai's Zimmer.
Ich trat hinter Nia.„Dann fahr ich dich nach Hause."
„Kann ich Sie etwas fragen?" Die Krankenschwester hinter dem Tresen sprach mich an.„Können sie mir ein Autogramm für meinem Sohn geben?"
Sie schob einen Zettel über den Tresen.
Ich nickte,„Klar, wie heißt er denn?"
„Bob!" Ich nahm einen Stift und unterschriebe den Zettel.
„Bestellen sie ihm schöne Grüße von mir.",fügte ich hinzu und reichte der Dame den Zettel.
„Entschuldigung...Dr. Tino?" Kais Freundin stand neben Nia und umarmte sie plötzlich.„Danke, dass sie Kai das Leben gerettet haben!"
Ich konnte sehen wie Nia die Umarmung erwiderte.„Danken sie mir erst, wenn er wieder für 90 Minuten auf dem Platz steht und Tore schießt."
Die beiden ließen von einander ab. Kais Freundin bedankte sich noch einmal, machte dann kehrt und ging wieder zurück zu ihm.
„Steht dein Angebot noch, dass du mich nach Hause bringst?" Nia biss sich vorsichtig auf die Unterlippe.
„Klar, den habe ich erst vor ein paar Minuten gemacht. So schnell werde ich meine Meinung nicht ändern, vor allem nicht bei dir!"
...
...
...
Hatte ich das jetzt wirklich gesagt?
...
Nia lachte auf und wurde ein bisschen rot.„Stimmt, tut mir leid, ich bin gerade nicht auf der Höhe." Dass ich eine kleine Bemerkung über sie fallen lassen habe, ignorierte sie gekonnt.
„Ich muss mich eben noch umziehen und dann bin ich da" Blitzschnell drehte Nia sich um und rannte den Flur entlang. Ich schaute ihr so lange nach bis sie um die Ecke bog, erst dann machte ich mich auf den Weg nach unten zum Parkplatz. Auf dem Weg begegnete mir Felix.
„Felix, was hat der Arzt gesagt?" Ich hielt an, wollte, so wie immer, mit ihm abklatschen, aber er erwiderte meinen Handschlag nicht.
Er nickte nur stumpf.„Er schaut noch was ich habe."
Ich bin verwirrt, was ist mit ihm los? Er ist doch immer fröhlich, nie eingeschnappt, vor allem würde er nie unseren Handschlag ignorieren. Zudem war der auch noch seine Idee.
„Ich muss dann auch los." Felix drehte sich mit seinen Krücken um und verließ vor mir das Krankenhaus.

Während ich auf Nia wartete, telefonierte ich mit meinem Bruder. Wir hatten uns in letzter Zeit ein bisschen aus den Augen verloren, ich war so auf Fußball und Training konzentriert, dass ich zu nichts anderem gekommen bin. Außerdem hatte mein Bruder mir aufgeregt geschrieben, dass ein Artikel rumgeht, wo vermutet wird, dass Nia meine Freundin ist, weil sie mein Trikot trägt. Natürlich wollte er wissen ob das stimmt. Aber so schnell schon? Ich hatte mit so einem Artikel nicht vor morgen gerechnet.
Ich las mir den Artikel gerade durch, als ich von meinem Handy aufschaute und Nia sah, die aus dem Krankenhaus kam. Sie hatte ihre schwarzen Haare aus dem Knoten gelöst. Nun vielen sie in kleinen Wellen auf mein knall gelbes BVB-Trikot. Nia kam mir entgegen, vom weiten sah ich ihr Gesicht. Sie wirkte glücklich, aber zu gleich auch ein bisschen verwirrt.
Ich öffnete ihr die Tür, ließ sie einsteigen und machte die Tür zu. Danach stieg ich selber ein. Es war ein unangenehmes Gefühl, keiner von uns sagte die ersten paar Minuten etwas. Ich merkte, dass Nia ziemlich nervös war.
„Was ist passiert?" Ich musste leicht schmunzeln, denn Nia rutschte auf ihrem Sitz hin und her.
Sie schaute auf und sah mich an.„Mein...mein Chef hat mich gerade zum Oberarzt befördert..."

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Soo das dritte Kapitel ist dann auch schon wieder geschrieben. Ich hoffe ihr mögt das Kapitel...
Ich habe versucht persönliche Details mit rein zu bringen, z.B: die Panikattacken und was man da am besten macht.
(Die habe ich markiert(⚠️))

—Elli🧚🏼‍♀️⚽️

The Boy with the Number 19 Where stories live. Discover now