⚽️ 𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 6 → 𝓙𝓾𝓵𝓲𝓪𝓷 ⚽️

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remember⚠️maybe TW

Wir hielten uns mit Hochsprüngen, Mäuseschritten und kleinen Sprints warm. Der Schiedsrichter ist bis jetzt noch nicht aufgetaucht, es war der selbe Schiri wie beim Spiel, von vor zwei Wochen, gegen Leverkusen. Es waren noch zehn Minuten bis zum Anpfiff und auch Nia war noch nicht zurück. Hatte sie es sich anders überlegt und ist doch gegangen?
„Jule, jetzt pass doch auf!" Marco holte mich aus meinen Gedanken, ich hatte nicht auf ihn und die anderen geachtet -so ist der Ball links an mir vorbei gerollt. Ich stieß die Luft aus, rannte zum Ball. Mit einem Hochschuss schoss ich den Ball, zu Jadon, der diesen mit der Brust abfing und weiter spielte.
Ich ermahnte mich nochmal selbst und spielte mit den anderen ein paar konzentrierte Pässe hin und her, als Nia aus den Katarkomben kam. Dicht gefolgt von unserem Schiedsrichter. Ich hatte bei diesem Kerl kein gutes Gefühl, ich schaute ihm in die Augen. Sein eines Auge war rot angelaufen –vorhin hatte er dieses kleine Veilchen unter dem Auge noch nicht– was war passiert?
Nia hatte sich neben die Bank mit unseren Ersatzspielern, gestellt. Dabei schüttelte sie ihr Hand und ballte sie immer wieder zur Faust. Marco Rose pfiff in die Finger, winkte uns zu, damit wir vor dem Spiel noch einmal in die Kabine gehen. Auf dem Weg dorthin hielt ich neben Nia. Ich umfasste ihren Oberarm.„Ist alles okay?"
Sie lächelte gequält, woraufhin ein „mir geht es gut, viel Glück euch" folgte.
Ich nickte ihr zu -glauben tat ich ihr das aber nicht- danach folgte ich den anderen in die Kabine, wo wir die Aufstellung von Wolfsburg besprachen. Zudem deren taktischen Vor- und Nachteile.

Ich faste dem kleinen Mädchen neben mir an der Hand und wir liefen hinter Bürki aufs Spielfeld. Wir stellten uns, in einer Reihe, auf und winkten allen Fans und Zuschauern zu. Während die Kinder zurück in die Katarkomben rannten, schweifte mein Blick zur Ersatzbank, Nia hatte sich ganz nach außen gesetzt. Ihr Blick fand meinen, nach der Sexuellen Spannung zwischen uns vor zwei Tagen, hat sich das Verhältnis von uns beiden verändert. Ich bemerkte trotzdem das sie etwas beschäftigte. Hatte das mit dem blauen Auge vom Schiedsrichter zu tun? Sie kamen gleichzeitig auf das Spielfeld....
Lange Zeit hatte ich aber nicht darüber nach zudenken. Der Schiedsrichter pfiff das Spiel an und ich war in meinem Tunnel verschwunden. Das Spiel verlief gut, wir spielten im Pressing und in der Offensive ein sehr gutes Spiel, nur reichte das nicht. Ich war gerade dabei, im 16ner den entscheidenden Pass zu Tobi zu spielen, als ein Wolfsburgspieler sein Bein hochzog und mir ins Gesicht trat. Ich fiel auf den Boden, meine Nase pochte und wenige Sekunden später spürte ich wie mir das Blut aus der Nase tropfte. Die Sanitäter rannten zu mir aufs Spielfeld, sie fragten mich ob alles oke ist. Was ich mit einem Nicken bestätigte, dann packten die beiden mich unter dem Arm und an der Seitenlinie gingen wir zur Ersatzbank. Ich setzte mich ein Stück weiter weg von Nia, auf den Boden. Die Vereinssanitäter wollten mir helfen doch ich lehnte ab. Versuchte ich gerade Manns genug zu sein, damit Nia nicht denkt ich wäre schwach?
Im Augenwinkel bekam ich mit, dass Nia aufgestanden war und in meine Richtung kam.„Darf ich das machen?",fragte sie vorsichtig einen der beiden Sanitäter, diese nickten nur und überließen Nia deren Koffer.
„Lass mich dir helfen!" Sie kniete sich vor mich hin,tränkte ein Pad mit einer Flüssigkeit und tupfte damit um meine Platzwunde herum.
Verdammte Scheiße brannte das!
Danach suchte sie Pflaster aus der Tasche.„Diese Nahtstreifen helfen Wunder, glaub mir. Ein paar Tage und du hast keine Wunde mehr."
Meine Haut kribbelte leicht unter ihren Fingern und entweder bildete ich mir das nur ein oder es passierte wirklich. Der Schmerz schien weniger zu werden umso mehr sie die Wunde berührte.
„Schau bitte mal nach oben!"
„Warum?"
„Tu es einfach, umso schneller bist du wieder auf dem Feld!"
Ich mochte es sie zu provozieren.„Warum?"
„Julian, jetzt halt die Klappe und schau nach oben." Nia hebte meinen Kopf an und leuchtete mit einer kleinen Lampe in meine Nase.„Das sieht gut aus, super! Halt das Kühlpack noch ein bisschen in deinen Nacken und schau nach unten, bis es aufhört zu bluten!"
Gesagt getan, Nia blieb solange noch bei mir sitzen bis es aufhörte zu bluten. Bevor ich wieder auf's Feld durfte, prüfte sie ob ich überhaupt fit war.„Drück mit deinen Händen so lange es geht, gegen meine Hände." Felix's Schwester hielt mir ihre Hände entgegen. Ich drückte gegen sie bis Nia ‚Stopp' sagte, danach musste ich noch meine Zeigefinger zur Nase führen. Sie schlug mir gegen die Schulter.„Du kannst wieder!"
Ich machte ein paar Hochsprünge und lief dann wieder auf meine Position zurück.
Ich spielte bis zur achtzigsten Minute, dann tauschte ich meinen Platz mit Jude. Wir klatschten uns ab, danach setzte ich mich neben Nia auf die Bank.
„Wie geht es deinem Kopf?",fragte sie, während ihre Augen auf dem Spiel klebten.
„Dem ging es schonmal besser, wir Fußballspieler sind hart im nehmen." Ich beobachtete Nia aufmerksam, wodurch ich alles um mich herum vergaß. Ich könnte sie ewig anschauen...okay Julian,  pass jetzt auf,ermahnte ich mich selbst und wandte mich wieder dem Spiel zu. Wir spielten ein gutes Unentschieden, der Schiedsrichter pfiff die meiste Zeit für unseren Nachteil. Was unseren Trainer richtig aufregte und kurz vor Schluss vom Platz flog. Im Laufe des Spiels hatte sich das kleine Veilchen zu einem blauen Auge verwandelt. Der Schiri sah echt nicht gut aus.
„Willst du mir vielleicht erzählen, was du mit dem Schiedsrichter gemacht hast?", fragte ich Nia kurz bevor das Spiel vorbei war.
„Warum glaubst du, dass ich das war?" Nia tat auf unschuldig doch ich wusste, dass sie es war. Ich legte den Kopf schief und setzte sie so damit unter Druck.
Ich brauchte sie nicht lange so anschauen, schon nach ein paar Sekunden knickte sie ein und gab es zerknirscht zu.„Ja,okay. Ich war es, er kam mir bei den Toiletten zu nah und hat mich angefasst, als er auf meine Aufforderung nicht gehört hat, habe ich ihn geschlagen."
„Bitte was?" Ich schaute sie mit großen Augen an und sprang auf, am liebsten wäre ich aufs Spielfeld gesprintet und hätte dem Schiedsrichter mal gehörig meine Meinung gegeigt.
„Ja, aber Julian...mach dir darüber mal keinen Kopf." Nia nahm meine Hand und sah mich flehend an.
Ich war aufgebracht.„Der Typ hat dich angefasst und du willst nicht das man was dagegen tut?"
„Ja Julian! Will ich nicht" Mit diesen Worten ertönte der Schlusspfiff. Am liebsten würde ich diese Diskussion weiter führen, doch gezwungenermaßen musste ich auf's Spielfeld. Wir klatschten uns mit den Wolfsburgspielern ab und schlurften danach geknickt in die Kabine.
Akanji war aufgebracht.„Scheiße Mann, das hätten wir gewinnen müssen!" Auch Tobi und Marco regten sich über das Spiel auf. Ich beteiligte mich nicht daran. Meine Gedanken kreisten immer noch um die Aktion von dem Schiedsrichter, so dass ich kaum etwas mitbekam. Wie in trauce zog ich mich um. Ich beschloss schonmal zu Nia zu gehen, diese wartete nämlich wieder bei der Krankenliege.
„Julian, hör auf damit. Ich weiß ganz genau das du dir dazu Gedanken machst!" Nia hielt mich an, strich mir mit einer Hand über meine -noch verschwitzten- Haare. Ich schluckte, so schnell wird es aus meinem Kopf nicht verschwinden.
Emre kam aus der Kabine.„Jule, ich hoffe dieses Mal gibt es etwas ordentliches zu essen! Du weißt mein Magen ist das etwas empfindlicher."
Ich hob abwehrend die Arme.„Ich habe mir schon etwas gutes überlegt." Das stimmte nicht so ganz, ich hatte mir nämlich gar nichts ausgedacht.„Mist!"
„Du hast dir nichts überlegt richtig?" Nia beäugte mich skeptisch -von der Seite.
Ich nickte nur.
„Wofür denn überhaupt?"
„Wir machen zwei Wochen vor Ende jeder Hinrunde, Rückrunde und Länderspiel Pause ein Krimidinner." Wir beide setzten uns in Bewegung, um zum Auto zu gehen.„Dieses Mal bin ich wieder dran, das letzte Mal war ein ziemliches Desaster und ich kann nicht schon wieder Pasta mit Scampis machen." Ich zog meinen Autoschlüssel aus meiner Jogginghose.
„Ich kann kochen!",sagte Nia, als wir ins Auto einstiegen.
Ich schüttelte sofort den Kopf.„Nein, du brauchst mein Fehler nicht ausbaden."
„Doch, ich mache mein Lieblingsgericht und so kann ich gleich bei eurem Krimidinner mitmachen. Ich bin übrigens ziemlich gut darin." Nia blieb standhaft bis ich schließlich einknickte.„Wann ist die denn?"
Ich überlegte kurz, dann bog ich aus dem Parkhaus raus, in Richtung eines Restaurants.„Morgenabend!"
Nia und ich fuhren noch etwas essen und klärten dann alles wegen morgen. Sie kam morgen Mittag vorbei, um alles vorzubereiten. Ich schrieb zu Hause Roman eine Nachricht, dass Nia morgen auch dabei ist und wir eine weitere Identität brauchten. Von Roman kam dann die Nachricht, was da zwischen uns laufen würde.
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht und ich schrieb zurück, da ist nichts zwischen uns, wir haben nur ein gutes Verhältnis zueinander.

Es klingelte, ich öffnete die Tür und schaute direkt in Nia's Augen. Mein Blick fuhr an ihrem Köper herunter, sie hatte eine Hellblaue Jeanshose mit Löchern an, dazu hatte sie ein Schulterfreies Oberteil -mit einem V-Ausschnitt. Sie sah verdammt heiß aus. Was ich bis jetzt noch nicht gesehen habe, war Nia's Tattoo. Unterhalb des Schlüsselbeins, schaute ein Schlangenkopf aus dem Shirt hervor. Aber länger konnte ich es mir nicht anschauen, denn Nia drückte mir drei Einkaufstüten in die Hand.„Von mir aus kann es losgehen!" Als wäre Nia zu Hause, zog sie ihre Schuhe aus, schmiss ihre Strickjacke über den Jackenständer. Dann machte sie sich auf den Weg in die Küche. Dort packte Nia die ganzen Lebensmittel auf der Kücheninsel aus und ich stand nur planlos herum, wobei ich sie beobachtete. Ich schaute ihr gerne zu, wie sie in ihrem Elan war. Als ich sie das letzte Mal -wegen ihrem Notfall, ins Krankenhaus musste- und in ihrer Rolle war. War das schon ziemlich attraktiv gewesen.
„Also, ich brauche Töpfe und kochendes Wasser!"
Ich folgte Nia's Anweisungen, bis Roman und seine Freundin in meine Küche kamen.
„Jule, liest du deine Nachrichten nicht?", stöhnte Roman und stellte ein Kasten Bier auf den Tisch.„Ich habe dir geschrieben das wir helfen!"
Mist!
Ich hatte mein Handy vergessen aufzuladen und so habe ich auch keine Nachrichten bekommen.
„Ach Hi! Jetzt noch mal richtig. Ich bin Roman." Unser Torhüter reichte Nia über den dampfenden Topf die Hand und auch Roman's Freundin stellte sich vor.
„Dann hat Jule ja auch endlich mal eine Frau an seiner Seite!",stichelte Roman und klopfte mir auf die Schulter. Ich warf ihn einen bösen Blick zu, während Nia lachend nach dem wieso fragte.
„Naja, sagen wir so. Alle die da sind bringen ihre Frauen oder Freundinnen mit und Julian kam bis jetzt immer als Single, allein!",ergriff Marlen das Wort.
Jetzt lachte Nia noch mehr, es war süß wie ihr Lachen den Raum strahlen lässt. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden.
„Roman, eine Kiste Bier reicht nicht!" Marlen's Stimme ertönte und wohl oder übel musste ich meinen Blick von Nia ablösen.„Da hat sie recht, komm wir hohlen nochmal etwas!"
Roman und ich wollten gerade dich Küche verlassen, als Nia mich zurück rief:„Julian, ich brauche noch Öl, deins ist leer und kannst du mir bitte einen Lillet mitbringen?"
Ich nickte und wir Jungs machten uns auf den Weg.
„Bro, sag mir mal was zwischen dir und Nia ist!" Roman lenkte den Wagen auf einen Rewe Parkplatz.
„Ich habe dir das gestern schon gesagt. Da ist nichts, sie ist die kleine Schwester von Felix und wir verstehen uns einfach gut!" Ich tat auf unschuldig, obwohl ich die Zeichen nicht ignorieren konnte... OMG, ich höre mich schon an, wie die Personen aus einer Liebesschnulse. Ich schüttelte mich.
„Das ich nicht lache, mein Freund"
Ich zuckte die Schultern. Ich wusste es ganz genau, dass Roman richtig lag, nur zugeben wollte ich es nicht.

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Hier haben wir das sechste Kapitel...
Wie mit dem letzten bin ich wieder sehr unzufrieden damit. Ich versuche die nächsten besser zu schreiben. Bleibt auf jedenfall dabei (würde mich freuen)🙌🏽

Falls ihr noch irgendwelche Kritik oder andere Sachen habt; dann schreibt es mir gerne!

LG
Elli🧚🏼‍♀️⚽️

The Boy with the Number 19 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt