🧚🏼‍♀️ 𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 𝟣𝟩 → ꫜ꯵ᴀ 🧚🏼‍♀️

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remember⚠️maybe TW

Ich drehte mich in dieser Nacht tausendmal von der einen Seite auf die andere. Diese Knastbetten waren echt härter als ich dachte. Das Essen war aber besser, als ich erwartet hatte und auch besser, als im Krankenhaus.
Meine Zellennachberin war sehr freundlich, wir beide verstehen uns auf jeden Fall sehr gut. Ich war jetzt schon vier Tage hier in Untersuchungshaft. Es war komisch gewesen, die ersten Tage in einem Gefängnis aufzuwachen. Doch am dritten Tag hatte ich mich schon ein bisschen dran gewöhnt.
Nachdem Julian mich im Krankenhaus beruhigt hatte, haben die Polizisten mich unter den Augen aller im Krankenhaus, auf die Polizeiwache gebracht. Dort haben sie meine Personalien aufgenommen, dann wurde ich in eine Zelle zu weitern Leuten gesteckt und wir mussten warten. Das einzige was mir in dieser Situation helfen konnte war an Julian zu denken. Es tat weh hier zu sein, am Ende hatte er ja recht gehabt. Doch ich war sturr gewesen und wollte nicht auf ihn hören.
Abends, am selben Tag, wurde ich weiter in den Untersuchungsknast gebracht. Genau dort hatte ich auch meinen letzten Anruf bekommen. Dieser ging an Julian. Ich wusste, dass er zu meinem Bruder fahren würde. Also konnte ich beiden gleichzeitig sagen was ich von ihnen wollte.
Ich stand von meinem Bett auf, stellte mich mit dem Rücken zur Zellentür und wartete bis das kalte Eisen meine Handgelenke berührten, dann wurde ich durch die ganzen Gänge in den Besucherraum gebracht. Was wollten wir denn hier? Durch die Fenster sah ich viele Frauen mit ihren Familien die an diesen Plastiktischen saßen und sich unterhielten. Die Hälfte hatte sogar Kinder neben sich sitzen.
Ich schaute mich im Besucherraum um. Eigentlich wollte ich nicht das Jaimie, mein Bruder oder sogar Julian hier aufkreuzen, doch in der hintersten Ecke war er. Seine blonden Haare waren unverkennbar. Julian saß sichtlich nervös auf einem der vier Plastikhocker um den Tisch. Mit schnellen Schritten war ich bei ihm. Ich war sauer, dass er trotz meiner Bitte hier auftaucht war. Aber nach den vier Tagen war es schön ihn wiederzusehen.„Nia! Hey!" Julian hatte mich schon gesehen, er war aufgestanden. Gleichzeitig war ich bei ihm und seine Arme schlungen sich um meinen Körper. Unauffällig atmete ich sein Duft ein, dieser entstand durch das Gras vom Trainingsfeld, seinem Parfüm und dem Shampoo was er benutzte. Am liebsten hätte ich ihn nicht wieder los gelassen, aber am Ende denken die
Wärter noch, dass Julian mir etwas unterjubelt. Also musste ich ihn wohl oder übel los lassen.
„Was machst du hier? Ich...ich wollte doch das keiner mich besucht!!" Ich setzte mich gegenüber von ihm, auf einen der Stühle.
„Ich wollte dich aber sehen!" Er schwieg kurz.„Und dir sagen, dass ich eine Anwältin für dich gefunden habe....Na gut, ich nicht sondern dein Bruder."
„Mein Bruder?"
„Jap, sie heißt Sina." Julian wackelt verdächtig mit den Augenbrauen.„Und wenn du mich fragst, dann springen die beiden auch zusammen ins Bett."
Ich lachte auf.„ Mein Bruder hat keine Freundin...der ist ein knallharter Einzelgänger."
„Das glaube ich nicht!" Julian fuhr sich durch die Haare, plötzlich legte er eine andere Miene auf.„Aber wie geht es dir hier drin?"
„Pff, die Frage wird immer gestellt." Gerade hatte ich ein bisschen Ablenkung, auch wenn die nur kurz war, und dann kam Julian mit der Frage.„Naja, wie soll es mir schon gehen. Ich warte auf meine Anhörung. Das einzig gute ist, ich habe sehr viel Zeit über alles nachzudenken..." Ich antwortete patziger als beabsichtigt.
Kurz schwiegen wir beide, bis Julian wieder das Wort ergriff.„Deine Mutter hat übrigens bei deinem Bruder angerufen. Sie wollte fragen wie es euch beiden geht. Außerdem wollte deine Mutter nie, dass wir alle so nach dem Treffen auseinander gehen. Sie könnte das ganze Theater deines Vaters nicht verstehen." Auf Julians Gesicht breitete sich ein kleines Lächeln aus. Auch ich lächelte ein wenig. Hatte meine Mutter uns indirekt ihr Einverständnis gegeben?
Ich drehte mich zu der Uhr um, die über dem Zelleneingang stand.
10 Minuten noch.
Julian und ich sprachen die letzten Minuten noch über alles. Mal wieder viel mir auf, dass er kein Pokerface hatte, irgendwas war los. Ich wollte gerade nachhaken, doch da klingelte es.
Wir beide erhoben uns und Julian schob mir einen Brief herüber.„Von Jaimie!"
Ich nickte dankend. Zum Abschied umarmte ich ihn. Es hat gut getan ihn wieder zu sehen. Und mit ihm zu sprechen.
Zurück in der Zelle, las ich den Brief:

The Boy with the Number 19 Where stories live. Discover now