15. Verrückt

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Ein lautes Piepen weckte mich und ich versuchte meine Augen zu öffnen.
Mein Mund war trocken und ein Schmerz zog sich bei dem Versuch mich zu bewegen durch meine Schulter und meine Beine.
"Aber was hatte sie bitte so spät nachts im Wald verloren?" ertönte eine Stimme.
"Ich weiß es nicht. Erst als der Anruf kam wurde ich wach und sie war verschwunden."

"Ich versteh das ganze einfach nicht. Sie wurde gefunden und trug bereits schon einen Druckverband um die Schulter. Irgendwer muss ihr doch geholfen haben. Warum ist derjenige nicht geblieben? War er wohl auch der Angreifer?"
Das macht doch keinen Sinn Clara! Wergreift jemanden an, verarztet ihn dann und bringt die Person dann ins Krankenhaus!? Soll der Angreifer etwa doch ein schlechtes Gewissen bekommen haben?"
Ein Seufzen war zu hören.
"Du hast ja Recht aber es ergibt alles so gar keinen Sinn."
Ich öffnete meine Augen und musste ein paar Mal blinzeln bis ich nicht mehr verschwommen sah.

Vor meinem Bett standen Clara und Alex die mich erstaunt ansahen als sie bemerkten das ich meine Augen geöffnet hatte.
Beide kamen schnell an mein Bett und sahen mich mit großen Augen an.
"Oh mein Gott Novalee geht es dir gut?" fragte Clara aufgeregt was Alex mit einem Seufzen quittierte.

"Natürlich geht es ihr nicht gut, sie liegt im Krankenhaus und musste genäht werden Clara!" erwiderte er. Sie funkelte ihn kurz böse an aber rieb mir dann sanft über den Arm und ich blinzelte.
Mein Mund fühlte sich trocken an und ich setzte mich mit ihrer Hilfe langsam auf.
Sie reichte mir schnell einen Becher mit einem Strohhalm und ich trank diesen schnell aus.

„ M-Mir geht's ganz gut denke ich. Wie bin ich hierhergekommen? Was genau ist passiert?"
Meine Gedanken waren durchzogen von einem dicken Nebel und ich wusste nicht mehr genau was passiert ist.
Alex sah mich besorgt an und rieb sich mit der Hand über das Gesicht.

„Weißt du noch warum du in den Wald gegangen bist?"
Ich schüttelte mit dem Kopf und versuchte mich zu erinnern.
„Das einzige was ich noch weiß ist das dort ein riesiger Wolf war und dieser hat mich auch angegriffen."
Clara und Alex sahen sich beide an und tauschten verwirrte Blicke aus.
„Was? Du willst also sagen das du von einem Wolf angegriffen wurdest?" fragte er ungläubig.
Ich nickte und die Tür zu meinem Zimmer ging auf als eine Schwester hereinkam.

Sie wechselte meinen Verband und erst da sah ich wie schlimm die Wunde war.
Beide sprachen kein Wort bis die Schwester wieder das Zimmer verließ.
„Ich weiß was ich gesehen habe, auch wenn ich mich an nicht viel erinnere. Aber da war definitiv ein Wolf der mich angegriffen hat. Wie ich es geschafft habe ihm zu entkommen weiß ich nicht mehr. Aber es war ein Wolf. Ein unmenschlich großer Wolf, mindestens so groß wie ich es bin."
Wir diskutierten noch eine ganze Weile über das Thema und Clara wollte mir immer wieder sagen das es die Scherzmittel waren die nun meinen Verstand durcheinanderbrachten.

Wenige Zeit später war ich schon wieder alleine in dem Krankenzimmer denn beide mussten nun zur Uni.
Auch wenn sie die halbe Nacht bei mir auf dem Krankenzimmer verbracht hatten, wollten sie noch zu den nächsten Vorlesungen am Morgen.
Bald waren Prüfungen und ich hatte dafür vollstes Verständnis.
Ich konnte mich an nicht mehr als eine Wiese erinnern auf der ich einen Wolf sah und das nächste was ich wusste war das er mich angriff.
Meine Schulter schmerzte und mein Handy das Alex mir mitgebracht hatte, hatte ein paar Nachrichten und verpasste Anrufe von meiner Mutter.

Clara hatte sie angerufen und ihr alles erzählt.
Ich seufzte und tippte ihr schnell eine Nachricht das es mir gut ginge und sie nicht extra herkommen brauch.
Sie wohnte außerhalb der Stadt und sie würde bei dem morgen Verkehr und ohne Auto fast zwei Stunden brauchen und ich wusste das ihre Schicht schon angefangen hatte.

Ich seufzte und wenige Zeit später kam auch schon die Polizei um meine Aussage auf zu nehmen um ein Gewaltverbrechen aus zu schließen.
Auch diese sahen mich nur fragend an und tauschten Blicke als wäre ich verrückt geworden.
Der Tag neigte sich dem Ende zu und ich wurde langsam verrückt in diesem Zimmer und meine Augen fielen zu.

Am nächsten Morgen kam eine Krankenschwester rein um nach mir zu sehen und den Verband zu wechseln während Alex mir schrieb und fragte, ob ich schon nach Hause wollte und er mich abholen könnte.
Nach einem kurzen Gespräch mit dem Arzt sagte er mir das ich nach Hause könnte solange ich nicht alleine wäre.
Ich hatte eine leichte Gehirnerschütterung und der Kratzer müsste regelmäßig von einem Arzt untersucht werden.

Alex stand bereits vor dem Krankenhaus mit seinen Händen in der Jeans und strahlte mich breit an als er sah das mich jemand mit einem Rollstuhl zu Ausgang schob.
„Wertvolle Fracht im Rollstuhl." Grinste er und ich lächelte ihn an.
„Na wie geht s dir heute?"
Ich zuckte bloß mit den Schultern und bereute es als ein Stechender Schmerz sich durch meine Schulter zog.
„Das Essen war ganz gut nur an dem Schokopudding müssen sie noch arbeiten."
Alex lachte und ich stand auf und bedankte mich bei der Krankenschwester während wir zum Auto liefen.
Er öffnete mir die Tür und ich stieg in sein Auto.

Die fahrt dauerte keine fünfzehn Minuten und eine aufgeregte Clara wartete bereits hinter der Wohnungstür auf ich.
„Oh mein Gott! Mein Baby ist wieder zuhause!" schmollte sie und sie zog mich vorsichtig in ihre Arme während sie eine imaginäre Träne wegwischte.
Ich lachte und Alex schüttelte bloß mit dem Kopf.
„So schnell werdet ihr mich nicht los."
Ich packte meine Tasche aus und rief meine Mom an um ihr zu sagen das alles gut ist und ich nun zuhause bin.
Keine fünf Minuten später klingelte es an der Tür und ich zog fragend die Augenbrauen hoch als ich durch die Tür in den Flur starrte.

Hatte Clara etwa Pizza bestellt?
Meine Frage wurde schnell beantwortet als sie die Tür öffnete und Dan mit vielen Pizza Kartons in der Hand sie umarmte.
Ich wusste das die beiden aufeinander stehen würden und ich ging grinsend auf sie zu als eine große Hand die Tür noch weiter öffnete und das Gesicht von Logan in Sicht kam.
Mein lächeln erstarrte und ich sah zu Clara die immer noch mit Dan am kichern war und ihn einfach mitsamt der Pizza ins Wohnzimmer zog wo Alex schon seine Augen verdrehte.
Ich stand da und bemerkte erst jetzt das Logan mich musterte.

Seine dunkelblauen Augen musterten mich von oben bis unten und es sah fast so aus als würden sich seine Nasenflügel aufblähen, fast so als würde er etwas riechen.
Roch ich etwa schlecht? Nein so nah stand ich nicht bei ihm und vielleicht war es ja auch nur die Pizza.
„Hallo Novalee." sagte er und musterte mein Gesicht dabei.
Ich schluckte und antwortete ihm mit einem simplen "Hi".
Nun musterte ich ihn und er trug heute eine dunkelblaue Jacke die perfekt zu seinem Augen passte mit einem schwarzen Tshirt und dunklen Jeans.
„Ich habe gehört du hattest einen... Unfall?"

Räuspernd nickte ich und sah auf meine Füße ehe ich einen Schritt in Richtung Wohnzimmer machte und nickte bloß bis mich Logan am Handgelenk festhielt und an sich zog.
Ich war völlig irritiert und sagte kein Wort als er mich an sich zog und ich hatte das Gefühl er würde an mir schnuppern.

Irritiert machte ich einen Schritt zurück und gerade als ich ihn fragen wollte was das sollte kam Clara auf uns zu.
„Kommt schon sonst wird die Pizza kalt!"
Ich ging ich schnell hinterher aber nicht bevor ich einen weiteren Blick über die Schulter warf nur um zu sehen das Logan's Augen sich verdunkelten.
Ich bog schnell um die Ecke und öffnete den Kühlschrank um mir etwas zu trinken zu holen als mir Alex sein teures Aftershave in die Nase zog.

„Wusstest du das sie vorbei kommen würden?" fragte er mit gesenkter Stimme als ich über meine Schulter blickte und die drei schon am Tisch sitzen saß.
Ich schüttelte mit dem Kopf.
„Nein, Clara hatte mir nichts davon erzählt. Aber so ist sie nunmal."

Er nickte und wir setzten uns beide zu den anderen an den Tisch.
Ich saß genau neben Alex und Logan.

Na das konnte ja was werden...

1391 Wörter
20.09.2021

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LG AUDINIA 🧡

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