22. Der Duft nach Blut und Pfefferminz

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Man sah kleine Wolken aufsteigen als würde dort ein riesiges Tier stehen was nun vor Wut schnaubte.
Der Mann vor mir sah immer noch so aus als würde er gleich sterben und er kroch auf allen vieren weiter in die Gasse.
Er saß in der Falle genauso wie ich.

Um uns herum die Ziegelwände und der einzige Ausweg wurde durch die große Gestalt versperrt, die uns nun im Visier hatte.
Sein Gesicht war nur noch schwer zu erkennen aber die Panik war mehr als deutlich als er anfing zu sprechen.
„Du? Ich hatte ja keine Ahnung das sie dein ist! Ich wusste es nicht! Bitte! Bitte er sagte mir ich solle sie töten ich hatte wirklich keine Ahnung! Man sagte mir sie gehöre zu ihm!"
Eine Stimme ertönte, die selbst mich zum Zittern brachte.
„Schweig still Matthew! Du vergreifst dich an ihr und damit an etwas das MEIN ist! Dafür wirst du jetzt den Preis zahlen..."

Die Stimme war so dunkel und tief mit einem Knurren, das ich den Mann kaum verstand.
Was passierte hier nur. War das überhaupt noch ein Mensch?
Mein Angreifer, den er Matthew nannte, wich weiter zurück und im nächsten Moment spürte ich nur einen Luftzug und Matthew wurde mit solch einer Wucht gegen die Wand geschmissen das die Fassade bröckelte.
Wenn ich hätte schreien können, hätte ich es vermutlich getan denn das was hier geschah war wie aus einem Horrorfilm.
Der Mann stand nun über dem Körper meines Angreifers und das mit einer Geschwindigkeit wie ich sie noch nie gesehen hatte.

Alles an seinen Bewegungen schien kontrolliert und trotz seiner Wut mit perfekter Kontrolle zu geschehen.
„Lass mich einfach gehen und ich werde niemanden sagen das ich dich gesehen habe! Ich schwöre es! Ich lasse die Kleine auch in Ruhe und rühre sie nie wieder an!"
Seine Stimme klang so anders, dass ich sie kaum erkannte so voller Panik und flehen.
Ich atmete immer noch schwer und mein Hals schmerzte dabei als würde ich Eiskristalle einatmen.

Durch den Regen war ich nun klitschnass und zitterte vor Angst und kälte.
Der Mann vor mir knurrte auf „Zu spät."
Und mi diesem Satz schlug er erbarmungslos zu.
ich sah dabei zu wie er meinen Angreifer mit jedem Faustschlag mehr und mehr verunstaltete, bis sein Gesicht kaum noch zu erkennen war.
Er schlug mit solcher Wucht zu das, dass dumpfe Geräusch seiner Faust auf dem Gesicht des Mannes in der Gasse widerhallte.
Nach kurzer Zeit hörte man das ein oder andre laute knacken was darauf schloss das nun die Knochen bei dem Aufprall brachen.

Panisch versuchte ich aufzustehen und zog mich an der Wand hoch und ging langsam mit dem Rücken zur Tür mit meinen Augen auf das grausame Schauspiel vor mir.
Ich würde einen Teufel tun die beiden aus meinen Augen zu lassen denn wer sagte das der Mann mir nicht dasselbe antun würde.

Plötzlich ergriff der Mann den Kopf meines Angreifers und sah ihm in das eine Auge das noch nicht gänzlich zu geschwollen war.
Sein Gesicht sah selbst in Dunkeln zum Fürchten aus.
Alles war geschwollen und blutunterlaufen während aus der Nase ein Strom aus Blut lief.
„Sieh in meine Augen." Knurrte er Matthew zu.
„Es wird das letzte sein was du siehst, Rogue."

Und mit diesen Worten drehte er den Kopf meines Angreifers so schnell, dass nur noch ein ohrenbetäubendes Knacken zu hören war das nun den Körper leblos in sich zusammensacken ließ.

Der Mann hatte ihm mit einer einzigen schnellen Bewegung das Genick gebrochen und das direkt vor meinen Augen.
Mein Mund öffnete sich zu einem stummen schrei und ich hielt mir die Hand vor dem Mund als ich merkte das heiße Tränen mir die Wangen runter strömten.
Noch nie in meinem Leben sah ich wie jemand getötet wurde und nun fürchtete ich das ich die nächste war.
Der tote Körper von Matthew blieb regungslos in der Pfütze neben dem Müll Container liegen und sein Gesicht war bis aufs gänzliche zerstört.

Sein Mörder stand regungslos über ihm und bewegte sich keinen Millimeter man könnte meinen er wäre eine Statue.
Erst jetzt wurde mir bewusst, wie groß er doch tatsächlich war und wie breit gebaut noch dazu.
Mein ganzer Körper zitterte und ich hatte kaum noch Kontrolle über das was ich tat denn meine Nerven lagen komplett blank.

Galle stieg mir hoch und ich drohte damit mich zu übergeben.
Ich schluckte und ein Wimmern kam über meine Lippen was mein größter Fehler war.
Der Mann drehte seinen Kopf in meine Richtung und diese leuchtend roten Augen brannten sich nun in die Meinen.
Meine Beine wackelten und drohten nachzugeben, aber irgendwie schaffte ich es einen weiteren schritte nach hinten zu machen bis innerhalb eines blinzeln der Mann nun direkt vor mir stand.

Er bewegte sich so schnell, dass ich es nur verschwommen wahrnahm.
Jetzt wo er direkt vor mir stand, wo ich hätte sein Gesicht erkennen können verschluckte sein massiger Körper das letzte bisschen Licht und ließ mich immer noch nur zwei paar rotglühender Augen sehen.
Mir stockte der Atem und ich musste meinen Kopf fast in den Nacken legen, um ihn anzusehen.
Er stand vor mir ruhig und gelassen als hätte es nicht gerade einen Menschen getötet und als wäre es das normalste der Welt.

Ein metallischer Geruch nach Blut umhüllte mich und mir drohte wieder schlecht zu werden.
Ich hielt still denn, nachdem was dort eben vor meinen Augen geschehen war, wusste ich das ich keine Chance gegen ihn hatte.
Ob ich schreien würde, oder davonlaufen, er wäre schneller als ich.
Schneller mir das Genick zu brechen oder schlimmeres bevor mich irgendwer überhaupt hören würde.

Er kam mir langsam näher und ich wich weiter mit wackeligen Füßen nach hinten aus, bis mein Rücken sich verzweifelt in die Wand hinter mir drückte.
Nun stand er so nah vor mir das unsere Körper sich beinahe berührten und auch von ihm strahlte eine Körperwärme aus die ich mir nicht erklären konnte.
Er neigte seinen Kopf zu mir näher ran und ich konnte hören, wie er einmal tief einatmete und dann vor sich hinmurmelte.

„Wieso kann ich dich nicht an deinem Duft erkennen... so unterdrückt... Was ist es..."
War alles was ich verstand als seine tiefe knurrende Stimme ertönte und ich zuckte vor Angst dabei zusammen.
„Ssh, Ssh." Sagte er etwas ruhiger und streckte dabei seine Hand nach meinem Gesicht aus und seine Fingerspitzen berührten sie sanft wie eine Feder.
Das jemand wie er mich nach so einer Tat mit so viel Sanftheit und Vorsicht berühren konnte ließ mich erschaudern.

Seine Fingerspitzen streichelten meine Haut wie eine Feder und kleine funken sprießen unter meiner Haut elektrisierend hervor.
Mein Körper reagierte völlig unerwartet als ich mich dabei ertappte, wie ich mich entspannte und mein Herzschlag langsamer wurde.
„Atme." Sagte er ruhig und gelassen und da fiel mir auf das ich immer noch die Luft anhielt.
Ich ließ die angestaute Luft aus meinen Lungen entweichen und schnappte nach Luft, während mein Brustkorb sich schnell dabei auf und ab senkte.

„Bitte." Sagte ich und schluckte, weil meine Stimme krächzend klang.
„Bitte tun sie mir nicht weh. Bitte töten sie mich nicht." Wimmerte ich schon fast als mir weitere tränen die Wangen hinunterliefen und sich mit dem Regen vermischten.
Er beugte sich noch näher zu meinem Gesicht und seine roten Augen glühten sich tief in die meinen.
„Darling, ich würde dir nie etwas antun." Sagte er und nun roch ich einen unwiderstehlichen Duft nach Pfefferminz und etwas mir Unbeschreiblichen.

Sein Atem strich dabei über mein Gesicht und ich wusste nicht wieso, aber ich glaubte ihm jedes einzelne Wort.
Ich nickte beinahe schon automatisch und er ließ dabei seine Finger hinunter zu meinem Hals wandern, wo er meinen Hals begutachtete.
„Du musst besser auf dich aufpassen. Geh und sag niemandem das du mich gesehen hast. Sag ihnen das eine Gruppe von betrunkenen Männern all dies getan hat und du warst nur der Kollateralschaden. Vertraue niemandem. Nicht einmal mir."

Und mit diesen Worten nickte ich und als ich blinzelte war nichts mehr von ihm zusehen.

Lediglich die kleinen Funken unter meiner Haut erinnerten noch an ihn.

1343 Wörter
09.10.2021

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