24. Seine Beute

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Es war ein zunächst vorsichtiger und dennoch bestimmender Kuss.
Dieser entwickelte sich schnell zu einem Verlangen nach mehr und ehe ich mich versah zog mich Logan auf seinen Schoß.
Ich saß nun auf ihm und wir küssten uns leidenschaftlicher denn je.
Das Verlangen überkam mich so plötzlich und ich hatte immer mehr das Gefühl das mich etwas zu ihm zog und ich konnte nicht einmal etwas dagegen tun.

Im nächsten Moment ging die Tür auf und Schritte ertönten im Flur.
Ich wurde mir schlagartig bewusst in welcher Situation ich mich befand und stand schnell auf.
Doch da kamen schon Clara und Dan rein die beide lachten und wie erstarrt stehen blieben als sie uns bemerkten.
Clara konnte eins und eins zusammen zählen und würde mich noch Wochen damit nerven das sie recht hatte mit Logan und mir.

Da waren wir nun alle vier im Wohnzimmer und wir alle wussten bescheid.

~°~

Ich saß auf meinem Bett nachdem Clara sich breit grinsend auf das Sofa setzte und mich mit Fragen bombardierte ehe Logan und Dan sich kurzerhand aus dem Staub machten.
Logan sah mich wissend an und mein Gefühl sagte mir das er mir immer noch eine Menge verschwieg.
L

etzten Endes konnte ich mich nach einer Stunde in mein Zimmer retten.

Nach endlosen Versuchen einzuschlafen seufzte ich und setzte mich in meinem Bett auf.
Meine Uhr zeigte mir das es bereits nach Mitternacht war und ich stand auf um mein Fenster zu öffnen.
Ich wollte mich gerade abwenden da bemerkte ich eine dunkle Gestalt am Rande des Waldes.
Es sah so aus als würde sie mich beobachten und plötzlich sah ich zwei Paar glühender Augen.
Und sofort erkannte ich ihn.

Alles in mir schrie das es falsch war als ich mir meine Leggings anzog und in den Flur lief wo ich leise in meine Sneaker schlüpfte.
Alles schrie ich sollte nicht raus gehen denn dieser Mann, war kein Mann, er war ein Monster und ein Mörder noch dazu.
Aber ich wusste wenn er mich hätte töten wollen hätte er es in der Gasse bereits getan und wenn er wusste wo ich wohnte dann könnte er jederzeit meine Tür eintreten und mich im Schlaf töten.
Nichts und Niemand würde diesen Mann davon abhalten können.
Meine Füße betrügten meinen Verstand als ich die Treppe runter ging und durch die Haustür in Richtung Wald lief.
Immer tiefer und tiefer hinein in die Dunkelheit.

Es war mir ein Rätsel wie ein Mensch nur so dumm sein konnte einem Mörder in den Wald zu folgen.
Und das musste mir natürlich genau dann einfallen wo ich bereits schon in mitten des Waldes stand.
Um ringt von Bäumen die kaum noch Lichter der Häuser durch ihre Äste ließen und der Wind der diese leicht wiegte während das Mondlicht mein einziger Freund war.

Mein Herz schlug schnell und ich versuchte angestrengt etwas außer den Bäumen zu erkennen doch ich sah keine Spur von dem Fremden.
Was dachte ich mir auch?
Das ich mit ihm mitten in der Nacht ein Pläuschchen halte würde?
Ich fasste mir an die Stirn und bemerkte erst jetzt das sich kalter Schweiß gebildet hatte.
Mein Herz schlug schneller und ein Wind Hauch brachte einen Duft in meine Nase den ich sofort wiedererkannte.
Pfefferminze und nun auch einen Hauch von dem Duft nach einer Meeresbriese.

Und mit einem Mal wusste ich das er direkt hinter mir stand.
Ich spürte seine Körperwärme die in Wellen von ihm ausging, wie die Wellen eines Meeres die ich immer noch roch.
"Ich wusste das du es bist." Stammelte ich leise und schluckte.

Als er antwortete konnte ich das Lächeln in seiner Stimme förmlich raus hören.
"Ist dem so?" fragte er amüsiert.

"Und wenn ja, wieso bist du mir dann in den dunklen Wald gefolgt Darling? Ich bin doch das Monster... Der große böse Wolf der sich von hinten an seine Beute anschleicht um sie letztlich zu verschlingen. "

Und bei dem letzten Satz streiften seine Lippen mein Ohr und ich schnappte nach Luft als er spielerisch seine Zähne an meiner Haut vorbei gleiten ließ.
Mir wurde heiß und kalt zugleich.
" Bin ich das? Deine Beute?" Fragte ich ruhiger als ich meine Stimme eigentlich vermutete.

Ich hörte ihn leise auf lachen und wollte mich schon zu ihm umdrehen da umschlossen seine Hände meine Hüften und zogen mich an ihn.
"Nicht. Dreh dich lieber nicht um." sagte er mit bestimmter Stimme.

Ich war nun an ihn gedrückt und er hielt mich so fest das ich mich nicht mehr umdrehen konnte, denn seine Hände hielten mich an Ort und Stelle.
Sein muskulöser Körper schmiegt sich perfekt an den meinen und seine Körperwärme umgarnte mich wie eine Decke.
Eine Decke in die ich mich nur zu gerne schmiegte.
Es fühlte sich an als wäre ich hier genau da wo ich sein sollte.
Mein Verstand musste mich betrügen.
"Du möchtest also wirklich wissen ob du meine Beute bist oder ob ich dich verschlingen werde?"
Seine Stimme war dunkel und das Lächeln darin verschwand.

Ich atmete stoßweise und mein Herz flatterte bei dem Gedanken.
Alles was ich zustande brachte war ein Nicken.
Seine Hände an meinen Hüften waren bestimmend aber sie drückten nicht so fest zu das es wehtun würde.
Auch wenn ich wusste was diese Hände getan hatten und wozu sie imstande waren.
Sein Daumen zog sanfte Kreise an meiner Hüfte und seine andere Hand wanderte sanft wie eine Feder hoch zu meiner Schulter wo er mir meine Haare zurück strich.
Seine Finger auf meiner Haut waren elektrisierend und ich lehnte mich mehr und mehr in dieses gefährliche Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit.

"Ich habe erst noch ein paar Fragen an dich."
Und wie von selbst nickte ich willig.
"Braves Mädchen." hauchte Er in mein Ohr und eine Gänsehaut durchzog meinen Körper die in einem heißen Gefühl zwischen meinen Schenkeln endete.
"Du weißt nicht was ich bin oder?"
Ich schüttelte mit dem Kopf und er drückte leicht mit seiner Hand an meiner Hüfte zu.
"Antworte mit Worten Darling. "

"Nein ich weiß nicht was... du bist."
Sagte ich leise.
"Aber du bist mir trotzdem in den Wald gefolgt obwohl ich dir gesagt habe das du mir nicht trauen kannst? Warum tust du es dann?"

"Ich-ich weiß nicht. " stotterte ich und spürte wie seine Nase an meiner Schulter entlang fuhr was mich schwach werden ließ.
Meine Knie hätten sicherlich schon nach gegeben wenn er mich nicht halten würde.
"Wenn du wolltest hättest du mich schon längst getötet. Und ich wollte wissen wieso du mich gerettet hast und was ... Was du bist."

"Hm ich bin kein Mensch. So viel kann ich dir schon einmal verraten. Aber ich kann es dir jetzt noch nicht verraten Darling, so gern ich auch würde. Aber da sind andere Faktoren die dabei eine Rolle spielen. Sei vorsichtig. Der Wolf befindet sich bereits in deinem Leben.
Den Teil mit den retten... Ich kann nicht wirklich behauptendas ich dich gerettet habe." hauchte er den letzten Teil.

"Was meinst du damit? DU hast mich an dem Tag vor dem Mann gerettet."

"Aber indem ich dich gerettet habe, habe ich dich in noch viel größere Gefahr gebracht..."

Ich verstand nicht was er meinte und dachte angestrengt nach.
"In letzter Zeit passiert so viel. Ich habe das Gefühl die Kontrolle über mich selbst zu verlieren. Wie soll ich herausfinden was richtig ist und was falsch, wenn du mir nicht hilfst?"
Er war mir so vertraut es war schon beinahe unheimlich das ich meine Gedanken mit ihm teilte.

Ich hörte nichts außer dem Wind und spürte unsere Herzen die fast schon im Einklang schlugen.
Seine Stimme streichelte meinen Nacken und war so tief das sein Brustkorb vibrierte als er sprach.
Seine Lippen streiften mein Ohr und ich schnappte erneut nach Luft.

"Ich bin da auch wenn du mich nicht siehst. Und keine Sorge Darling, ich werde dir dabei helfen. Auch wenn du meine eigentliche Beute bist. Und ja Darling... Ich werde dich verschlingen auf eine Art und Weise die so verzehrend ist, wie du es dir nicht einmal im Ansatz vorstellen kannst ... Aber alles mit der Zeit."

Seine Lippen drückten sich leicht auf meine Schulter und hinterließen ein elektrisierende kribbeln.
Und im nächsten Moment, umschloss mich nichts außer Kälte und er war verschwunden.

Ich zitterte, aber nicht vor Angst.
Mein Körper betrog mich erneut und freute sich regelrecht auf das was noch kommen würde.

28.11.2021
1386 Wörter

Uff 😌
Das Kapitel zu schreiben hat mir richtig Spaß gemacht.
Was denkt ihr so?
Lasst doch mal eure Gedanken da.

Audinia 🧡

The MATE of TWOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt