30. VIP

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Ich sah ihn mit angehaltenem Atem an.
Er grinste und mir lief ein Schauer über den Rücken.

"So funktioniert das ganze nicht, Darling. Du wirst nicht zu einem Werwolf, ob Biss oder ein Kratzer. Du musst geboren werden als einer."

Ich schluckte und entspannte mich.
Wenigstens eine Sache die ich somit abhaken konnte.

Die Musik dröhnte nun weniger und ein etwas ruhiger Song erklang nun so als würde der DJ den Song meinen Emotionen anpassen.
Ich atmete tief aus und merkte erst jetzt das ich die ganze Zeit über meinen Atem angehalten hatte.

Sein grinsen war hämisch und ich griff schnell nach meinem Glas um mich nicht in diesen unendlich tiefen Flüssen aus Silber und Nebel in seinen Augen zu verlieren.
Dieser Mann, dieses Wesen, diese neue Welt die sich mir nun eröffnete brachte meine eigene nun noch mehr ins Wanken als sie es eh schon tat.
Und dann war da noch die Sache mit Logan.

„Du solltest dir um Dinge wie diese nun wirklich zu allerletzt Sorgen machen. Es gibt viel mehr das dich bis in die tiefsten Winkel deiner Träume beunruhigen, sogar zum Verzweifeln, dich beängstigen sollte. Ist dir eigentlich klar dass du eine riesige Zielscheibe auf der Brust trägst?“ er lehnte sich vor und sah mich mit verengten Augen gespannt an.

Wäre ich nicht immer noch etwas angetrunken würde ich seinem Blick kaum stand halten.
„Wieso? Was meinst du damit?“ fragte ich ihn gerade heraus und nippte erneut an den Drinks die uns gebracht wurden.

„ Du bist jemand an dem momentan sehr viele Personen ein großes Interesse haben und das ist nichts was für dich von Vorteil wäre. Ein Menschlein das so zerbrechlich ist, hat nichts in unserer Welt verloren. Du gibst dich wahrlich mit den falschen männlichen Wesen ab.
Bleib in Zukunft lieber in Begleitung deiner Art.“

Er lehnte sich lässig zurück und eine Strähne seiner so perfekt gestylten Haare fiel ihm in die Stirn.
Am liebsten hätte ich meine Hand nach ihr ausgestreckt und sie ihm aus seiner Stirn gestrichen nur um zu erfahren wie seidig sich seine Haare anfühlen würden.
Ich wette sie sind weich.
Und ohne das ich bemerkte was ich tat hatte er mein Handgelenk in seinem eisernen Griff und spannte seinen Kiefer an.

Ich hatte nicht gemerkt wie ich genau das tat, was ich mir vorstellte und funken tanzten über meine Haut. Sein griff war fest und bestimmend.

„Du spielst hier mit dem Feuer und glaub mir… du wirst dir dabei weit aus schlimmeres zuziehen als nur Verbrennungen.“

Ich wollte meine Hand zurücknehmen doch sein Griff war eisern und ich hielt inne.
„Es wäre das beste wenn du deine Koffer packst und von hier verschwindest. Es wäre für uns alle besser…“

Das letzte sagte er so leise das ich es kaum verstand.
Und von jetzt auf gleich war die Hand an meinem Handgelenk verschwunden.
Kälte breitete sich an der Stelle aus wo sich eben noch seine Hand befand.

„Du beantwortest mein Fragen nicht.“
Sage ich um der unangenehmen Stille zu entkommen.
„Ich beantworte jede deiner Fragen.“ Sagte er nachdrücklich.

„Deine Fragen werfen für mich nur noch mehr Fragen auf als ich eh schon habe. Bei jeder deiner Antworten sprichst du in absoluten Rätseln. Wieso soll ich verschwinden? Wieso haben deiner Aussage nach so viele Personen momentan an mir Interesse?. Was soll das alles?? Wieso bist du überhaupt überall wo ich gerade bin?“
Er grinste.
"Du stellst noch nicht ganz die richtigen Fragen.“

Genervt verdrehte ich die Augen und sein Mundwinkel zuckte kurz auf.
„Was sind denn die richtigen Fragen?“
Ehe er mir antworten konnte kam die Kellnerin wieder an unseren Tisch und blickte genervt zwischen uns hin und her ehe sie sich an meine Begleitung wandte.

„Er ist hier, ich hab dir gesagt er würde kommen. Du solltest schnell zusehen das du hier weg kommst wenn du ihm und seinem Rudel nicht noch begegnen willst. Ich denke hier und jetzt ist der falsche Moment deinen-„

„Danke Raella“ sagte er schneidend und sie verstummte mitten im Satz denn seine Stimme war schneidend und signalisierte das das Gespräch beendet sei.
Sie nickte nur mit zusammen gekniffenen Lippen und drehte sich abrupt um und ging.

Er sah mich an und musterte mich noch einmal ehe er aufstand und sich mit der Hand durch sein Haar fuhr.
„Ich muss zu meinem Bedauern nun dieses Gespräch beenden, Darling. Vielleicht nimmst du dir ja den ein oder anderen Rat zu Herzen.“
Ich war völlig überrumpelt und wusste nicht ob das Ganze ein Scherz sein sollte.
„Geh zurück zu deinem Freund. Er sucht dich bereits schon seit über zwanzig Minuten.“

Plötzlich fiel mir wieder ein das ich ja mit Alex hier war und auch ich sprang auf, da war er bereits an der mit Neonlichtern beleuchtetete Treppe und ich hatte Mühe ihm hinterher zu kommen.
„Wir sind noch nicht fertig.“

Er drehte sich vor der Tür noch einmal zu mir um und sah mich an. „Du hast recht, wir …sind noch nicht fertig, aber für heute leider schon. Ich muss hier weg.“

„Vor wem hast du so viel Angst?“ Er lachte.
„Falsche Frage, ich habe keine Angst. Aber es gibt Momente und es gibt Gelegenheiten und jetzt ist keine von beiden.“ 

Und ehe ich wusste wie mir geschah strich er mit seinem Daumen über meine Unterlippe und verschwand in die Menge tanzender Menschen im Raum hinter sich.
Meine Unterlippe kribbelte.

Ich brauchte einen Moment um zu reagieren und versuchte dann ihm zu folgen.
Ich wollte ihm nach um zu sehen wohin er verschwand und was er vor hatte.
Vielleicht konnte ich ja herausfinden wo er hin ging oder wohnte.
Ich hastete ihm nach und der Duft von Parfum und Schweiß lag wieder in der Luft als ich mich durch die Masse an Menschen zwängte die in Euphorie mit einander tanzten.

Lila lichter zuckten durch die tanzenden und lachenden Menschen und der Bass dröhnte erneut in meinen Ohren. Ich sah sein Haarschopf noch einmal und im nächsten Moment war er verschwunden.
Ich zwängte mich weiter durch die Masse und zwei Arme ergriffen mich.
Ich sah auf und sah in die dunklen Augen von Alex.
„Novalee, ich hab dich schon überall gesucht! Wo warst du denn?“ Ich sah mich hektisch um, jedoch vergebens.

Von ihm war keine Spur mehr zu sehen.
„Suchst du jemanden?“
Ich schüttelte den Kopf denn ich wusste das es mir nicht helfen würde Alex davon zu erzählen.
Er würde bloß sauer sein das ich mich mit einem fremden rumtrieb und nach allem was ich gehört hatte war es vielleicht auch besser so.
Ich wollte ihn nicht in etwas reinziehen in das ich schon ohne es zu wollen geraten bin.

„Wo warst du denn die ganze Zeit?“ fragte er nochmal und wir gingen zur Bar.
Als wir uns auf die Hocker setzten blickte er mich immer noch gespannt an.
„Ich war unten, in dieser komischen Bar mit den Separees.“
Alex sah mich mit offenem Mund an.
„ DU warst unten?“ ich nickte.
„Du warst unten?“ fragte er noch einmal mit Nachdruck und ich nickte noch einmal aber diesmal etwas genervt.

„Ja Alex, ich war unten an der Bar. Hast du schon so viel getrunken das du mich nicht mehr verstehen kannst?“
Er schüttelte den Kopf und fasste mich jetzt a den Schultern.
„Ist dir eigentlich klar was sich da unten alles so rumtreibt?“
Ich lachte laut auf und hätte ihm beinahe alles erzählt.

„Ich selbst würde nicht in diese Bar gehen und das will schon was heißen. Der Keller ist exklusiv und nur für VIP Mitglieder. Wenn du dachtest der Club ist teuer dann versuch mal eine Mitgliedschaft dort zu bekommen. Die Warteliste ist endlos und es gibt scheinbar große Ansprüche um dort angenommen zu werden. Also wie verdammt bist du da rein gekommen.?“

Ich zuckte mit den Schultern. „Bin einfach durch die Tür rein und dann war ich drin.“ Alex schüttelte bloß mit dem Kopf.

05.05.2023
1309 Wörter

Hello again! 🧡
Mal wieder ein neues Kapitel für euch!
Teilt mir eure Gedanken und Meinungen doch bitte dazu mit!

LG AUDINIA 🧡

The MATE of TWODonde viven las historias. Descúbrelo ahora