25. Verbote

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Tage vergingen und ich dachte immer wieder an den Moment im Wald.
Ein Schauer lief mir bei dem Gedanken den Rücken runter und eine Gänsehaut bildete an meinem Körper.
Warum konnte ich es nicht lassen?
Wieso brachte ich mich immer wieder selbst in Gefahr?
Nervös kaute ich auf meiner Lippe und klappte am Ende der Vorlesung mein Buch zu und ging Richtung Parkplatz.
Die Nachrichten und Anrufe von Logan ignorierte ich die letzten Tage und ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit.

Mein Hals war nun langsam vollständig verheilt.
Und auch alle anderen Spuren von dem Angriff in der Gasse verschwanden.
Clara schlich weiterhin um mich herum und beäugte mich bei allem was ich tat.
Ich ging darauf nicht ein und schluckte, genauso wie wahrscheinlich Clara, meine Kommentare runter.
Alles endete in einem endlosen inneren Monolog den ich mit mir ,oder eher gegen mich, führte.
Sollte ich Logan schreiben oder dieses ganze hin und her einfach lassen.
Ich wusste noch immer nicht wieso aber ich fühlte mich trotz allem was am Anfang war irgendwie zu ihm hingezogen.
Ich entschied mich dazu in den Park zu gehen um ein wenig meine Gedanken zu sortieren und setzte mich auf eine Bank.

Keine fünf Sekunden spüter vibrierte mein Handy und ich sah genervt auf den Display.
Eine Nachricht von Clara und einen Anruf von Logan den ich mal wieder ignoriert hatte.
Clara schrieb mir das ich sie bei Logan und Dan treffen sollte sie wolle mit mir und Dan etwas wichtiges besprechen.
Ich runzelte die Stirn und fragte mich wieso Dan dabei war und wieso das ganze bei ihnen stattfinden sollte.

Eine weitere Nachricht kam wie bestellt in der sie mir schrieb das Logan nicht zuhause wäre.
Ich seufzte und rappelte mich auf denn meine Neugier gewann einmal wieder.
Ich lief zur nächsten Bushaltestelle und fuhr den Weg bis zur letzten Station die am Wald endete.
Von hier aus war es noch ein ganzes Stück zu Loagns Haus.

Unterwegs hörte ich es immer wieder mal Rascheln und knacken was mich schneller laufen ließ bis das große Haus mit den roten Ziegeln in Sicht kam

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Unterwegs hörte ich es immer wieder mal Rascheln und knacken was mich schneller laufen ließ bis das große Haus mit den roten Ziegeln in Sicht kam.
Ich war noch nie hier gewesen und wunderte mich wieso zwei Männer ein so großes Haus für sich alleine hatten.
Clara stand auf der Veranda und kaute nervös an ihren Nägeln.
Sie winkte und ich Zwang mir ein Lächeln auf.

"Also?" Sagte ich als ich sie in die Arme schloss.
"Weswegen hast du mich bis hier raus gejagt um mich zu sprechen? Wieso ausgerechnet hier? Du bist doch nicht etwa schwanger?"
Sie lachte auf und öffnete mir die Haustür.
"Nein keine Sorge. Ich bin nicht schwanger. "

Wir gingen in das Haus und kamen in eine große Wohnküche die auf einer Seite mit großen Sofas vor einem Kamin standen und auf der anderen eine moderne schlichte Küche mit Kochinsel.
Logan schien wirklich nicht da zu sein aber Dan saß grinsend an der Küchentheke und kam mir strahlend entgegen.
"Hi Novalee was machst du denn hier? Hat dich Logan endlich erreicht?"
Ich sah ihn perplex an und dann zu Clara die nervös blinzelte.

"Ich dachte eigentlich das ihr beide mir etwas erzählen wolltet. Clara hat mir geschrieben und sagte ihr beide wolltet mich hier treffen. "
Dan sah Clara mit großen Augen an.
"Das hast du nicht ernsthaft getan Clara! Du weißt das er das nicht will, er wird ausrasten! Er hat uns verboten es ihr zu sagen!"sagte er energisch zu Clara die nun nervös auf und ab lief.
"Ich weiß! Aber es wäre doch besser so. Für uns alle wäre es besser und leichter wenn sie es wüsste."

Beide stritten nun vor meinen Augen miteinander.
"Sie ist meine Freundin! Ich kann das so nicht mehr!"
Bevor ich etwas sagen konnte viel mit einem lauten Knall die Haustür ins Schloss und alle verstummten als Logan ins Zimmer kam.

"Kann mir vielleicht mal jemand erklären was hier los ist?" Sagte er mit funkelnden Augen und blickte zwischen Clara und Dan hin und her.
Er war sauer und das ließ selbst mich schlucken.
Als seine Augen sich dann in die meinen bohrten überkam mich wieder das Schuldgefühl ihm aus dem Weg gegangen zu sein.
Und da stand ich nun.
Bei ihm im Haus.

"Novalee... schön das es dir gut geht. Ich habe so lange nichts mehr von dir gehört." sagte er ruhig und der Sarkasmus schwang in seiner Stimme mit.
Ich lief rot an und räusperte mich.
"Mh ja ... Ich... ähm. Brauchte etwas Zeit für mich." War alles was ich zustande brachte.
Logan sah Dan intensiv an und sie schienen sich gerade zu unterhalten wenn man sie so ansah.
Er blickte zu Clara und fluchte.
"Ich verbiete es dir oder Dan es zu erzählen. "
Beide erstarrten und nickten nur noch.

"Moment mal. Was ist hier eigentlich los? Was sollen die beiden mir nicht erzählen? Du kannst ihnen nicht den Mund verbieten! Was soll das? Clara was verheimlicht ihr mir?"
Sie senkte bloß den Kopf und Dan zog sie wortlos mit sich aus dem Zimmer in Richtung Treppe.
"Tut mir leid Novalee, ich kann nicht."

Ich war absolut sprachlos denn Clara ließ sich von nichts und niemanden sonst den Mund verbieten.
Logan legte seine Jacke ab und kam auf mich zu was mich aus meiner Starre befreite.
Seine dunkelblauen Augen sahen aus als würde ein Sturm in ihnen toben und er blieb vor mir stehen, bevor er mit der Hand zur Couch deutete.

"Setz dich doch. Dann können wir endlich unser Gespräch zu Ende führen."
Ich schluckte und wusste das ich mich nicht mehr heraus reden konnte.
Ich sank in die weichen Polster der Couch und Logan setzte sich mir gegenüber.
"Was ist hier los?"

"Nein nein. Du sagst mir jetzt erst einmal wieso du mich die letzten Tage ignoriert hast Novalee." sagte Logan und musterte mich dabei.
"Ich hab es langsam satt das jeder etwas vor mir verheimlicht. Solange du mir nicht sagst was hier los ist und warum du denkst du könntest anderen den Mund verbieten, solange will ich das hier nicht." Und dabei deutete ich zwischen ihm und mir.

Ich stand abrupt auf mit dem bisschen Mut das ich noch hatte und war drauf und dran hinaus zu marschieren.
Als mich eine Hand herum wirbelte und seine Lippen meine in Beschlag nahmen.
Der Duft von Kiefern umhüllte mich und ich seufzte fast automatisch in den Kuss als er mich an sich zog und seine Lippen sich gegen die Meinen bewegten.
Er lehnte sich zurück und sah mir tief in die Augen.
"Komm mit."

Er nahm mich bei der Hand und lief mit mir die Treppe hoch bis zum Ende des Flures wo er eine Tür öffnete die uns in ein großes Schlafzimmer führte.
Die Möbel waren alle schwarz und dunkle Holzbalken zogen sich an den Decken bis zur schräge entlang.

Wortlos blieb ich stehen und blickte ihn an.
"Ich möchte das du heute Nacht bei mir bleibst." War alles was er sagte und ich weitete die Augen.
"Was? Wieso?" fragte ich völlig perplex.

"Weil es jetzt da draußen nicht mehr sicher ist."
Ich trat von ihm zurück und starrte ihn wütend an.
"Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?"
"Tu einfach einmal das was man dir sagt Novalee."

Ich war sprachlos.
Da war er wieder dieser Arrogante Typ den ich kennen gelernt hatte.
"Was soll das zwischen uns? Ich kann das so nicht weiter machen. Ich habe keine Lust das so weiter zu führen. Vielleicht bin ich dir ja deshalb aus dem Weg gegangen. Diese Geheimnisse und deine Stimmungsschwankungen bereiten mir nichts außer Kopfschmerzen. "

Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare während er sich auf saß Bett setzte.
"Du verstehst das nicht. Ich habe gewisse Verantwortungen und Pflichten. Es gibt Menschen die auf mich zählen. Aber ich kann dich nicht aus den Augen lassen. Ich muss bei dir sein."

Plötzlich ertönte ein greller Schrei von unten und Logan sprang blitzschnell auf.
Ich rannte ihm die Treppe runter hinterher in das Wohnzimmer und sah das die große Glasschiebetür zum Garten offen war.

Was ich dort sah ließ mich aufkeuchen.
Die Terasse war voller Blut und wir alle starrten in die Augen desjenigen der dies angerichtet hatte.

1360 Wörter
30.11.2021

Neues Kapitel 🧡
Viel spaß beim lesen

LG AUDINIA 🧡

The MATE of TWOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt