23. Krieg?

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Aus meinem schlaf gerissen, setze ich mich auf und schau mich schlaftrunken um. Von draußen hört man schreie und hektisches gerenne, die Erde erschüttert immer Mal wieder. Total schläfrig schaue ich zu Diara, welche auch total fertig aussieht und anscheinend auch erst gerade aufgewacht ist. Langsam krabbel ich aus meinem Bett raus, schlüpfe in meine Adidas rein und geh zur 'Tür' um das Zelt zu öffnen. Ich gehe einen Schritt raus und sehe sämtliche Soldaten durch die Gegend laufen, welche wie aufgeschreckte Hühner rumrennen und rumschreien.

>>Was ist hier los?<< kommt es von Diara, welche jetzt neben mir steht und sich auch das ganze Spektakel ansieht.

Ich gehe noch ein paar Schritte nach draußen und versuche ein paar der Soldaten zu fragen was los ist, jedoch rennen die nur an mir vorbei und ignorieren mich total.

>>이봐, 여기서 무슨 일이 일어나고 있는지 말해 줄래? (Hey, kannst du mir sagen, was hier los ist?)<< frag ich einen Typen auf Koreanisch, welchen ich am Arm festhalte, damit er nicht sofort weiter läuft.

>>북한이 우리를 공격했다! (Nordkorea hat uns angriffen!)<< erklärt er mir, wobei er sich aus meinem Griff löst und sofort weiter rennt.

Total in Schock darüber, was er gerade gesagt hat, bleibe ich an Ort und Stelle stehen und versuche die Information zu verarbeiten und nicht gleich in Panik zu geraten.

>>OBERSTLEUTNANT SONG BAEK-HYUN HIER! ICH RUFE EINE NOTFALLKONFERENZ AUS, ALLE VERSAMMELN SICH SOFORT AN DER MEDIZINSTATION! ICH WIEDERHOLE ICH RUFE EINE NOTFALLKONFERENZ AUS!<< dröhnt es plötzlich aus irgendwelchen Lautsprechern, woraufhin ich zusammen zucke.

Nachdem die Durchsage noch ein paar Mal wiederholt wurde, lauf ich mit schnellen Schritten auf Diara zu, pack sie am Handgelenk und zerre sie hinter mir her zu der Medizinstation, wo wir uns zu einer großen Gruppe von Leuten stellen, welche in einem Halbkreis um den Oberstleutnant und Dr. Yong Soo-ri stehen.

>>ICH HOFFE, DASS ALLE ANWESEND SIND! WIE SIE VIELLEICHT BEMERKT HABEN, HAT NORDKOREA UNS ANGEGRIFFEN! SÄMTLICHE TRUPPEN WERDEN GLEICH ZUR FRONT FAHREN UND UNSER LAND BESCHÜTZEN, WIE DER GENAU ABLAUF IST, ERKLÄRE ICH IHNEN GLEICH!<< brüllt plötzlich der Oberstleutnant drauf los, wobei alles um ihn toten Still wird. Von irgendwo in der Ferne jedoch hört man Explosionen und ab und zu erschüttert die Erde dabei.

>>DAS MEDIZINTEAM KOMMT BITTE NACH FORNE, SODASS WIR UNSEREN ABLAUF BESPRECHEN KÖNNEN!<< schreit jetzt auch Soo-ri, woraufhin ich Diara wieder packe und einmal mit ihr um die vielen Soldaten laufe, um mit Soo-ri und den anderen aus unserem Team, zur Station gehen, wo wir uns drinnen versammeln. Drinnen treffen wir auf Jaesang, Jay, Sumi und Sung-jin, neben welche wir uns dazustellen und gespannt den Worten von Soo-ri horchen.

>>Wie gerade vom Oberstleutnant erwehnt, hat Nordkorea einen Angriff gestartet! Wir alle werden hier fürs erste Warten! Es kann sein, dass manche vielleicht näher an die Front geschickt werden, wenn es dazu kommen sollte, werdet ihr Bescheid bekommen!<< erklärt er uns.

Wir alle machen uns also auf den Weg, um alles nötige vorzubereiten und noch weitere Utensilien und Medikamente aus dem Lager zu holen. Wir sterilisieren alles, bereiten die Betten vor, sowie unsere Rucksäcke für die Einsätze aus. Immer Mal wieder spüren wir erschütterungen im Boden, welche uns alle zusammen zucken lassen. Plötzlich geht die Tür der Medizinstation auf und alle Blicke lagen auf denn sechs Soldaten die hereinkommen und sich auf Jaesang, Diara, Jay und mich zu bewegen.

>>Wie geht es euch?<< fragt Jongdae in die Runde. Stille, wir alle schauen ihn nur an. Keiner von uns antwortet ihm, weshalb er etwas betrübt vortfährt.

>>Wir wollten euch nur kurz sagen, dass wir an die Front geschickt worden sind.<<

>>Was?<< flüstert Diara, wobei sich ihre Augen mit Tränen füllen.

>>Macht euch keine Sorgen, dass wird schon. Wir werden wieder heile zurück kommen. Passt auf euch auf und bewahrt einen kühlen Kopf. Das wird schon!<< versucht er uns zu ermutigen, doch dies hat auf uns keine als so große Wirkung.

Wir unterhalten uns noch kurz, verabschieden uns jedoch wenige Minuten später von ihnen, wobei Diara in Tränen ausbricht. Daraufhin nimmt Jaesang sie in den Arm und streicht ihr beruhigend über den Rücken. Jay und ich wollen uns gerade zu ihnen gesellen, da ruft Soo-ri plötzlich nach uns, weshalb wir, als auch die anderen aus dem Team, schnell zu ihm laufen.

>>Alle einmal herhören! Es werden ein paar von euch in der Nähe von der Front gebraucht. Ich als auch Lee Sung-jin, Kim Tae-hwan, Jung Beom-seok und Park Geon-wu werden gehen. Die restlichen bleiben hier und versorgen die Verletzten. Wenn was sein sollte Funkt mich oder einen der anderen an. Wir werden in circa einer halben Stunde aufbrechen, diejenigen die mit mir kommen ziehen sich ihre Ausrüstung an und nehmen sich hier einen Rucksack. Die restlichen bleiben hier und versorgen die Soldaten und tut mir bitte einen Gefallen, wenn Medikamente, Verbände und so weiter knapp werden, macht euch bitte eine kurze Notiz, was neu besorgt werden muss, fürs erste sollte jedoch alles ausreichen.<<

Wie uns befohlen machen wir uns wieder an die Arbeit, wobei wir uns bei den anderen verabschieden, vor allem von Soo-ri und Sung-jin, da wir die beiden etwas besser kennen, als die anderen.

Ein paar Stunden sind bereits vergangen, wobei noch nichts passiert ist. Es wurde kein verletzter Soldat gebracht, noch wissen wir wie es den anderen geht. Natürlich könnten wir sie über Funkt erreichen, aber wir wollen sie auch nicht stören, weshalb wir es bisher gelassen haben, wobei ich mir die ganze Zeit über Sorgen um Kyung-won mache. Mittlerweile sitzen wir eigentlich nur noch hier rum und wiesen nicht was wir machen sollen. Jay und ein anderer aus dem Team sind gegangen um ein paar Snacks zu holen, wobei ich meine Airpods geholt habe, um etwas Musik zu hören, damit ich die Explosionsgeräusche nicht mehr hören muss. Währenddessen unterhalten sich Jaesang, Sumi, Diara und noch zwei Frauen, welche auch zu unserem Ärzteteam gehören.

Plötzlich geht die Tür von unsere Station auf und zwei Soldat kommen in den Raum. Ich tuh meine Airpods aus den Ohren und stecke sie mir dann in meine Pyjamahose, welche ich immernoch trage, da ich noch keine Zeit hatte mich umzuziehen. Die Tür geht wieder auf und weiter Soldaten kommen in den Raum, welche Blutverschmierte Uniformen tragen.

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Between us Où les histoires vivent. Découvrez maintenant