28. Todes Angst

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Wir reden noch kurz mit Kien, brechen den Funk dann aber nach ein paar Minuten auch ab, um Batterie zu sparen. Wir packen also die Wasserflaschen wieder ein und sagen dem Reporter vor uns bescheid, dass wir gleich gehen werden. Er fragt, ob er eben noch hoch gehen könnte, da dort noch sein Rucksack ist, was wir bejahen. Gerade, als ich runter in den Keller gehen möchte, um den zwei Reportern bescheid zu geben, dass wir los wollen, fängt plötzlich alles an zu beben. Verwirrt schau ich zu Geon-wu, welcher mitten im Raum steht und mich genauso verwirrt anschaut, wie ich ihn. Das beben wir immer schlimmer, sodass ich etwas halt an der Wand suche. Im Haus polterte es und zwei Bücher fallen aus einem Regal auf den Boden. Panisch schau ich wieder zu Geon-wu, welcher sich an einem Schrank festhält und auch nicht ganz so entspannt aussieht. Plötzlich geht die Tür nach draußen auf und die beiden Soldaten kommen reingerant.

>>Raus hier! Sofort!<< schreien sie plötzlich und einer kommt auf mich zu gelaufen, packt mich am Arm und zieht mich mit sich mit.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie der andere Soldat es bei Geon-wu gleich tut. Ich folge dem Soldaten ein paar Schritte Richtung Ausgang, bleibe jedoch abrupt stehen, weshalb der Soldat vor mir sich umdreht und mich verwundert anschaut.

>>Was machst du? Wir müssen hier sofort raus!<<

>>Aber die Reporter! Wir müssen sie holen!<< ruf ich panisch und reiße mich aus dem Griff des Soldatens und renne, so gut es geht nach oben, um nach dem Reporter zu suchen.

Dieser kommt mir jedoch schon auf der hälfte der Treppe entgegen, weshalb ich ihn am Arm packe und mit mir zerre. Plötzlich ertönt ein lauter Knall und das ganze Haus erschüttert. Das ganze Haus fängt wieder an zu beben und kleine Partikel und Staub fallen auf uns herab. Panisch schaue ich nach oben zur Decke, welche viele kleine und große Riese hat und droht jeden Moment runterzukommen.

>>YUNA!<<

Panisch schau ich runter und sehe Geon-wu und einer der Soldaten kurz vor der Treppe stehen. Bevor ich mich jedoch in Bewegung setzen kann, schubst der Reporter mich zur Seite und eilt herunter, daraufhin falle ich zu Boden und bevor ich mich überhaupt erheben kann knallt es im ganzen Haus. Panisch schau ich zu dem oberen Treppenabsatz und sehe, dass ein großes Stück des Daches dort liegt. Ich versuche so schnell es geht wieder auf zu stehen, scheitere jedoch, da das Haus wieder stark erschüttert und ich deshalb wieder hinfalle. Plötzlich gibt es laute schläge im gesamten Haus und alles wackelt um mich herum. Tränen sammeln sich in meinen Augen und Rollen meine Wangen hinunter. Ich kneife meine Augen zu und hoffe, dass das alles nur ein Traum ist. Alles um mich herum wackelt, dumpfe Stimmen sind um mich herum zu hören und plötzlich werde ich an meinem Arm gepackt und hoch gezogen. Ich schlage wieder meine Augen auf und sehe vor mir Geon-wu stehen, welchen ich gerade so unter dem Tränenschleier vor meinen Augen erkennen kann. Ich sehe wie er versucht mich hoch zu ziehen und dabei irgendwas zu mir sagt, jedoch kann ich nichts als das Knarren und poltern um mich herum hören. Wieder ist ein dumpfer Schlag zu hören, weshalb ich panisch hoch schaue und riesige Riese in der Decke sehe, was mich anscheinend aus meiner Trance reißt, den ich springe schon fast auf und zusammen mit Geon-wu rennen wir die Treppe runter. Als wir die Mitte des Raums erreicht haben, schalt es im ganzen Haus und plötzlich bricht neben mir der Boden etwas auf, weshalb ich abrutsche und runterfalle. Dabei falle ich auf die Steinbrocken unter mir, wobei ein stechender Schmerz meinen ganzen Körper durchfährt und alles um mich herum sich dreht, bis ich nur noch schwarz sehe.

Langsam öffne ich meine Augen und sehe mich etwas um, wobei ich nichts wirklich erkennen kann. Vorsichtig drehe ich meinen Kopf zur Seite, um vielleicht irgendwas zu erkennen, wobei mein ganzer Körper durch diese Bewegung Schmerzt, weshalb ich versuche den Schmerz und die Tränen zu ignorieren, welche sich den Weg über meine Wangen bahnen. Es ist alles dunkel, mein gesamter Körper Schmerz und bewegen kann ich mich auch nicht. Panik steigt in mir auf und diesmal kann ich die Tränen nicht verdrängen, welche nur so meine Wangen runter Rollen. Ist das nur ein Traum? Es muss einfach sein! Es kann nicht sein, dass ich jetzt irgendwo verschüttet in einem Haus mittem im Wald liege. Das darf und kann nicht sein! Was ist wenn mich keiner findet? Was ist wenn ich sterben? Auf einmal fällt mir ein, dass Geon-wu bei mir war, bevor ich verschüttet wurde. Ob er es noch raus geschafft hat? Oder ist er auch wie ich verschüttet worden? Panisch versuche ich mich aufzusetzen, wodurch mein ganzer Körper nur weh tut und mir schwindelig wird. Ich versuche mich trotzdem vorsichtig aufzusetzen, was mir einigermaßen gelingt. Etwas panisch schau ich mich um, jedoch kann ich ihn noch irgendwenn anders sehen. Um mich herum liegt alles in Trümmern, ich hab gerade Mal so viel Platz, das ich mich einigermaßen gerade hinsetzen kann. Wieso? Wieso musste ich auch nur diesen Reporter holen? Hätte ich es nicht gemacht, dann würd ich nicht in dieser Situation stecken? Doch hätte ich damit leben können, ein Menschenleben vernachlässigt zu haben? Aber was ist mit Geon-wu? Wenn er es hier nicht Rausgeschäft hat, dann bin ich daran Schuld! Weitere Tränen rollen bei diesen Gedanken meine Wangen herunter.

>>Geon-wu?<< flüster ich unter Tränen.

Ich weiß nicht was besser ist, wenn er jetzt bei mir wäre, damit ich nicht so alleine bin, oder das er sicher ist. Panisch versuche ich nach Luft zu schnappen, da es sich so anfühlt, ob mir jemand den Hals zudrückt und ich keine Luft mehr bekomme. Völlig panisch fange ich an zu schreien, in der Hoffnung, dass mich jemand hört. Ich möchte hier raus! Ich möchte noch nicht sterben! Ich kann das einfach nicht! Was wird aus meinen Freunden? Aus meinen Eltern? Aus Kyung-won? Weitere Tränen bahnen sich einen Weg herunter, während ich an sie alle denke, daran das ich sie vielleicht nie wieder sehen werde.

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