Tag Sieben

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Mein Puls ging durch die Decke und mein Magen fühlte sich sich an, als würde er Achterbahn fahren, als ich sah, wie der heutige Gegner Farid zu Fall brachte und hemmungslos auf ihn einschlug.

Er war doppelt so groß wie er und war so muskulös, dass es schon unattraktiv war. Ich wollte es mir nicht eingestehen, doch ich hatte schon seit Beginn des Kampfes ein ungutes Gefühl. Farid hielt sich standhaft, doch gegen diesen Gegner kam niemand an.

Die Menge um sie herum rastet aus und feuert den Riesen an. Dieser drückt nun ein Knie auf seine Brust und hält ihn am Boden, während er weiterhin auf ihn einschlägt.
Es sieht grausam aus. Seine Schläge gleichen der Wucht eines Vorschlaghammers und ich kann es mir nicht länger ansehen.

Fast schon zitternd klettere ich so schnell es nur geht das Gerüst herunter und renne auf die Menschenmenge zu.
Nur schwer komme ich gegen die blutrünstigen Leute an, die mich kaum zum Ort des Geschehens durchlassen.
Verzweifelt schubse ich alle Menschen um mich herum weg und kämpfe mich bis zum Kreisinneren durch.
Dort angekommen fühlt es sich an, als würde der Riese mich eigenhändig schlagen, denn ich sehe Blut, dass schon beängstigend weit spritzt.

Ich kann die dumpfen Schläge in Farid's Gesicht unter all dem Geschrei dennoch hören.
„Schluss damit!", schreie ich und renne auf den Riesen zu, den ich nun mit einem High-Kick gegen den Kopf unerwartet treffe und somit direkt im Anschluss mit aller Kraft von Farid schubsen kann.
Ich kann nur kurz zu ihm runter sehen, doch das genügt schon, um sicher zu sein, dass er bewusstlos unter all dem Blut ist, dass nun in seinem Gesicht verläuft.
Schützend lehne ich mich über Farid, als der Riese wütend aufsteht und sich umdreht.
Er möchte mich schon schlagen, doch als er sieht, dass ich kein Kerl bin, lässt er seine Faust wie eine Abrissbirne neben sich fallen.

Wenigstens diese Werte der Gesellschaft akzeptiert er.
„Schluss! Er ist doch schon bewusstlos!", schreie ich ihn an und bemerke erst jetzt, wie die Menge um mich herum langsam verstummt.
„Du hast doch gewonnen verdammt!", füge ich zischend hinzu und gebe ihm ein offensichtliches Zeichen, dass er nun verschwinden soll.

„Was soll das?!"
„Ja, was mischt die sich ein!"
„Spielverderberin!"
„Der Kampf war noch nicht zu Ende!"

Ich höre die Menschen um mich herum nun einzelne Kommentare schreien, doch ich achte nicht mehr darauf.
Alles was ich noch sehe ist Farid, der leicht zu sich kommt. Ich versuche nun mit all meiner Kraft, ihn aufzusetzen und seinen Arm um meine Schulter zu legen, sodass ich ihm auf die Beine helfen kann.

„Der Kampf ist vorbei! Kapiert das endlich!", zische ich laut und sehe so viele Menschen an, wie es mir möglich ist. Anschließend stütze ich Farid, indem ich meinen Arm um seinen Rücken lege und ihn auf der Höhe seiner Rippen festhalte, während ich mit der anderen Hand seinen Arm halte, den ich mir um die Schulter gelegt habe.

Ich erwarte Widerstand, doch als ich mit Farid aus dem Kreis laufe, öffnet sich die Masse und lässt uns passieren.
„Ich bring' dich zu meinem Wagen, Okey? Ich werde dir helfen."

Farid antwortet nicht, was mir Sorgen bereitet.

Alles, was ich jemals wollte. (Farid Bang FF) Where stories live. Discover now