Tag Zwölf

662 28 2
                                    

Ich konnte die gesamte Nacht nicht schlafen. Immer wieder musste ich an den Abend denken, den ich zusammen mit Farid verbracht hatte.
Zuerst wollte ich es mir selbst ausreden, doch ich vermisste seine Umarmung, als ich diesen Morgen aufwachte.

Unsicher wälze ich mich in meinem Bett hin und her. Es ist noch früh morgens und es ist Sonntag. Also gab es nichts, was ich machen müsste.

Langsam stehe ich auf und betrachte mich im Spiegel. Ich verziehe mein Gesicht und halte meine Hände vor mein Gesicht. Besonders am Morgen mochte ich mein Aussehen nicht.
Schnell gehe ich in mein Bad um meine schulterlangen, schwarzen Haare zu kämmen und zu einen Zopf zu binden. Anschließend wasche ich mir das Gesicht und betrachte mich erneut durch meine blauen Augen, durch die ich nun meine leichten Sommersprossen auf meinen Wangen ansehe.

Ich mag diese nicht besonders, doch das Gefühl von Make-Up in meinem Gesicht war besonders unangenehm, weshalb ich damit lebe.
„Besser wird es wohl nicht.", sage ich und zucke mit den Schultern.

Nur in einem extra großen Shirt und Boxershorts bekleidet laufe ich die Treppen nach unten, da ich mich nicht darum kümmern muss, wie ich aussehe. Ich wohne alleine und habe heute keinen Besuch erwartet.

Zuerst dachte ich an Frühstück, doch als ich mein Handy vom Ladekabel nahm, war dies lange vergessen.

Unbekannt: Hey, sorry dass ich gestern so schnell gehen musste.

Ich: Farid? Kein Problem, wirklich nicht.

Unbekannt: Ich bin's, ja. Alles klar bei dir?

Ich: Alles gut. Ich hoffe bei dir auch?

Farid: Bei mir auch. Hast du gut geschlafen?

Zuerst will ich ihm schreiben, dass ich nicht so gut geschlafen habe, wie gestern, lasse es aber sein. So gut kannte ich ihn noch nicht, um ihn direkt damit zu konfrontieren.

Ich: Ich hab' ganz gut geschlafen und wie sieht's bei dir aus?

Farid: Es ging. Ich war abends noch länger wach und konnte schlussendlich nur schwer einschlafen. Aber das passt schon.

Ich: Aber wenigstens konntest du dann schlafen gut schlafen, oder nicht?

Farid: Hab ich ... aber meintest du nicht dass du ganz gut geschlafen hast? Das hört sich nicht danach an.

Ich: Erwischt. Nein ich hab nicht wirklich gut geschlafen. Bin jetzt immer noch ziemlich müde.

Farid: Woran hat's gelegen?

Ich überlege etwas länger und befürchte schon, dass er nicht mehr antworten würde, doch es dauerte nicht lange.

Ich: Mein Kopf wollte nicht still sein. Ich hab viel nachgedacht. Das hat mich lange wach gehalten.

Farid: Probleme mit denen ich helfen könnte?

Ich lache mein Handy an.

Ich: Keine Probleme, wirklich. Es war nichts negatives.

Farid: Und bist du bereit es mir zu verraten?

Ich: Ich habe lange über die Zeit nachgedacht, die wir zusammen verbracht haben.

Direkt nachdem ich die Nachricht versende bereue ich sie. Ich will mein Handy am liebsten ausschalten und wegwerfen, zwinge mich jedoch ruhig zu bleiben.

Farid: hmm ... so ging's mir auch. Hab schon gedacht nur mir geht es so.

Ich: Nein, keine Sorge da warst du nicht allein.

Farid: Wann sehen wir uns das nächste mal?

Ich: Wann hast du Zeit?

Wie ein Teenager lehne ich mich auf den Tresen und starre gespannt auf das Display.

Farid: Genau dann, wenn du mich wieder sehen willst.

Ich: Ich weiß es ist Sonntag, aber ich habe heute nichts vor.

Farid: Heute findet ein Boxkampf statt. Ein offizieller. Ein Freund von mir hat mir zwei Karten gegeben. Was denkst du?

Ich: Ich denke wir haben einen Plan.

Farid: Soll ich dich abholen?

Ich: Du könntest schon hier sein :)

In Windeseile hatte ich meine Schlafsachen gegen eine dunkle Jeans, einen grauen Hoodie und Sneaker ersetzt.

Ich muss nicht lange warten, da klopft es an meiner Tür und ich mache auf.
Farid sieht mich grinsend an. Auch er trägt Jeans, einen dunklen Hoodie und schwarze Converse.

„Hey.", sage ich und entgegne sein Grinsen, als ich von der Stufe nach unten steige und wieder etwas kleiner als er bin.
„Hey.", entgegnet auch Farid und zieht mich langsam in eine Umarmung, die ich schnell entgegne.

Ich vergrabe mein Gesicht in seinem Hoodie und rieche sein angenehmes Aftershave.
Seine Hand spüre ich sanft in meinen Nacken greifen, ehe er  mich sanft streichelt.
Ich schließe meine Augen und atme erleichtert aus. Unbedacht drücke ich ihn fester an mich und kann ihn leicht lachen hören.

„Auch schön dich zu sehen.", flüstert er mir leise zu und erst jetzt verstehe ich wieso.
Langsam lasse ich ihn wieder los und versuche mir nichts anmerken zu lassen.

„Bist du bereit zu gehen?", fragt er deshalb und befreit mich aus meiner Situation.
„Ja, klar.", antworte ich deshalb schnell.

Farid begleitet mich zum Wagen und hält mir sogar die Türe auf.
Anschließend steigt er auf der Fahrerseite ein und zusammen fahren wir an das Box-Event, dass wir beide wohl so schnell nicht wieder vergessen würden.

Schaue schon seit 9:37h Alim's livestream. Rip me.

Alles, was ich jemals wollte. (Farid Bang FF) Where stories live. Discover now