#41

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Das erste, was ich wieder spüren konnte, war ein sanfter Druck an meiner Hand und eine Hand, die vorsichtig mein Haar streichelte. Die Bewegungen waren vorsichtig und zitterten.

Wach auf.

Nicht schon wieder. Ich hasste sie. Diese Stimme in meinem Kopf, die alles kommentieren musste, was mir passierte. Ich hasste diese Stimme, die mich schlecht machte und meine Mitmenschen um mich herum.

Ich hasste mich.

Langsam öffnete ich meine Augen. Grelles, weißes Licht schien mir entgegen und ich hatte Schwierigkeiten etwas anderes zu erkennen als Weiß.

Dann wurde irgendwann alles schärfer und ich erkannte meine Schwester, die sich besorgt über mich gebeugt hatte. „Was... ist passiert?", fragte ich schwach.

Meine Schwester wirkte kurz erleichtert, trug dann allerdings wieder ihr besorgtes Gesicht. „Du hattest einen Panikanfall und hast kurze Zeit keine Luft mehr bekommen. Die Ärzte meinen, dass jetzt alles wieder gut ist und du dich nur einige Zeit nicht aufregen sollst. Geh alles so langsam an, wie du brauchst."

Ein Panikanfall? Ich?

Jämmerlich.

Ich zischte auf. „Hast du Schmerzen? Soll ich einen Arzt rufen?", fragte sie mich und ihr Griff um meine Hand, wurde stärker. „Ich... hab nur so krasse... Kopfschmerzen", gestand ich. Diese Stimme sollte endlich leise sein.

Meine Schwester nickte und machte sich auf einen Arzt nach irgendwelchen Tabletten für meine Schmerzen zu fragen.

Ich blieb alleine mit meinen Kopf und dieser Stimme.

Sieh dich an. Ein Haufen Elend. Zu nichts nutze. Warum existiert Abschaum wie du überhaupt noch?

„Sei leise. So bin ich nicht mehr", flüsterte ich.

Frustriert raufte ich mir meine Haare. Dann hörte ich plötzlich Schritte im Raum und sah erschrocken auf.

Felix kam an mein Bett und sah mich mit einem undefinierbarem Gesichtsausdruck an. „Wa- was machst du denn hier?", fragte ich geschockt. „Noona und ich haben dich ins Auto gebracht, um dich ins Krankenhaus zu bringen."

Er verstummte kurz. Irgendetwas ging in seinem Kopf vor, doch er ließ mich nicht wissen was. Das war irgendwie... befremdlich.

„Ich hab mir Sorgen gemacht. Ich... hatte Angst um dich", flüsterte er und seine tiefe Stimme klang brüchig. Ungläubig sah ich ihn an. Warum schlug mein Herz so schnell?

Weil du peinlicher Dreckssack auf Jungs stehst und dich so etwas erregt. Du bist so widerwärtig!

Ich kniff meine Augen zu, als mich der erneute Schmerz zusammen zucken ließ. „Changbin? Alles in Ordnung?", rief Felix panisch und stürzte vor, um meine Hand zu ergreifen.

Es fühlte sich an, als würde ein Stromschlag durch meinen Körper gleiten von der Stelle aus, wo Felix mich berührte. Gefolgt wurde es von angenehmen Kribbeln. Verwirrt sah ich Felix an. So hatte ich mich bisher nur bei einer Person gefühlt. Wonho.

Was bedeutete das?

Es war dumm mich selber das zu fragen. Ich wusste was das bedeutete. Wenn es das selbe Gefühl wie bei Wonho war, wenn das Gefühl sogar noch stärker war, dann konnte es nur eines bedeuten.

Ich war in Felix verliebt.

Er wird dich nie lieben.

Ich zog mein Arm von Felix' Berührung weg und versuchte diese verdammte Stimme, so wie ich es sonst auch immer geschafft hatte, zu ignorieren, doch sie tobte in meinem Kopf, riss die Wänden und Mauern ein, die ich mühsam aufgebaut hatte, damit diese scheiß Stimme nicht die ganze Zeit in mein Leben hinein fuschen konnte.

Das meine Schwester vermutlich von meiner Sexualität wusste und den Anschein gemacht hatte, nicht damit einverstanden zu sein, hatte eine Mauer stürzen lassen.

Meine Familie waren die einzigen, von denen ich nie wollte, dass sie sich von mir abwandten. Sie durften mich nicht als Monster sehen. Nicht für etwas, wofür ich nun wirklich nichts konnte.

Ich blickte zu Felix, der mich einerseits verletzt, andererseits besorgt betrachtete.

Ich wollte auch nicht, dass er mich verlässt. Ich hatte es bei Wonho kaum ausgehalten und ich glaubte bei ihm würde es noch schlimmer werden. Felix wusste, dass ich nicht straight war, aber er glaubte es mir nicht. Aus diesem Grund hatte ich Angst, dass er sich ebenfalls von mir abwenden würde, wenn er wüsste, dass ich ihn liebte.

„Mir geht es gut", log ich.

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A/N/: My Little Changbinie~ I'm so sorry T-T

Ich möchte mich nochmal bedanken jetzt auch für die neuen Leser, die dazugekommen sind~ That's so amazing, I don't have words for it(〃ω〃)

Q/: Wie seid ihr auf dieses Buch gekommen?

See y'all tomorrow, my fellas🌸💗

The One Called Pabo|| ChanglixWhere stories live. Discover now