KAPITEL 6

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Ich wollte nach meinem Handy greifen, wurde aber wieder zurück gezogen.
„Lass mich los Jace!", forderte ich ihn auf.
Er umschlang meine Taille mit seinen Armen fester.
Meine mehreren versuche mich aus seinen Griffen zu befreien, die immer fester wurden, waren ohne Erfolg.
„Was ist nur los mit dir?
Warum benimmst du dich so?", befragte ich ihn, während ich ihm gegen die Brust öfter schlug.
Seit vier Tagen raubte er mir schon die letzten Nerven und noch länger auf das ganze hatte ich keine Lust.
„Ich hab meine Gründe...", argumentierte er mal wieder
Seine Gründe, würde ich gerne mal wissen.
„...und was ist mit dir?"
„Was meinst du?", fragte ich ihn motzig.
„Wieso hast du mich angelogen, Aria?", Jace wurde um einiges lauter und die Wut von vorhin war wieder da.
„Eh..ja..a..al..also...", ich stotterte, was mir garnicht gefiel.
Er sollte nicht meine Unsicherheit oder sonst irgendwas von mir sehen.
„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig."
Ich konnte an meinem Körper spüren, wie Jace seine Hand zur Faust geballt hatte, was mir ein wenig Angst machte.
Er würde mich doch nicht schlagen oder so, so war er doch nicht...
Wir sahen uns noch etwas länger an, bis er seine Griffe lockerte.
Ich schnappte schnell nach meinem Handy und meiner Tasche und machte mich mit zügigen Schritte aus der Firma.
Als ich das Büro verließ hatte Jace sich kein bisschen vom Fleck bewegt, was mir nur lieb war.

Gerade als sich der Aufzug schließen wollte, sah ich Jace wie er aus dem Büro marschierte.
„Sag das Date sofort ab, sonst wirst du mich richtig kennenlernen", formten er noch mit seinen Lippen.
Was sollte denn das wieder heißen?

Mit einem Kloß im Hals kam ich wieder Zuhause an.
Warf meine Sachen, wie sonst auch gegen die Kleiderstange und lief auf wackeligen Beinen ins Wohnzimmer.
Ich war in Gedanken die ganze Zeit bei Jace.
Ich werde einfach nicht schlau aus ihm.
Da sehen wir uns nach sechs Jahren wieder, um zusammen zu arbeiten und jetzt tut er ein auf großer Bruder oder für was er sich auch hält.
Wir hatten nichtmal vor diesen sechs Jahren ein gutes Verhältnis, er war lediglich der ältere, gut aussehender, Frauenheld Bruder von meinem besten Freund, was er ja zum Teil immer noch ist.

„...wird toll", ertönte die Stimme von Liam und brachte mich aus meinen Gedanken.
„Sorry hab nicht zugehört, was hast du gesagt?"
„Ich hab gesagt das wir morgen mit Olivia und Dylan im Burgerladen um die Ecke essen gehen werden und das es toll werden wird", er leitete perfekt das Thema um.
Ich sprang direkt auf Liam und verpasste ihm mehrere Schläge.
„Au...ah...waa...Aua...nahh", schrie er die ganze zeit, vor Hilfe auf.
„Du bringst mich immer in blöde Situationen", begründete ich die Schläge die er abbekam.
„Von was redest du?"
Ich ließ von ihm wieder ab, richtete mich und stand auf.
„Das ist jetzt auch egal.
Ich geh ins Bett, bin ziemlich kaputt."
Ich wollte Liam nicht erklären das sein Bruder mich, wie seine kleine Schwester behandelt oder das er sich wie ein eifersüchtiger Freund mir gegenüber verhält.
Wir erzählen uns zwar alles, dennoch wollte ich diesem Thema keine große Bedeutung geben.

***

Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich meine Firma.
Ich wusste nicht wie ich mich, nach gestern Abend, in Jace Gegenwart benehmen sollte.
In gewisser weise war ich nicht die jenige, die sich sorgen machen sollte, wie sie sich dem anderen gegenüber verhalten sollte, deshalb beschloss ich ihn ganz normal, wie jeder andere sein Firmenpartner, zu behandeln.

Von uns beiden war Jace sonst immer der ersten im Büro, aber heute hatte ich wohl das Glück.
Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, fuhr den Pc hoch und lass mir ein paar Emails durch.
Von Jace war noch immer keine Spur, was für ihn persönlich nicht normal war.
Ich entschied mich ihn anzurufen.
Nach dem dritten klingeln ging Jace ans Handy.
„Ohhhhhh was verschafft mir denn die Ehre Miss Adamsss", nuschelte er.
Ist er bedrucken, und das am morgen ?
Ich stand wie perplex mit offenem Mund da und hielt mein Handy an meinem Ohr.
„Ehm...wo bist du?
Wir müssen noch einige Dinge abklären."
Ich hörte nur sein raues lachen, das nebenbei unglaublich sexy klang.
„Wenn du unbedingt arbeiten willst...Noah hat meine Adresse", sagte er und lag direkt auf.
Das war doch nicht sein ernst?

𝗖𝗘𝗢 𝗥𝗘𝗔𝗟𝗔𝗧𝗜𝗢𝗡𝗦𝗛𝗜𝗣 Where stories live. Discover now