KAPITEL 29

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ARIA POV

Jace. Er ist zurück.
Unüberlegt sprang ich in seine Arme. „Ich hab dich so sehr vermisst."
Als Jace nur zögernd seine Arme um meinen Körper und seine Hände auf meine Taille legt, fiel mir wieder ein weshalb er überhaupt weg gewesen ist und das ich wohlmöglich das ganze Gefühlschaos, mit einer einfachen Umarmung verschlimmert hatte.

Ich genoss dennoch die Umarmung, das Gefühl ihn bei mir zu haben. Deshalb beschloss ich reinen Tisch zu machen und Jace meine Gefühle zu offenbaren.
Er verdient die Wahrheit es zu wissen und nicht im Unwissen zu leben. Das einzige vor dem ich Angst hatte, waren die Gefühle die Jace mir gegenüber hegt. Ob er mich noch immer so liebt, wie vor zwei Wochen?
Nachdem ich seine Gefühle nicht erwidert hatte, würde ich es verstehen wenn er mich hasst oder sogar verabscheut.

Ich löste mich nur ungern von Jace, der mich völlig verwirrt anblickte. „Ehm sorry", entschuldigte ich mich, doch ihm hatte es nichts ausgemacht, weshalb ich Hoffnungen hatte das er mich nicht hassen tut.
„Seit wann bist du zurück?"
„Seit ungefähr drei Stunden. Hast du hunger?", Jace lenkte schnell vom Thema ab und hielt eine Papiertüte von einer, zum sterben leckeren Fast Food Kette hoch. Wie aufs Kommando hatte mein Magen geknurrt, was Jace zum schmunzelt brachte.

Nach der extrem unangenehmen Stille, in der wir genüßlich unser Essen aßen und ich noch weiter Akten durchgegangen bin, musste ich mich wieder vollkommen auf die Arbeit konzentrieren.

„Also, kann ich dir irgendwie behilflich sein?", bot mir Jace an, nachdem er sein Blick über den, mit Akten überschütten Raum glitt.
„Achwas das schaff ich schon, du musst sicherlich müde vom Flug sein-", lehnte ich seine Hilfe, die ich sicherlich brauche ab.
„Aria nimm es mir nicht böse, aber du siehst ziemlich fertig und müde aus, also lass mich dir helfen", Jace nahm sich einen Stapel voller Akten und setzte sich auf die Couch im Zimmer.

Eine Akte nach der anderen hatte Jace bearbeitete.
Wie konnte er nur die Menge die ich in drei Stunden erledigt hatte, in einer halben Stunden erledigen?

Dank Jace waren wir sogar früher als gedacht fertig und somit musste ich auch nicht wieder die Nacht in der Firma verbringen.
„Danke Jace, wärst du nicht gekommen und hättest mir geholfen würde ich bestimmt noch Stunden arbeiten müssen", bedankte ich mich, bei Jace in der Tiefgarage.
„Kein Ding, tu mir nur ein Gefallen und komm morgen später zu Arbeit", bat er mich, weshalb ich stutzig wurde und impulsiv fragte „Wieso?"
Er hasst mich doch.
Und das kann ich ihm nicht verübeln.
Für mein dummes Verhalten und dem was ich ihm gesagt und ihn somit verletzt hatte, hasse ich mich selber auch.
„Aria du arbeitest seit Tagen durch und hast kein bisschen Schlaf abbekommen, das seh ich doch.
Du sollst morgen einfach nur ausschlafen können. Ich werde morgen früh sowieso in der Firma sein, von dem her musst du dir keine Sorgen machen."
„Du bleibst?", Hoffnung staute sich in mir an, die sich direkt wieder aufgelöst hatte, als ich Jace, der ein relativ durchschaubares Gesicht machte ansah. „Du gehst wieder", hatte ich für mich selber, ohne auf seine Antwort zu warten festgestellt.
Jace schnaufte enttäuscht aus, „Aria ich kann nicht bleiben."
„Ich kann dich nicht jeden Tag sehen, ich kann deine Stimme nicht hören und deinen himmlischen Duft nicht einatmen ohne dran zu denken dich direkt in meine Arme zu schließen und dich zu küssen.
Ich liebe dich nach wie vor Aria und ich bezweifle das du plötzlich angefangen hast mich auch zu lieben", hatte er voller enttäuscht und Trauer gesagt.
„Jace-", ich hatte vor ihm meine Gefühle zu gestehen, doch er ließ mich nichtmal zu Wort kommen.
„Aria bitte. Ich hab einfach nicht mehr die Kraft, um etwas zu kämpfen was anscheinend nicht existiert", Jace stieg daraufhin in sein Auto und raste aus der Tiefgarage.
„Jace", schrie ich ihm noch hoffnungsvoll hinterher, doch brachte das logischerweise rein garnichts.
Ich wollte ihm hinterher fahren und nichts und niemand konnte mich davon abhalten.

Nachdem ich den Motor meines Wagens gestartet hatte und kurz vorm los fahren war wurde mir aus dem nichts schlecht.
Abrupt öffnete ich die Autotür und rannte in die Toilette, welche sich ebenfalls in der Tiefgarage befand.
Ich hatte gefühlt alles was sich in meinem Magen befand ausgekotzt, zwar war das eigentlich nicht soviel, dennoch hing ich minutenlang über der Kloschüssel. Ich hatte mich schon seit Tagen immer wieder übergeben und schob es immer dem ständigen Stress, denn schlaflosen Nächten und dem tagelangen hungern in die Schuld.
Liam hatte gemeint es wäre besser wenn ich zum Arzt gehen oder wenigstens zur Apotheke mir Arzneimittel holen gehe und da er mich sowieso deswegen die ganze Zeit genervt hatte, beruhigte ich sein Gewissen indem ich zur Apotheke ging und mir Tabletten geholt hatte.

Der Gedanke an meinen Besuch bei der Apotheke versetzt mich direkt in einen Schreck.
Mir schoss direkt der Satz der Apothekerin in den Kopf „Ihre Symptome deuten auf eine Schwangerschaft..."
Schnell rannte ich zu meinem Auto zurück, nahm mein Handy zur Hand und öffnete meine Perioden-App. 9 Tage überfällig
„Ich war noch nie überfällig", sprach ich meine Gedanken laut aus.
Aber ich konnte doch nicht schwanger sein, immerhin hatte ich in letzter Zeit kein Sex gehabt- Jace.
„Fuck", fluchte ich erneut meine Gedanken laut aus. Wir hatten doch verhütet, oder nicht?

Ich durfte jetzt nicht den Teufel an die Wand malen.
Ich würde direkt morgen früh zu meiner Frauenärztin fahren und sie würde mir dann sagen das ich nicht schwanger bin.
Eine Schwangerschaft hatte mir im Moment noch gefehlt.

Während meiner Fahrt nachhause, schweiften meine Gedanke immer wieder zu dem was die Apothekerin gesagt hatte. Ich konnte nicht bis morgen früh warten. Ich muss jetzt wissen, ob ich schwanger bin.
Deshalb fuhr ich zur Nächstliegenden Notfall-Apotheke und beschloss mir einen Test zu kaufen.

„Guten Abend, wie kann ich ihnen behilflich sein?", begrüßte mich die Frau hinter der Theke.
„Hallo, ehm...ich würde gerne einen Schwangerschaftstest kaufen." Ich fing nervös an, an meiner Unterlippe zu kauen.
Ich hatte nie wirklich mit dem Gedanken gespielt Mutter zu werden und jetzt könnte es einfach so dazu kommen.
„Hätten sie denn gerne einen Schwangerschaftstest der ihnen eine explizite Antwort gibt oder einen der ihnen lediglich zeigt, ob sie schwanger sind oder nicht?", ich hatte keine Ahnung von dem, was mir die Frau da vorschlug oder anbot.
„Eh ich nehm beide", entschied ich.
Ich musste mich schließlich auf einen defekten Test vorbereiten. Ich bezahlte die beiden Tests, bedankte mich und verabschiedete mich nervös.

„In fünf Minuten wirst du es wissen", ich fing wieder an mit meinen Spiegelbild im Badezimmer zu reden.
„In fünf Minuten kannst du dich wieder beruhigen", versuchte ich mir einzureden.
Meine Nerven waren am Ende.
Zwei lächerliche Striche könnten mein Leben von der einen auf die andere Sekunde verändern.
Zwei lächerliche Striche würden mein Leben auf den Kopf stellen.

*Piep Piep*
Der gestellte Timer ließ mich aufschrecken. Ich blickte nochmal in mein Spiegelbild. Ich bettet das ich nur einen Strich zu sehen bekomme.
Ich nahm beide Tests zur Hand, schloss meine Augen und atmete nochmal tief ein und aus.
„Egal wie viele Striche und ob schwanger oder nicht schwanger da steht, ich werde es akzeptieren, das musste ich schließlich"
Trotzdem hoffte ich das ich nicht schwanger bin.

Ich riss meine Augen auf.
Mein Herz das eben noch pochte blieb stehen. Schwanger

Hi hier Selin
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xoxo Selin

𝗖𝗘𝗢 𝗥𝗘𝗔𝗟𝗔𝗧𝗜𝗢𝗡𝗦𝗛𝗜𝗣 Where stories live. Discover now