KAPITEL 30

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„Herzlichen Glückwunsch, sie sind schwanger", gratulierte mir meine Frauenärztin.
„Sind sie sich sicher?", fragte ich nochmal, in der Hoffnung sie würde sich doch irren nach.
„Zu 100 Prozent. Sie sind kurz vor der dritten Schwangerschaftswoche, davor hätte ich ihnen nicht so ein eindeutiges Ergebnis, wie im Moment liefern können."

Ich bekam noch von Frau Dr Lee Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel verschrieben, die ich sofort bei der Apotheke abholen gegangen bin.
Eine Schwangerschaft, ein Kind passt mir zwar im Moment überhaupt nicht in mein Leben, aber ab jetzt hatte ich für ein ungeborenes Kind zu sorgen und wenigstens das möchte ich in meinem Leben in den Griff bekommen.

Wie ein kaputtes Wrack schloss ich die Tür vom Apartment auf. Wie sollte ich jetzt weiter machen?
Und vor allem wie sollte ich mich jetzt Jace gegenüber verhalten?

„Oh Aria hi", Olivia stand nur in einem etwas längeren T-Shirt gekleidete in unserem Wohnzimmer.
„Hi, ich dachte ihr verbringt die Nacht bei Liams Eltern", Olivias Backen fingen an rot zu werden.
Ihr war es definitiv peinlich, das ich sie so vorgefunden hatte und als währe mir die Situation nicht schon unangenehm genug, kam ein halb-nackter Liam aus seinem Zimmer. „Aria, was machst du denn hier?"
„Ich wohne hier", ich musste mir mein Lachen stark verkneifen. Die beiden hatten wohl ziemlich viel Spaß, wie es scheint.
„Ich werd mir mal etwas anziehen gehen", Olivia ging in Liams Zimmer und ließ uns beide allein.
„Sag einfach nichts okey!"
Liam nach einer anscheinend tollen Nacht oder einem tollen Morgen, das wollte ich um ehrlich zu sein nicht wissen, zu erwischen war mit abstand etwas was nur zu oft passiert war.
Was ich mich jedoch fragte war, wussten die beiden überhaupt das ich auch in der Wohnung war, und das am schlafen?

„Also erzählt mir alles von gestern!", hatte ich die beiden am Frühstückstisch gezwungen.
Olivia und Liam hatten mir von jedes ach so kleine Detail etwas erzählt, auch von den intimen und unangenehmen Fragen von Stella.
Die beiden hatten definitiv einen erfolgreichen Abend und ich freute mich so sehr für die beiden.
Olivia war sowieso die erste Freundin, allgemein die erste Frau, die Liam seinen Eltern vorgestellt hatte, aber das wundert mich nicht.
Olivia unterscheidet sich sehr von den Frauen mit denen Liam vor ihr ausgegangen war. Sie war wie ein Haupt-Charakter in einem Film, immer das gute in einem Menschen sehen, den anderen Hoffnungen machen, immer am Lächeln, etc.

„Was macht ihr beiden heute noch so?", wollte ich wissen, da die beiden heute frei hatten und somit nicht zur Arbeit mussten.
„Heute Abend wird Liam meine Familie zum ersten mal treffen", Olivia strahlte vor Freude.
„Oh das wird bestimmt genauso gut laufen, wie das kennenlernen mit Liams Eltern", damit war ich mir sicher, so sicher wie die Frauenärztin mit meiner Schwangerschaft.

Der Gedanke an meine Schwangerschaft ließ mich an Jace denken.
Ich konnte doch nicht einfach zu ihm gehen, ihm sagen das ich gelogen hatte was meine Gefühle angeht und dann noch buchstäblich mit der Bomben-Nachricht das ich schwanger von ihm bin kommen.

Nachdem ich mich von Liam und Olivia verabschiedet hatte und ihnen Glück für heute Abend gewünscht hatte, da ich die beiden bis zum Treffen mit Olivias Eltern nichtmehr sehen würde, fuhr ich los zur Firma. Ich beschloss erstmal den Tag normal und vor allem schnell hinter mich zu bringen. Ich würde am Wochenende nochmal über alles nachdenken.

In der Firma angekommen sah ich Jace sein Auto in der Garage parken, diesen Anblick hatte ich seit zwei Wochen so sehr vermisst und jetzt wenn ich sehe das er hier ist, macht es mich nur nervös.
Ich ignorierte das Gefühl das sich in meinem Bauch zusammen brodelt  und stieg in den Aufzug, der mich in meine Etage fuhr ein.
Dort teilte mir Logan mit das mein mein Tagesplan für heute auf meinem Schreibtisch liegt und er die bearbeitete Akten ins Archiv gebracht hatte.
Ich bedankte mich und ging in mein Büro.
„Morgen", begrüßte ich zögerlich Jace, der mir kurz ein schiefes Lächeln, welches direkt wieder verschwand schenkte.

JACE POV

So schwer es mir fiel, hatte ich Aria den ganze Tag bisher kein bisschen angeschaut oder mit ihr geredet, doch meine Gedanke waren die ganze Zeit bei ihr. Ihr geht es nicht gut, irgendetwas bedrückt sie, das konnte ich ihr ansehen.
Ich würde sie im Moment so gerne in den Arm nehmen und ihr helfen, aber das konnte ich einfach nicht.
Stattdessen arbeitete ich die ganze Zeit an meinen Aufgaben und nutze jeden Gelegenheit, um aus dem Büro in eine andere Etage zu gesehen aus.
Immer wenn ich das Zimmer verließ oder wieder eintrat lagen ihre Blicke auf mir und ihr Mundwinkel spannte sich an.
Sie wollte mir doch irgendetwas sagen, mit mir rede, aber sie konnte es nicht.
Ich wusste nicht, ob ich dafür dankbar sein sollte, da ich so ihre Stimme nicht hören müsste, aber die Neugier, ob sie über etwas privates oder berufliches mit mir besprechen wollte war zu groß.

„Miss Adams, der IT-Bereich bräuchte sie kurz", teilte Arias Assistent ihr mit, weswegen sie diesmal die jenige war, die das Zimmer verließ.
Ich schaute ihr sehnend hinter her. Ich liebe diese Frau so sehr, so sehr das ich mir ein Leben ohne sie nichtmehr vorstellen konnte.

Als meine Zimmertür klopfte hatte ich mit meinem Assistent Noah gerechnet, doch die Person die eintrat war die andere Frau in meinem Leben die ich über alles liebe, meine Mutter. „Na, wie geht es meinem Sohnemann?"
„Ich kann mich nicht beschweren", log ich und setzte mir ein Lächeln auf.
„Wo ist Aria, ich hatte sie schon länger nicht mehr gesehen", ihr Blick schweifte über das Zimmer.
„Sie müsste gleich wieder da sein", vermutete ich.
„In Ordnung ich setzt mich dann einfach- Meine Güte ist das Arias Tasche", sie stockte vor Freude, als sie zu Arias Schreibtisch lief.
Frauen und Handtaschen.
„Ich wollte sie mir auch kaufen, aber du weißt doch, im Internet sieht alles zum verlieben toll aus. Wie sie wohl von innen aussieht", meine Mutter nahm Arias Tasche zur Hand und öffnete sie, um sie sich genauer anschauen zu können.
„Mom ich denke nicht das du ohne ihre Erlaubnis in ihre Tasche schauen solltest", meine Mutter ignorierte meine Bedenken und huschte ein Blick in die Tasche.
„Jap, diese Tasche ist sündhaft toll-Hmm", sie machte ein verwundertes Geräusch, weswegen ich neugierig wurde. „Was ist los?"

„Hat Aria einen Freund?", hatte sie ausgerechnet mich gefragt. „Nicht das ich wüsste, wie kommst du darauf?" Meine Mutter griff in die Tasche von Aria und holte Arzneimittel, die sie mir zeigte heraus
„Naja, diese Tabletten sind für Frauen die schwanger sind."

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xoxo Selin

𝗖𝗘𝗢 𝗥𝗘𝗔𝗟𝗔𝗧𝗜𝗢𝗡𝗦𝗛𝗜𝗣 Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα