Kapitel 17

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Emery's Sicht

«Möchtest du nicht lieber reinkommen?» fragt mich Matteo leise, während er noch immer durch meine Haare streicht. Ich öffne meine Augen die ich geschlossen hatte und nicke. Wir lösen uns aus der Umarmung.

«Ich habe dich so vermisst.» murmele ich und halte meine Tränen zurück. Er lächelt mich aufmunternd an und verschränkt unsere Hände miteinander. Es fühlt sich wie ein Schubs an und ich breche in Tränen aus.

«Hey, Em.» Matteo legt seine freie Hand auf meine Wange. «Was ist los?»

«Wir haben so viele Jahre verschwendet, Matteo. Wieso hast du das zugelassen?» Nun lege ich meine freie Hand auf seine, die auf meiner Wange ruht.

«Ich hatte Angst.»

«Denkst du, ich hatte keine Angst? Ohne Travis, Lillian und Samuel hätte ich keinen einzigen Tag durchgehalten. Ich habe dich gebraucht, aber du hast mich weggestoßen.» Ich streiche meine Tränen weg. «Ich wollte an deiner Seite stehen, dich in diesen 5 Jahren unterstützen.»

Er lehnt seine Stirn gegen meine. «Wir können nichts mehr an der Vergangenheit ändern, aber wir können unsere Zukunft beeinflussen. Möchtest du mit mir eine Zukunft aufbauen, Emery?»

Meine Augen weiten sich leicht, ich bin völlig überrumpelt und löse mich soweit von ihm das ich in seine strahlenden hellblauen Augen blicken kann. Matteo schaut mich todernst an, wartet geduldig auf meine Antwort, die ich einfach nicht laut aussprechen kann, weil ich mir nicht sicher bin ob ich ihn richtig verstanden habe.

Das kann er doch nicht so meinen, oder? Das kommt viel zu plötzlich und zu.. zu früh. Was soll ich tun? Es ist bestimmt nur ein Missverständnis. Ruhig bleiben, Em.

«Was?» frage ich mit zittriger Stimme und warte ängstlich auf seine bevorstehende Antwort. Will ich denn überhaupt das er antwortet?

Matteo atmet tief ein und aus. «Emery, wer-» Eine Stimme aus dem Wohnzimmer unterbricht ihn. «Matteo! Hijo, wo bleibst du denn?»

Er lässt seinen Kopf auf meine Schulter fallen und stöhnt genervt auf. Daraufhin hebt er seinen Kopf wieder und schaut mich an. «Wir reden später darüber. Meine Eltern sind hier. Willst du.. willst du sie kennenlernen?»

«Deine Eltern? Kennenlernen? Jetzt?» Plötzlich bin ich ganz nervös und will am liebsten von hier verschwinden.

«Matteo, ¿cuántas veces quieres que te llame? ¡Tu padre y yo hemos venido hasta aquí y nos dejas a nosotros y al pobre Vincent solos! (Matteo, wie oft soll ich dich denn rufen? Dein Vater und ich sind den ganzen Weg hierher gekommen und du lässt uns und den armen Vincent alleine!)» Eine ältere Frau kommt geärgert in den Flur, wo Matteo und ich uns aufhalten, und bleibt verblüfft stehen. Nervös, das mich Matteo's Mutter vielleicht hassen könnte, drücke ich feste seine Hand.

«Mamá. Das ist Emery, meine..» Er schaut mich fragend an. Wir haben zwischen uns noch gar nichts offiziell gemacht. Brauchen wir denn unbedingt eine Bezeichnung?

«Freundin. Ich bin seine Freundin.» ergänze ich lächelnd und strecke Matteos Mutter meine Hand aus.

«¡Dios mío! Komm her, Liebes.» Sie zieht mich in eine feste Umarmung, wobei sie mir ebenfalls ein Küsschen auf die Wange setzt. «Wie hübsch du doch bist, ay!»

Ich kichere und bedanke mich bei ihr.

«Matteo! Stell dich neben deine süße Freundin. Lass mich ein Bild für deine tía machen!» Matteo stellt sich lachend neben mich, legt seinen Arm um mich und drückt mir einen Kuss auf die Schläfe. Matteos Mutter holt ihr Handy raus, jedoch macht sie noch kein Bild, sondern ruft Vincent und Matteos Vater zu uns. Erst als die beiden neben ihr stehen schiesst sie das Foto und lächelt stolz.

«Hey, Em.» begrüßt mich Vincent. Ich gebe ihr eine schnelle Umarmung. «Hi Vince.»

Daraufhin gehen wir alle ins Wohnzimmer. Matteos Eltern fragen mich dabei alles mögliche und seine Mutter wiederholt mehrere Male, dass sie meine Eltern auch sehr gerne kennenlernen möchte.

Zum ersten Mal nach Monaten habe ich das Gefühl komplett glücklich zu sein.

Kurz nach Mitternacht begleitet mich Matteo nach Hause. Seine Mutter wollte mich einfach nicht gehen lassen.

Hand in Hand laufen wir noch ein bisschen durch den Park, der sich in der Nähe von meiner Wohnung befindet. Wir reden nicht, wir genießen die angenehme Stille.

Irgendwann jedoch bleibt Matteo stehen, wobei ich automatisch auch stehen bleibe. Er lächelt mich an und gibt mir einen Kuss. «Ich liebe dich.»

«Ich liebe dich.» sage ich sicher nach einem weiteren Kuss.

«Em..» Er nimmt beide meiner Hände zwischen seine. «In diesen fünf Jahren verging kein einziger Tag an dem ich dich nicht vermisst habe. Ich liebe dich und werde es auch den Rest meines Lebens tun, denn du bist alles was ich brauche.»

«Ist es das, was du mir vorhin sagen wolltest?» frage ich leicht lächelnd. «Ich liebe dich so sehr. Auch für mich waren diese Jahre eine Qual, aber das wichtigste ist doch, dass wir uns jetzt wiedergefunden haben. Nicht wahr?»

Erneut drückt er mir einen Kuss auf die Lippen. «Em?»

«Matteo?» sage ich lächelnd.

«Werde meine Frau, Emery.»

a/n:

sorry für das ende hahaha

hoffe das es nicht zu früh ist und es euch bis jetzt gefällt. 
wir sind schon bald am ende angekommen :(

vorraussichtliches ende ist kapitel 22 oder 25 :))

five years apart | ✓Where stories live. Discover now