Kapitel 19

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Am nächsten Morgen wache ich mit sanften Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht auf. Müde streiche ich mir über die Augen. Erst dann merke ich, dass meine Oberweite noch immer entblößt ist. Der Gedanke an letzte Nacht bringt mich zum lächeln.

Es war die beste Nacht, die ich jemals hatte. Wir blieben nämlich nicht bei einer Runde, auch nicht bei zwei Runden.

«Guten Morgen, Em.» höre ich Matteo mit seiner Morgenstimme sagen. Lächelnd drehe ich mich zu ihm. Sofort drückt er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.

«Guten Morgen.» Ich streiche mit meiner Hand über seinen leichten Bart, bevor ich mich an seine Brust kuschele.

Glücklicherweise haben wir letzte Nacht noch schnell geduscht.

«Gestern Nacht war perfekt.» flüstere ich gegen seine Lippen. «Ich hätte nichts dagegen, wenn wir es irgendwann wiederholen.»

«Ist das so?» Grinsend beißt er sanft in meine Unterlippe. Ich muss kichern als er sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergräbt. «Ja, so ist es.»

Unerwartet zieht er meinen Körper auf seinen. «Wie wär's mit jetzt sofort

Neckend küsse ich seinen Hals entlang. «Ich hätte nichts dagegen, aber jemand könnte wach sein.» flüstere ich verführerisch in sein Ohr.

«Na und? Das macht das Ganze doch viel aufregender.» flüstert er zurück, während er seine Hände auf meinem Po platziert. Sanft fängt er an meinen Hintern zu massieren.

«Du bist unmöglich.» Matteo nimmt eine Hand von meinem Po weg und platziert diese auf meiner Wange. Seine blauen Augen treffen auf meine.

Mit seinem Daumen streicht er über meine Lippen. Nach einer Weile hört er auf, jedoch ruht sein Daumen noch immer an meinem Mundwinkel.

Matteo und ich genießen die angenehme Stille. Es gibt keinen anderen Ort an dem ich lieber sein würde, als zwischen seinen Armen. Es macht mich wütend, dass wir beide so viel Zeit verschwendet haben, bis wir uns wiederfanden. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, aber wir können jede Minute nachholen.

Seufzend lege ich meinen Kopf auf seine Brust und genieße seine Nähe. Ich spüre weiche Lippen auf meiner Schläfe und schließe zufrieden meine Augen.

Alles ist friedlich und still bis ein Idiot, auch gennant Samuel, wie ein Verrückter gegen meine Tür klopft. Erschrocken hebe ich meinen Kopf.

«Em! Aufstehen, Frühstück ist fertig.» schreit er gegen meine Tür. Danach klopft er noch einmal dagegen. «Dein Besuch kann natürlich auch mitessen.»

Überrascht weiten sich meine Augen. «Wa- Was für einen Besuch?» frage ich unschuldig.

Samuel lacht. «Em, ihr wart gestern Nacht nicht gerade die leisesten. Also los, aufstehen. Beide.»

Samuel verschwindet mit lauten Schritten in die Küche. Peinlich berührt vergrabe ich mein Gesicht an Matteos Brust, welcher anfängt amüsiert zu lachen.

«Alle drei werden so viele Fragen haben, wenn sie dich gleich sehen.» nuschele ich gegen seine Brust. «Willst du denn überhaupt das sie von dir wissen?»

«Em,» sagt Matteo ernst. «Ich habe dich gestern gefragt, ob du mich heiraten willst. Glaubst du echt, ich möchte nicht das jemand von uns erfährt? Süße, du hast sogar meine Eltern kennengelernt.»

Lächelnd rolle ich mich von ihm runter und steige nackt aus dem Bett. «Was das angeht, ich möchte einen vernünftigen Antrag mit Ring.» sage ich scherzend und muss lachen. Auch mein Freund lacht und steigt ebenfalls aus dem Bett.

Ich ziehe mir schnell einen frischen Slip über, aber lasse den BH weg, weil ich es bequem haben möchte. Daraufhin schnappe ich mir eine kurze Jogginghose und ein oversized T-Shirt. Matteo zieht seine Hose von gestern an und ich gebe ihm ein T-Shirt von mir, welches aus der Männerabteilung gekauft wurde.

«Ich habe noch eine unbenutzte Zahnbürste im Badezimmer.» lasse ich ihn wissen, bevor ich meine Zimmertür aufmache und Matteo an der Hand ins Badezimmer führe. Abwechselnd putzen wir unsere Zähne.

Ich kann nicht aufhören zu lächeln. Als auch Matteo fertig ist, gebe ich ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. «Ich würde jetzt und hier die Wette eingehen, dass einer von denen dich mit Mr. Coleman ansprechen wird.»

Grinsend zieht er mich an der Hüfte näher zu sich. «Hmm, was ist dein Wetteinsatz?»

«Das überlege ich mir, wenn ich gewinne.» Schnell stehle ich mir noch einen Kuss und gehe schon mal vor. Matteo wird bestimmt die Küche finden.

Meine Freunde warten schon am Tisch und grinsen mich wissend an.

«Wo ist dein Besuch?» fragt mich Samuel Augenbrauen wackelnd.

«Er kommt gleich.» Ich binde mir kurz die Locken zu einem tiefen Zopf. «Aber ihr müsst normal bleiben. Okay?»

«Was meinst du?» fragt Travis verwirrt, weitet jedoch seine Augen als Matteo neben mir erscheint und seinen Arm um meine Hüfte wickelt.

«Oh mein Gott.» kommt es von Lillian, gleichzeitig verschluckt sich Samuel an dem Rührei. «Hey.» murmelt Matteo verlegen und kratzt sich mit der freien Hand am Nacken.

«Mr. Coleman..» sagen alle drei gleichzeitig und ich muss lachen.

«Oh, bitte nennt mich doch Matteo. Ich bin nicht mehr euer Lehrer.» Matteo lacht und schaut mich kurz an. Ich kann nicht anders und muss ihm erneut einen Kuss geben.

Jedoch scheint Matteo kurz vergessen zu haben, dass meine Freunde noch im Raum sind, denn er packt mich vorsichtig am Hinterkopf und verbindet unsere Lippen erneut für einen langen unschuldigen Kuss.

«Das.. Wow.. Uhm, wie und wann?» fragt Lillian nach dem Matteo und ich uns lösen.

«Eigentlich ist das eine lange und komplizierte Geschichte.» Matteo und ich setzen uns ebenfalls an den Tisch. Samuel tut uns sofort ein wenig Rührei auf die Teller und Travis schenkt uns noch warmen Tee ein. «Danke.» sage ich lächelnd.

«Wir haben uns vor sechs Monaten das erste Mal wieder begegnet, aber ich habe ihm nicht erlaubt in mein Leben zu kommen.» erzähle ich nach einer kurzen unangenehmen Stille.

«Vor einigen Tagen habe ich Em wieder in der Bahn getroffen. Es kam zu einer kleinen Auseinandersetzung, aber es ist gar nicht so schlecht ausgegangen.» ergänzt Matteo leicht lächelnd und platziert seine Hand auf meinem nackten Oberschenkel.

«Und wie kam es... hierzu?» fragt Travis interessiert, während er sich ein Nutella Brot schmiert.

«Ich bin gestern zu ihm gefahren. Wir haben alles geklärt und gemerkt das wir uns noch lieben, das wir zu viel Zeit vergeudet haben.» Ich nehme einen Schluck von meinem Tee. «Wir wollen nicht noch mehr Zeit verschwenden. Es war alles sehr plötzlich, aber ich bereue keine Sekunde.»

five years apart | ✓Where stories live. Discover now