Kapitel 8

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Die nächsten paar Tage vergehen wie im Fluge. Ich habe jedesmal den selben Ablauf; Aufstehen, rauchen, zur Arbeit fahren, wieder rauchen, essen, rauchen... Also ziemlich langweilig.

Emery habe ich nicht mehr gesehen, was mir echt zu schaffen macht. Eigentlich habe ich wirklich gehofft, dass sie mich findet und mit mir redet. Ich dachte das wir diese Sache zwischen uns klären konnten. Aber das wird nicht passieren. Sie ist glücklich mit einem anderen. Das sollte ich respektieren.

Selbst Vincent sagt jedesmal das ich sie nicht weiter bedrängen soll, wenn sie glücklich ist. Da ist was dran. Ich sollte mich sowieso erstmal auf mich selber konzentrieren. Oder?

Seit dem ich angefangen habe zu arbeiten habe ich sehr viele neue Menschen kennengelernt. Ich habe mich sogar mit meinen Kollegen angefreundet. Vor allem verstehe ich mich Cassandra super gut. Sie ist echt eine liebe junge Frau. Auch Joey, Tom und Louis sind sehr nett.

Nach dem ich wieder an einem Montag morgen einstemple, gehe ich erstmal vorne an die Theke zu Cassie. «Guten Morgen.» begrüße ich sie lächelnd. Sie lächelt ebenfalls und dabei kommt ihr Grübchen an ihrer linken Wange zum Vorschein. «Hey.» sagt sie und drückt mich ganz kurz. «Magst du auch einen Kaffee?»

«Liebend gerne.» Ich schaue mich schnell um ob Marc, unser Chef, irgendwo zu sehen ist. Danach setze ich mich auf einen Barhocker vor Cassie und warte auf meinen Kaffee. Sie macht wirklich den besten. «Wo sind denn die anderen?» frage ich nebenbei.

Sie füllt Kaffeebohnen in die Maschine und dreht sich erst dann zu mir. «Ich hab heute den Laden alleine geöffnet. Joey hat Spätschicht. Aber sonst müssten die anderen gleich hier sein.» Langsam nicke ich, als Zeichen dafür, das ich verstanden habe. Daraufhin stellt sie mir auch schon den Kaffee auf die Theke. «Danke, Cas.»

«Cas?» fragt sie leise kichernd. Ihre Wangen werden verdächtig rot. «Ist das etwa mein neuer Spitzname?»

«Ja.» Ich muss grinsen. «Gefällt es dir nicht?»

«Doch, doch.» Schüchtern steckt sie sich eine Strähne hinters Ohr. «Ich liebe es.» Grinsend nehme ich einen Schluck vom heißen Kaffee. Daraufhin betreten Louis und Steph das Restaurant. Steph begrüsst mich freundlich mit einem Nicken, während Louis mir einen leichten Schlag auf den Nacken gibt. Lachend beleidige ich ihn als Pisser.

Nach ein paar Minuten ist mein Kaffee leer getrunken. Seufzend stehe ich auf und helfe Cassie schnell beim Abwasch der wenigen Tassen. «Ich sollte mich wohl an die Arbeit machen. Die ersten Gäste stehen schon Schlange.»

Und das ist nichtmal gelogen. Dieses Restaurant ist wirklich sehr beliebt. Manchmal ist es unmöglich einen Platz zu finden, wenn man nicht reserviert. Ich denke mal der Grund der Popularität ist ganz einfach das es hier wirklich alles gibt. Frühstück, Abendessen oder einfach ein kleiner Drink. Marc hat sogar einen Platz errichten lassen, welcher für Businessmeetings angemessen ist.

«Bist du den ganzen Vormittag hier?» fragt mich Cassie, als sie die letzte Tasse einräumt. Ich schüttele mit meinem Kopf. «Ich mache heute Überstunden. Bin wahrscheinlich bis Joey's Schicht anfängt noch hier.»

«Oh,» murmelt sie. «Na dann. Viel Glück.»

«Den werde ich brauchen.» Lachend stupse ich meinen Finger gegen ihren ordentlichen Dutt und mache mich danach auf den Weg zu den einzelnen Tischen. Auf diese lege ich dann schon mal das Besteck welches die Kunden gleich benutzen werden drauf.

Das wird ein langer Tag.

-

«Bis Morgen!» rufe ich unserem Küchenteam beim vorbeigehen zu. Ich verabschiede mich auch noch von Joey, Tom, Liza und Marc. Cassie hat schon seit einigen Stunden Feierabend.

Ich bin echt am Ende. Der Tag war viel zu lang. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass mich heute Vincent abholt. Auf die Bahn habe ich gar keine Lust.

«Hey, Alter.» begrüßt er mich sobald ich in seinem Auto sitze. «Wie war dein Tag?»

Müde lehne ich meinen Kopf ans Fenster. «Viel zu anstrengend. Die reichen Schnösel waren wieder mal viel zu undankbar.»

Vincent lacht. «Willkommen in der Arbeitswelt.»

«Wichser.» fluche ich lachend. Danach ist es still im Auto. Ich schaue die Menschen an, die auf den Straßen Londons spazieren. Manche haben einen düsteren Blick, andere Lächeln freundlich.

Als wir an einer roten Ampel stehen bleiben, bemerke ich einen bekannten Lockenkopf. «Em.» rufe ich aus Reflex. «Emery steht dort.»

«Wo?»

«Vor dem Laden.» Unwillkürlich fange ich an zu lächeln. Sie versucht wieder einmal ihre Locken zu bändigen. Dabei sieht sie echt süß aus. «Welcher Laden, Matt?»

Seufzend zucke ich mit meinen Schultern und löse meinen Blick von ihr. «Ist doch egal.» Ich gehe mir durch die Haare. «Sie will mich sowieso nicht sehen.»

Nach weiteren zehn Minuten sind wir endlich an unserer Wohnung angekommen. Sofort verkrieche ich mich in mein Zimmer. Daraufhin ziehe ich nur meine Hose aus und lasse mich auf mein Bett fallen.

Kurz bevor ich einschlafe, klopft mein bester Freund an meine Tür. «Darf ich reinkommen?»

«Ja!»

Er stellt sich vor mein Bett, nach dem er die Tür öffnet und hereintritt. «Willst du Pizza?»

«Nein.»

«Keinen Hunger?» Er grinst.

«Nein.» seufze ich und setze mich in meinem Bett auf. Aus dem nichts kommt mir ein Gedanke, den ich dann mit Vince teilen will. «Ich glaube ich frage Cassie ob sie mit mir ausgehen will.»

«Was?» Überrascht weiten sich seine Augen. «Wie bitte?»

«Ich muss mein Leben weiterleben. Ich kann nicht darauf hoffen das Emery zu mir zurückkommt.»

«Das kommt jetzt sehr unerwartet.» Mein bester Kumpel setzt sich auf die Bettkante und hört mir interessiert zu. Ich streiche mir kurz über die Augen.

«Ich bin fast 30, Vince. Irgendwann muss es soweit kommen, dass ich meine eigene Familie gründe. Ich möchte doch auch endlich Kinder kriegen.» fange ich an zu erzählen. «Vielleicht finde ich all das bei Cassie.»

«Und was ist mit Emery? Ich dachte du liebst sie noch immer.»

«Natürlich liebe ich sie noch immer. Aber... ich kann nicht an etwas festhalten, was es gar nicht mehr gibt. Wir sind vor fünf Jahren getrennte Wege gegangen und auch wenn ich glaube das sie die richtige war, ist es einfach unmöglich das wir erneut den selben Weg gehen können.»

Ich lächele meine Trauer weg.

«Es ist vorbei. Endgültig.»

A/N:

Bitte hasst mich nicht hahaha

Vergisst nicht, dass jedes Paar welches füreinander bestimmt ist, den Weg wieder zurückfindet.

Ich überlege noch immer, ob ich denn jetzt wirklich ein Face Reveal von mir machen soll. Ich habe nur Angst vor eurer Reaktion, hahah. Was denkt ihr? Ja oder nein?

Nächstes Kapitel kommt in kürze!!!

All the love,
lioraax

five years apart | ✓Where stories live. Discover now