Kapitel 20

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Es sind schon ganze 10 Tage her das ich meinen Freunden erzählt habe, dass Matteo und ich wieder zueinander gefunden haben. Seit dem schläft Matteo bei mir oder ich bei ihm. Es ist fast schon so, dass wir uns nicht mehr trennen wollen. Nichtmal für eine Nacht.

Neben ihm einzuschlafen und aufzuwachen fühlt sich wundervoll an. Von dem Heiratsantrag weiß noch keiner. Nicht einmal Vincent.

Seufzend lege ich mich erneut ins Bett neben Matteo. Sachte gehe ich ihm durch die Haare. «Aufstehen.» flüstere ich bevor ich ihm einen Kuss gebe. «Du musst zur Arbeit.»

Brummend vergräbt Matteo sein Gesicht in meiner Halsbeuge. «Ich will kündigen.» gibt er zu und ich muss lachen.

«Wenn du nicht aufstehst, komme ich zu spät zu meinem Vorstellungsgespräch.» Er hebt seinen Kopf und schaut mich an. Danach gibt er mir schnell einen Kuss und geht ins Badezimmer nach dem er seine Sachen mitnimmt. Kopf schüttelnd steige ich ebenfalls aus dem Bett und suche mir schonmal ein Outfit für das Vorstellungsgespräch aus. Dieser Job ist einfach ein Traum, denn ich werde an der Seite der besten Psychologin in ganz London arbeiten, falls ich einen guten Eindruck mache. Dies könnte mein Leben verändern.

Travis hat schon einen Job und macht seine ersten Erfahrungen. Es dauert nicht mehr so lange, bis wir unseren Traum verwirklichen und eine eigene Praxis öffnen können.

Ich entscheide mich für eine elegante, enganliegende schwarze Anzugshose, eine weiße lockere Bluse und einen passenden Blazer. Dazu nehme ich meine Stilettos, die ich mir vor einigen Wochen geholt habe. Gott, wie ich aussehe. Ist es zu viel? Nein. Ich würde professional aussehen.

Schnell erledige ich meine Morgenroutine während Matteo noch immer am duschen ist und schminke mich dezent. Als ich fertig angezogen bin, kommt endlich Matteo auch fertig gekleidet aus dem Badezimmer.

«Du siehst umwerfend aus.» sagt er verträumt und gibt mir einen kurzen Kuss. «Echt? Es ist auch nicht zu viel, oder?»

«Auf keinen Fall. Du bist perfekt.» Ich lächele.

Nach einem kurzen und schnellen Frühstück machen wir uns beide auf den Weg zur Metro. Jedoch steigen wir in verschiedene Züge ein.

Ich hoffe alles verläuft gut.

Matteo's Sicht

Lächelnd begrüße ich meine Arbeitskollegen und bin überrascht Cassandra wieder zusehen. Sie hatte eine lange Zeit Urlaub, aber ich bin froh zu sehen, dass es ihr besser geht.

«Hey,» begrüße ich sie leicht lächelnd. «Alles klar bei dir?»

«Hi.« sagt sie und macht gleichzeitig die Kaffeemaschine sauber. «Mir geht's gut. Es ist schön zu sehen.»

«Sehe ich genau so.» murmele ich und gehe mir nervös durch die Haare. «Ich sollte mich besser umziehen.» Sie nickt.

Gerade als ich mich umdrehe und in den Personalraum möchte, ruft Cassandra nach mir. «Wir müssen reden. Kannst du bitte 5 Minuten nach Feierabend noch bleiben?» fragt sie mich verlegen und streicht ihre Uniform glatt.

«Natürlich. Gar kein Problem.» Somit verschwinde ich in den Personalraum und mache mich für die Arbeit fertig.

-

«Matteo! Tisch 8 wartet noch immer auf den Wein!» ruft Alex zu mir, während ich zur Küche gehe und die Bestellung für Tisch 13 abgebe.

«Bin dabei.» Ich gebe der Bar Bescheid, dass Tisch 8 zwei Gläser Wein braucht und mache mich mit Speisekarten auf den Weg zu den Gästen, die vor 5 Minuten am Tisch platziert wurden.

«Hallo! Guten Abend,» sage ich während ich die Karten vor die vier Personen hinlege. «Mein Name ist Matteo und ich werde sie an diesem wundervollen Abend bedienen. Kann ich Ihnen schon etwas zu trinken bringen?» Lächelnd schaue ich alle nacheinander an.

«Wasser für alle wäre perfekt fürs erste.» lächelt mich die ältere Dame an.

«Kommt sofort!»

Zwischen all den Bestellungen, Beschwerden und Trinkgeldern, habe ich gar nicht bemerkt das ich schon Feierabend habe. Mein Chef holt mich aus meiner Schicht und beschwert sich erstmal, dass ich eine halbe Stunde länger gearbeitet habe.

Er hasst Überstunden

Schnell ziehe ich mich um und gehe sofort eine Zigarette rauchen, während ich auf Cassandra warte. Zwei Minuten später sitzt sie schon neben mir.

«Was wolltest du mit mir besprechen?» frage ich direkt ohne noch einen unangenehmen Smalltalk zu führen.

«Versprich mir, dass du ruhig bleibst.» Verwirrt schaue ich Cassandra an. «Matteo, versprich es mir.»

«Okay. Versprochen.» sage ich verwirrt und mache die Zigarette aus. Cassandra ist kreidebleich im Gesicht und versteckt ihre zitternden Hände vor mir. «Cas, du machst mir Angst. Was ist passiert?»

«Matteo... Ich..» Ihre Augen füllen sich mit Tränen, sie atmet tief ein und aus. «Ich bin schwanger.» Cassandra hält ihre Tränen nicht mehr zurück. Sie fängt an zu weinen und ich kann nichts anderes tun, als sie geschockt anzuschauen.

Ich bin sprachlos. Das kann nicht wahr sein. Gerade wo es mit meiner Emery so gut läuft, kann Cassandra nicht schwanger sein. Scheiße.

«B-bist du sicher?» frage ich mit zittriger Stimme. Sie nickt.

«Ich hab's zu spät bemerkt. Ich bin schon im dritten Monat.» flüstert sie verlegen.

«Im dritten Monat?! Aber du hattest keine einzigen Anzeichen. Wie kann das sein?!» Gestresst gehe ich mir durch die Haare.

«Mein Arzt hat gesagt, dass so etwas nicht selten ist. Ich habe nämlich Blutungen gehabt und dachte es sei meine Regel. War es aber nicht. Er meinte, dass so etwas passieren kann. Ich- Ich.. weiß nicht was ich tun soll, Matteo. Ich kann doch alleine kein Kind großziehen.» Cassandra fängt an zu schluchzen. Überfordert tue ich meine Arme um sie und versuche sie zu beruhigen.

«Cassie,» rede ich ruhig auf sie ein. «Du bist nicht alleine, okay? Ich bin bei dir. Wir machen das zusammen.»

Es ist verrückt. Ich werde Vater.

Aber die Mutter ist nicht die Frau, die ich liebe.

a/n:
Ich habe das Kapitel noch nicht bearbeitet. Daher tut es mir leid, falls es zu Rechtschreib- oder Grammatikfehlern gekommen ist.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Bis zum Ende sind es schätzungsweise nur noch 5! :(

five years apart | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt