Kapitel 2

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Ich bin vor einer Stunde in New York angekommen, laut den Unterlagen die ich im Red Room zusammengesucht habe, sollte sich mein Ziel hier irgendwo befinden. Nachdem ich in den Unterlagen herausgefunden habe, dass der Mann Steve Rogers heißt und jeden Tag um 9 Uhr in einem kleinen Café in der 32nd Street frühstückt, mache ich mich auf den Weg dahin. Es ist gerade mal acht Uhr also noch mehr als genug Zeit um den besten Platz für mich zu finden. Ich positioniere mich auf einem Dach gegenüber von dem Café, von hier oben habe ich einen perfekten Blick auf den Eingang und eine freie Schussbahn. Ungeduldig wie ich bin lege ich mich auf die Lauer und warte ab. Plötzlich sehe ich ihn in Richtung Eingang laufen, aber ist nicht wie sonst alleine sondern hat eine rothaarige Frau die kleiner wie er ist dabei. Ich kann ihr Gesicht nicht erkennen, also lege ich mein Auge auf das Visier meiner Waffe und in dem Moment wo ich mein Ziel perfekt anvisiert habe drücke ich ab. Das gewohnte Geräusch, wenn sich der Schuss löst dringt in meinen Kopf von unten höre ich schreie aber niemand liegt auf dem Boden, scheiße ich hab ihn knapp verfehlt. Ich ducke mich um nicht gesehen zu werden, doch trotz meiner Bemühungen zeigt der Mann, den ich eigentlich erscheißen sollte auf mich. Er und die Frau rennen los und klettern das Haus auf dem ich bin nach oben. Ich lasse alles stehen und liegen und renne über die Dächer davon. Doch so schnell kann ich gar nicht schauen, hat sich die rothaarige an mich geheftet und folt mir. Geschickt klettere ich an einer Regenrinne runter in der Hoffnung, sie kann mir nicht folgen doch ich habe mich getäuscht und nun steht sie mir gegenüber. Ich erstarre zu Eis, das kann nicht sein, Dreykov hat gesagt er hat sie umgebracht. Ich starre voller entsetzen in die Augen, der Frau, es ist die gleiche wie auf dem Foto, diejenige welche meine Mutter sein soll. "A-A-Aber du solltest tot sein...!" stottere ich, während sie mit einer Waffe auf mich zielt und im selben Moment spüre ich einen Schlag auf den Hinterkopf und alles wird dunkel.

Natascha

Verdammt, was war das?! Ich ducke mich und die Leute um uns herum fangen das schreien an und laufen davon. "Steve, was war das?" "Keine Ahnung!", wir beide schauen uns um, in der Hoffnung etwas zu erkennen. "Da Nat, oben auf dem Dach!", Steve zeigt hoch zu dem Hausdach gegenüber von uns. Ich sehe ein Mädchen und wir beide sprinten sofort über die Feuerleiter hoch auf das Dach. Dort angekommen, stehe ich nur noch die roten Haare und wie sie über die Dächer verschwindet. "Steve, versuch sie von der anderen Seite zu bekommen!", rufe ich ihm zu und renne ihr direkt hinterher, verdammt ist die schnell. Ich biege um die nächste Ecke und die Kleine verschwindet über die Regenrinne nach unten, denkt wohl, damit hängt sie mich ab. Ich komme minimal nach ihr unten am Boden an, uns trennen nur 5 Meter und ich richte die Waffe auf sie. Sie steht wie versteinert vor mir und mir geht es nicht anders, aber das lasse ich nicht nach außen dringen. Diese Augen ich hab sie schon mal gesehen, ich kenne sie irgendwoher und sie sieht mir verdammt nochmal erschreckend ähnlich. Meinen Waffenlauf noch immer auf sie gerichtet starrt sie mich an und stottert, dass ich tot sein sollte und damit sackt sie auch schon auf dem Boden zusammen. Steve steht hinter ihr und schaut mich verwundert an "Warum hast du nicht abgedrückt?" "Ich verletze niemanden, wenn es nicht unbedingt nötig ist und außerdem stand sie wie versteinert dar als sie mich erblickt hat." „Mhh, ok. Ich bringe sie ein eine Zelle im Compound, geh du zurück und hole die Sachen, die sie auf dem Dach liegen gelassen hat". Ohne auch nur ein Wort zu sagen verschwinde ich und hole ihre Sachen. Mein Kopf gibt keine Ruhe und meine Gedanken kreisen um das Mädchen, diese Ähnlichkeit zu mir und die Augen, die mich voller entsetzen angestarrt haben. Ich überlege woher ich sie kenne als ich plötzlich wie angewurzelt stehen bleibe. Nein, dass kann nicht sein, unmöglich ich war doch da ich hab sie doch gesehen und ihren zierlichen toten Körper in den Armen gehalten. Aber was wenn sie es doch ist, was wenn sie doch meine Tochter ist. Ich laufe weiter zurück zum Compound, aber ich kann einfach nicht aufhören über die Kleine nachzudenken.

„Jarvis? Wo ist Bruce aktuell?", frage ich in dem Moment wo ich durch die Tür gehe, sofort bekomme ich eine Antwort: „Mr. Banner ist gerade in seinem Labor Ms. Romanoff", „Danke Jarvis". Ich lege die Waffen und Unterlagen von dem unbekannten Mädchen im Arbeitszimmer ab und gehe zum Labor von Bruce. „Bruce, ich brauche deine Hilfe", sage ich als ich eintrete ohne ihn irgendwie zu begrüßen. „Hallo Nat, auch schön dich zu sehen", antwortet er sarkastisch, wird dann aber ernster, „Wobei brauchst du meine Hilfe?" „Da ist diese Mädchen, unten in der einen Zelle, Steve hat sie vorhin dahin gebracht. Sie hat versucht ihn umzubringen. Aber da ist noch was... ich will nicht darüber reden, bis ich mir nicht sicher bin, dass meine Vermutung richtig ist. Kannst du zu ihr gehen und solange sie noch bewusstlos ist eine Blutprobe nehmen und ihre DNA mit meiner vergleichen?", ich schaue ihn ernst und bittend zugleich an. Er schaut mich fragend an aber nickt nur und verschwindet ohne etwas zu sagen. Kurze Zeit später kommt er mit einem kleinen Blut gefüllten Röhrchen in der Hand wieder. „Ich setze mich direkt ran und lass dich von J.A.R.V.I.S holen sobald ich das Ergebnis habe", meint er in einem beruhigendem Tonfall zu mir. „Danke Bruce" ich drehe mich um und gehe zum Zellentrakt. Sie ist direkt in der ersten Zelle und liegt noch immer bewusstlos auf der Pritsche in der Zelle. Ich stelle mich an die Scheibe und beobachte sie. Ihre haare sind rot und lockig genau wie meine nur dass ihre viel länger sind. Sie hat leicht rosige und feine Lippen, ihr Gesicht sieht so zart aus und wenn sie so da liegt, dann könnte man meinen ein Engel läge da. Ich hoffe so sehr, dass sie es ist aber ich mache mir keine großen Hoffnungen. Ich glaube ich stehe noch ganze zehn Minuten so da und beobachte die Kleine einfach nur bis ich bemerke, dass sie wach wird. Sie schaut sich panisch um und verzieht sich in die letzte Ecker ihrer Zelle, wo sie sich so klein macht wie sie nur kann. Mich hat sie noch nicht bemerkt und auch wenn es gegen die Regeln ist, öffne ich die Zellentür und gehe langsam zu ihr rein, ich habe dieses Gefühl, ich müsse sie beschützen und ihr Geborgenheit geben. Als ich mich langsam neben sie auf den kalten Boden setzte zuckt sie leicht zusammen. In einer ruhigen, sanften Stimme fange ich an: „Hey, es ist alles gut du bist hier in Sicherheit. Ich bin Natascha Romanoff, und wie heißt du?". Sie nimmt vorsichtig den Kopf hoch und schaut mich kreidebleich an bevor sie mir etwas überfordert antwortet: „Malia Romanoff... und du bist meine Mutter...", ich weiß nicht was ich sagen soll, jegliche Farbe verschwindet aus meinem Gesicht ich bin überfordert mit der gesamten Situation und bevor ich irgendwas erwidern kann teilt mir J.A.R.V.I.S mit, dass Bruce mich sehen möchte. Ohne etwas zu sagen verschwinde ich also aus der Zelle und laufe zu Bruce. „Hey, alles gut bei dir, du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen." Er geht langsam auf mich zu, leg mir vorsichtig eine Hand auf die Schulter womit er mich aus meinen Gedanken holt. Ich schüttle mich kurz und gebe ihm zu zeigen, dass es mir gut geht. „Also...", fährt er dann fort, „wie du wolltest, habe ich die DNA von dir und der Kleinen aus der Zelle verglichen und naja... also... wie soll ich es sagen..." „Spucks schon aus, sie ist meine Tochter oder?!", Bruce schaut mich entgeistert an „Ja, woher weißt du das?" „Ich war gerade bei ihr, als sie aufgewacht ist und hab mich ihr vorgestellt weil sie total panisch und ängstlich war. Als ich sie gefragt habe, hat sie mir den Namen genannt nachdem ich meine Tochter benannt habe und gemeint, ich sei ihre Mutter." Ich setze mich kurz hin, weil alles zu viel wird, Bruce schaut mich noch immer ungläubig an und weiß nicht so recht was er sagen soll. Dann rafft er sich auf und beginnt wieder zu reden „Aber wie ist das Möglich? Ich dachte... Ich dachte... Ich dachte du kannst keine Kinder bekommen." „Das ist eine lange Geschichte und aus einem Teil meiner Vergangenheit über den ich ungerne rede. Wir müssen das Team zusammen rufen, dann kann ich euch die ganze Situation erklären und muss es nur einmal erzählen und Pepper soll auch kommen. Kannst du das organisieren? Ich brauch noch einen Moment für mich." Ich schaue ihn verlegen an und mit einem verständnisvollen Blick schaut er mich und geht. Ich kann noch immer nicht glauben, dass sie meine Tochter ist. Ich habe sie doch in meinen Armen gehalten, als sie gestorben ist, sie war tot und ich hab alle mit angesehen. Eine Träne rinnt mir über die Wange als ich an die Missbräuche durch Dreykov's Wachen, die Isolation während der Schwangerschaft und die Erinnerung an die Geburt und ihren Tot zurückdenke. Schnell wische ich mir die Träne aus dem Auge und gehe in den Konferenzraum.

Little Miss Romanoff [Marvel FF]Where stories live. Discover now