Kapitel 6

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Malia

Ich wache auf und liege noch immer mit dem Kopf auf Wandas Brust. Sie ist wirklich bei mir geblieben. Nachdem mich Wanda geweckt hat, hatte ich unglaublich viel Angst alleine einzuschlafen. ich habe den Rest der Nacht nicht einmal schlecht geträumt. "Guten Morgen", ertönt eine verschlafene Stimme neben mir. "Guten Morgen", antworte ich, dabei setze ich mich vorsichtig auf um ihr nicht weh tu tun. Wanda wirft mir ein Lächeln zu und mir wird heiß und ich werde rot wie eine Tomate, als ich ihr auch ein Lachen schenke. "Hast du besser schlafen können wie davor?" "Ja. Danke dass du bei mir geblieben bist." "Gerne doch. Sollen wir nach unten und was Frühstücken?". Ich nicke und noch im Schlafanzug gehen wir gemeinsam nach unten. Als wir in die Küche gehen, sage ich leise "Guten Morgen". "Guten Morgen, gut geschlafen?", fragt uns Pietro, während er Wanda umarmt und uns beiden eine Schale mit Müsli vor die Nase setzt. "Danke Pietro und ja wir haben gut geschlafen", antwortet Wanda. Ich schaue zu ihr, dankend, dass sie für mich geredet hat. Von hinten ertönt eine sehr genervte Stimme "Kann sie nicht für sich selber reden, wenn sie schon hier bleiben muss?". Steve tritt vor mich und schaut mir wütend in die Augen "Na Romanoff, reden verlernt?", "Lass gut sein Rogers!", verteidigen mich Wanda und Pietro. Ich schaue beschämt und eingeschüchtert nach unten, während Steve mürrisch aus der Küche geht und gleichzeitig Bruce eintritt "Mach dir nichts aus Steve, er ist angepisst weil du den Auftrag hattest ihn zu töten. Der bekommt sich schon wieder ein, eigentlich kann er echt nett sein". Ich spüre wie mich eine Welle von Schuld überkommt, weil ich unruhen in das Team von Natascha gebracht habe. Während Wanda ihr Müsli ist, spiele ich nur in Gedanken versunken mit dem Löffel in der Schüssel rum. Sie stupst mich leicht an "Alles gut?" "Ja, alles gut", versuche ich sie zu beruhigen aber essen tu ich trotzdem nichts.

Die nächsten paar Wochen lebe ich mich immer mehr im Compound ein. Ich verstehe mich mit dem ganzen Team echt gut. Steve ist noch immer sauer auf mich und ignoriert mich oder ächtet mich mit Todesblicken. Ich kann es ihm auch absolut nicht verübeln, ich meine wenn mich jemand hätte umbringen sollen und dann muss ich unter einem Dach mit ihm leben, wäre ich auch angepisst. Bucky ist die letzten Wochen über wie eine Art Vater geworden. Ich wusste nie, wie es ist einen Vater zu haben, die einzige Vaterfigur die ich jemals hatte, war Dreykov. Naja, zumindest bis ich vier Jahre alt war oder so, danach war ich nur noch ein Experiment für ihn und er hat mich verachtet, wie die anderen Widows im Red Room. Mit den Zwillingen Wanda und Pietro verstehe ich mich am besten. Pietro ist für mich wie ein großer Bruder geworden. Mit ihm kann ich über fast alles reden und er weiß wie ich mich fühle, weil ich es bei ihm sogar schaffe über meine Gefühle zu reden. Wanda und ich haben ein, ich würde nicht kompliziert sage sondern eher besonderes Verhältnis zueinander. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Bei ihr fühlt sich die Welt an, als wäre alles möglich. Wir unterhalten uns viel, stundenlang bis tief in die Nacht hinein. Wir lachen gemeinsam und wenn ich bei ihr bin, dann steht meine Welt still, ich verliere mich in ihren funkelnd grünen Augen und machmal ertappe ich mich dabei, wie ich rot werde, wenn sie mich anschaut. Ich kann einfach nicht sagen, was sie in mir auslöst, dieses Gefühl kenne ich nicht und es verunsichert mich. Naja, und dann ist da noch Natascha meine Mutter. Ich habe mit ihr sehr viel Zeit verbracht und wir haben uns näher kennengelernt. Bei ihr fühle ich mich sicher und mittlerweile ist es für mich, als wäre sie nie weg gewesen. Sie hat die typischen Mutteranwandlungen angenommen und klar, das nervt manchmal aber ich bin so froh darüber. Seit ich im Compound bin hat sie viele Nächte bei mir verbracht, nachdem sie mich aus meinen Albträumen holt. Sie liegt dann bei mir, nimmt mich in den Arm, beruhigt mich und ist einfach für mich da. Was außer ihr niemand weiß, ich habe auch immer wieder Panik Attacken, teils stille, teils richtig heftige mich Flashbacks aus dem Red Room. Bei jeder einzelnen Panik Attacke, war sie bis jetzt bei mir und hat mir dadurch geholfen.

Ich sitze gerade im Wohnzimmer, habe eine stille Panik Attacke und denke über den Red Room und Dreykov nach. Es ist das erste Mal, dass Nat nicht da ist. Ich spüre, wie meine Herz immer schneller schlägt und meine Atmung kurz davor ist sich zu verschlechtern. Ich versuche mich selber abzulenken, indem ich mit meinen Fingern spiele, aber es hilft nicht. Neben mit senkt sich das Sofa leicht ab aber ich schaue nicht hin. "Hey Malia, wie geht´s dir?", es ist Peppers Stimme, sie klingt fröhlich. Ich reagiere nicht und schaue ohne Regung an die Wand noch immer gefangen in den Erinnerungen. Ich spüre, wie Pepper aufsteht und sich vor mich kniet, verdammt sie hat gemerkt etwas stimmt nicht. Sie nimmt meine Hände in ihre, vorsichtig und ruhig versucht sie mich aus meiner Panik Attacke zu bekommen "Malia, Malia schau mich an. Komm, wir atmen zusammen. Tief ein 1...2...3 und langsam wieder aus 1...2...3...", ich mache ihr nach und komme langsam zurück in die Realität, "Perfekt, genau so. Du bist hier in Sicherheit, niemand kann dir was anhaben". Ich schaue zu ihr und realisiere, was gerade wirklich passiert ist. Ich kann meine Gefühle nicht zurückhalten und fange das Weinen an. Pepper zieht mich in eine feste Umarmung "Shhhh, es ist okay. Ich bin da für dich, lass es raus süße, alles wird wieder gut". Nachdem sie gemerkt hat ich habe mich beruhigt, lässt sie mich los und schaut mich besorgt an. Ich fühle mich total unwohl und unsicher, weil sie eine Panik Attacke von mir gesehen hat. Nichtmal Wanda und Pietro wissen davon und mit ihnen rede ich eigentlich über alles. Mich überkommt die Angst, dass es eine Person mehr weiß und ich sage einfach nichts. Pepper merkt, dass ich mich unwohl fühle und obwohl ich mir sicher bin, sie weiß was gerade passiert ist drängt sie mich nicht etwas zu sagen. Sie hält mir eine Hand hin und schaut mich strahlend an "Komm Malia, wir beide gehen jetzt gemeinsam in die Stadt. Ich muss ein paar Sachen besorgen und könnte eine Hand gebrauchen und ich glaube dir tut es gut, mal hier raus zu kommen!" Ich merke, dass sie es ernst meint und kein ˋNeinˋ aktzeptieren würde. Ich stehe auf, nehme ihre Hand und bevor wir zur Tiefgarage gehen, schnappe ich mir noch meine Tasche von der Gaderrobe.

Wir sitzen im Auto und fahren los. Ich schaue aus dem Fenster ohne etwas zu sagen. Pepper macht leise Musik im Radio an und so haben wir zumindest eine leichte Geräuschkulisse. "Malia...", ich schaue mit meinen geschwollenen, verweinten Augen zu ihr und kann mir schon fast denken, was jetzt kommt, "was da gerade im Wohnzimmer passiert ist... du hast solch Panik Attacken öffters, oder? Es ist okay, du musst mir nicht antworten aber wenn du reden willst, ich bin da und höre zu und wir fahren eh noch eine halbe Stunde", sie lächelt mich leicht an schaut aber direkt wieder konzentriert auf die Straße. Ich hadere mit mir ob es ihr sagen soll oder nicht. Ich entschließe mich noch etwas unsicher dazu mit ihr zu reden, immerhin hat sie es ja miterlebt. "Ich hab sie mehrmals die Woche und Nachts wache ich immer wieder durch Albträume auf. Nur Nat weiß davon und dass soll bitte auch so bleiben", ich schaue sie kurz flehend an. "Oh Süße. Von mir wird niemand was erfahren. Sind es nur stille Panik Attacken wie im Wohnzimmer?" "Nein", ich mache eine kurze Pause, "manche sind extrem, da bekomme ich kaum Luft, fange das Zittern an und falle in Flashbacks, die sich so real anfühlen, dass es unerträglich wird. Bisher habe ich es immer geschaft Nat zu sagen, dass ich eine habe oder sie hat es gemerkt und mich da raus geholt. Heute war, dass erste Mal ohne sie. Ich habe es nicht mehr geschafft, ihr zu schreiben bevor mich die Flashbacks eingeholt haben" "Das tut mir leid Maus. Wenn du möchtest rede ich mal mit Natascha und wir schauen, ob wir dir nicht noch anders helfen können" "Das würdest du machen?", ich bin noch immer nicht daran gewöhnt so viel Unterstützung zu haben. "Aber klar doch, du gehörst zur Familie Malia". Damit endet unser Gespräch vorerst.
Wir sind in der Stadt angekommen und genießen den Tag. Wir waren Shoppen und ich habe ein paar coole neue, Oberteile, einen wunderschönen, beigen Rucksack und eine schwarze Weste mit ganz vielen Taschen gefunden, ich liebe sie einfach. Danach sind wir noch zum Bücherladen geganen, da habe ich mir dann viel zu viele Bücher gekauft. Seit ich aus dem Red Room draußen bin lese ich sehr viel. Es hilft mir abzuschalten, ich entfliehe in eine andere Welt und für einen Moment kann ich den ganzen Scheiß der mir passiert ist vergessen. Pepper und ich sind dann hier und da noch in die verschiedensten Geschäfte gegangen, haben uns umgeschaut und wenn uns etwas gefallen hat, haben wir es einfach gekauft.

Wir laufen gerade durch einen kleinen Park am Wasser entlang und genießen einfach die Natur als ich meinen ganzen Mut zusammenreiße um Pepper etwas zu fragen "Pepper? Kann ich dich mal was fragen?" "Klar, was gibt´s Süße?" "Ähm... Also, immer wenn ich mit Wanda zusammen bin, dann spüre ich so ein kribbeln im Bauch und dann ist da noch... also wenn sie lacht oder sie mich mit ihren, olivgrünen Augen anschaut, dann wird mir ganz heiß und ich werde rot. Ist das normal? Ich hab das Gefühl, es soll nicht so sein und...", Pepper hält an nimmt meine Hände und grinst. Ich verstehe die Welt nicht mehr, wieso grinst sie jetzt wie ein Honigkuchenpferd vor sich hin? "Malia..., was du fühlst wenn du mit Wanda zusammen bist, nennt sich Liebe. Süße, du hast dich in den Rotschopf verliebt.", sie lächelt mich an. Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll und fangen an panisch zu werden "Ich... Ich bin verliebt in Wanda...? Was soll ich denn jetzt machen? Ich hab doch keinen Plan von sowas. Wie kann ich ihr denn jetzt gegenüber treten? Oh Gott, ich muss herausfinden, ob sie auch so fühlt! Ich muss es Nat sagen! Hilfe, was mach ich denn jetzt?!" "Malia, beruhig dich! Hol mal tief Luft...", ich mache wie mir Pepper befiehlt und beruhige mich wieder, "Okay Maus. Erst mal, es wird alles gut. Über Wanda solltest du dir keine Sorgen machen, so wie ich das sehe ist sie auch in dich verliebt und ihr müsst euch beide nur überwinden, es euch selber einzugestehen. Rede mit ihr, sag ihr wie du dich fühlst". Sie umarmt mich und wir machen uns auf den Weg zurück zum Compound.

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A/N: Hey, ich wollte mich bei euch bedanken, dass ihr die Story bis jetzt verfolgt und sie lest.

Ich hoffe sehr, sie gefällt euch.
Im Laufe der nächsten Kapitel wird es etwas spannender also bleibt dran.
Es wird außerdem auch etwas intensiver, ich werde wenn es soweit ist aber zu Beginn des Kapitels eine TW hinschreiben. Das muss dann auch nicht unbedingt gelesen werden, um die Handlung der Geschichte weiter zu verstehen.

Little Miss Romanoff [Marvel FF]Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ