Kapitel 4

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Malia

Oh Gott, ich hab so angst davor das Team von Natascha kennen zu lernen. Was soll ich sagen? Wie werden sie auf mich reagieren? Sie werden mich garantiert hassen. Ich bin eine Killerin, nichts wert und hässlich, wie sollen sie mich dann überhaupt mögen? Ich merke es nicht wirklich, aber ich kralle mich an der Hand von Nat fest, während sie mich zum Esszimmer führt. Wir gehen langsam rein und ich blicke zum Boden. Ich spüre einen leichten Druck an der Hand und beruhige mich etwas, nachdem mir bewusst wird, ich bin ja nicht alleine, Natascha ist dabei. Ich schaue vom Boden auf und am Tisch sitzen alle da und schauen mich erwartungsvoll an. Natascha zieht mich mit zum Tisch und deutet mir mich auf den freien Stuhl rechts von einem rothaarigen Mädchen, vielleicht etwas älter wie ich, zu setzten. Sie setzt sich direkt neben mich und es herrscht eine unangenehme Stille im Raum. Die Stille wird von Nat durchbrochen und sie fängt an zu reden „Also Leute, dass ist meine Tochter Malia", sie lächelt zu mir und ich lächle schüchtern zurück. Ich kenne es nicht von mir so schüchtern und ängstlich zu sein, aber ich glaube gerade ist einfach alles noch etwas viel für mich. „Okay, dann stellen wir uns erst mal vor und keine Angst, wir beißen nicht", sagt der Mann, der gegenüber von Natasha sitzt, er fährt fort und beginnt sich vorzustellen: „Ich bin Clint". Der Reihe nach stellen sich auch die andern alle vor und ich weiß jetzt, dass das Mädchen neben dem ich sitze Wanda heißt. Als letztes stellt sich der Mann Neben Natascha vor, er hat einen selbstbewussten Blick im Gesicht und eine eckige, leicht getönte Brille. „Also Malia, ich bin Tony Stark und das alles hier gehört mir. Du kannst dich hier frei bewegen, wenn du nicht weißt wo was ist oder was wissen willst, dann frag einfach J.A.R.V.I.S und ansonsten kannst du auch immer zu mir kommen.", er grinst mich an und macht weiter, „So, jetzt bist aber du dran. Wo kommst du her? Wie ist dein voller Name? Wie alt bist du? Was sind deine Hobbys? Hast du irgendwelche besonderen Fähigkeiten? Warum wolltest du eins meiner Teammitglieder töten? Warst du schon...". „Tony, lass sie erst mal in ruhe ankommen und eine Frage nach der andern!", ermahnt ihn Pepper. Ich bin noch etwas baff, wegen der vielen Fragen und muss einen kurzen Moment überlegen. Natascha drückt ganz leicht meine Hand um mir zu signalisieren, es ist ok und ich bin nicht alleine. Ich sammle meinen ganzen Mut zusammen und fangen verlegen an: „Ähm, also mein voller Name ist Malia Amalia Romanoff und ich bin 16 Jahre alt... Also ähm, ich komme aus dem Red Room laut Dreykov wurde ich da geboren, ich kenne also nicht wirklich was anderes." Ich mache eine kurze Pause und schaue hilfesuchend zu Nat, sie nickt mir zu und dann mache ich weiter: „Naja, ähm... ich tanze gerne Ballett und schreibe gerne. Fähigkeiten, in Form von Kräften habe ich nicht, aber ich spreche Russisch, Deutsch, Spanisch, Englisch, Französisch, Polnisch und Latein fliesend. Wegen eurem Teammitglied... es tut mir so unendlich leid, ich will nicht töten, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Dreykov hat mich auf diese Mission geschickt, es war meine erste und wenn man nicht macht was er will oder die Mission nicht erfüllt, dann tötet er einen.", meine Stimme wird immer leiser, „Ich bin ein Monster, ich wollte das nicht. Es tut mir leid...", ich schaue auf meine Hände und wische mir dann eine Träne aus dem Gesicht. Alle schauen mich geschockt an, Wanda blickt mich an, als würde sie meinen ganzen Schmerz spüren und Pepper schaut besorgt zu Nat. Sam, Bucky, Pietro und Peter sagen nichts und auch Tony ist mucks Mäuschen still. Natascha schaut wütend aus. Hab ich was falsches gesagt? Bitte lass mich nichts falsches gesagt haben. Sie beugt sich zu mir runter und flüstert mir ins Ohr „Wenn du willst kannst du zu deinem Zimmer, ich schicke Wanda mit, damit du nicht alleine bist und komme gleich zu dir. Okay?". Ich nicke und stehe auf und gehe mit gesenktem Haupt aus dem Raum, noch immer rinnen mir Tränen übers Gesicht, Wanda läuft ein kleines Stück hinter mir. Kurz nachdem ich aus der Tür bin knallt es, irgendwer hat auf den Tisch gehauen und dann höre ich Natascha wütend: „Die Fragen gingen zu weit Tony. Du kannst nicht verlangen, dass sie an ihrem ersten Tag hier direkt alles preis gibt! Man sie ist doch noch ein Kind und grade aus der Hölle ihres Lebens entkommen und in einer Welt die sie noch nicht mal kennt!".

In meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich aufs Bett und ziehe die Beine ganz nah an mich ran. Ich fange an zu weinen, ich kann meine Überforderung und die Angst nicht mehr zurück halten. Wanda schaut mich vorsichtig an, schließt die Tür, setzt sich neben mich und ohne etwas zu sagen, nimmt sie mich einfach in den Arm. Ich weine einfach weiter und lehne mich bei ihr an, froh darüber nicht alleine zu sein und mich geborgen zu fühlen. Was wohl im Esszimmer noch alles passiert seit wir gegangen sind? Langsam beruhige ich mich wieder bleibe aber noch bei Wanda im Arm. Sie strahlt eine Wärme aus, die ich so nicht kannte. Ich habe noch kein einziges Wort mit ihr gewechselt und doch fühle ich mich bei ihr sicher. Sie hält mich einfach weiter fest und streichelt mit ihrem Daumen über meinen Handrücken. Sie sitzt einfach nur da mit mir ohne ein Wort zu reden, ohne mich zu drängen, ohne mir Druck zu machen. Ich löse mich von ihr, wische mir die Tränen aus meinen rot aufgequollenen Augen, schaue sie an und sage nur: „Danke". Sie lächelt mir beruhigend zu, mir kribbelt es im Magen und ich werde leicht rot. Was ist das für ein Gefühl? „Du musst mir nicht danken. Natascha hat mich, seit ich vor zwei Jahren hier her kam, behandelt als wäre ich ihre Tochter und ist zu einer Mutterfigur für mich geworden. Ich hab mich immer gefragt wieso, aber jetzt weiß ich es ja. Sie hat dich vermisst. Ich bin froh, wenn ich so etwas zurück geben kann", sie blickt mir tief in die Augen. Da ist schon wieder dieses Kribbeln, was ich nicht kenne. Ihre Augen sind wunderschön und olivgrün, sie strahlen Wärme, Sicherheit und Vertrauen aus. Ich schaue leicht rot und verlegen weg. Natascha ist noch immer nicht da und ich werde unruhig. Wanda bemerkt es und nimmt meine Hände in ihre. „Hey, schau mich an. Sie kommt gleich, keine Sorge. Sie macht nur Tony zur Schnecke, dass er dich erst mal ankommen lassen soll und dir nicht so unangenehme Fragen stellen soll", meint sie sanft zu mir. Ich nicke und stottere dabei: „O-O-Okay". Während wir auf Natascha warten, fangen Wanda und ich an uns zu unterhalten. „Ähm, Wand? Darf ich eigentlich fragen, wie du und dein Bruder hier her gekommen sind?" „Ähm, also ich war so alt wie du jetzt als uns die Avengers vor zwei Jahren gefunden haben. Pietro und ich waren bei Hydra, wo Experimente an uns gemacht wurden.... Die Avengers haben die Basis zerstört, wo wir beide waren und uns dann mitgenommen, damit wir ein Zuhause haben." „Oh... Es tut mir leid. Ähm, ich hätte nicht fragen sollen, Entschuldigung." „Nein, schon okay. Ich komme damit klar, Natascha hat mir viel geholfen. Weißt du, wenn du irgendwas brauchst oder reden möchtest, dann komm zu mir, Okay? Ich hab das Zimmer gegenüber von dir." „Ok.... Danke, dass du da warst.". Sie nimmt mich nochmal in den Arm was für mich Antwort genug ist. In dem Moment, wo sie die Umarmung löst, klopft es an der Tür und Natascha kommt rein gelaufen.

„Na, alles gut bei euch?", fragt sie und schaut dabei mich besorgt an. Wir beide nicken, Wanda steht auf „ich lasse euch mal alleine". Sie winkt mir nochmal kurz zu, ich spüre wieder diese Kribbeln und schon ist sie aus meinen Zimmer verschwunden. „Also...", fängt Natascha an, „ist bei dir wirklich alles gut? Das waren vorhin viele und unangenehme Fragen." „Ja, es ist wirklich alles gut. Wanda war da und hat mich beruhigt. Sie ist echt nett." „Das ist sie, ich glaube ihr zwei könntet gute Freunde werden." „Denkst du wirklich?" „Ja. Ich kenne Wanda jetzt seit zwei Jahren und normalerweise ist sie schüchtern gegenüber neuen Leuten aber dir gegenüber hat sie mir direkt angeboten zu helfen, wenn wir was brauchen." „Wirklich?", Nat nickt lachend. „Ähm Natascha, Wanda meinte du warst für sie wie eine Mutter." „Mhh, als sie hier her kam war sie auch gerade mal 16. Sie war so wie du verängstigt und schüchtern. Ich habe mich um sie gekümmert, damit sie jemanden hat außer ihrem Bruder. Weißt du, seit ich wusste ich bekomme eine Tochter war ich über beide Ohren in die verliebt und konnte mir nicht vorstellen ohne dich zu leben. Doch dann bist du vermeintlich tot geboren und meine Welt ist zusammengebrochen. Ich habe die letzten 16 Jahre jeden Tag an dich gedacht, wie du wohl aussehen würdest und was du wohl mögen würdest, wenn du am leben wärst. Ich habe mich verantwortlich für deinen Tod gefühlt, weil ich dich nicht davor beschützen konnte. Als ich die verängstigte Wanda gesehen habe, hatte ich das Gefühl, ich muss sie beschützen, weil ich es bei dir nicht konnte.", ihr kullert eine Träne über die Wange, „Aber jetzt habe ich dich wieder und ich werde dich mit allen mir möglichen Mitteln beschützen. Ich lasse dich nicht mehr gehen!". Ich umarme sie ganz feste um ihr zu zeigen, wie viel mir das bedeutet. Kurz danach, geht sie und ich falle direkt in einen unruhigen Schlaf.


Little Miss Romanoff [Marvel FF]Where stories live. Discover now