Kapitel 28

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Wanda

Noch drei Wochen, dann ist der errechnete Geburtstermin von unserer Tochter. Ich bin aufgeregt ohne Ende und kann mir nicht ansatzweise vorstellen, wie es Malia gehen muss. Seit wir sie wieder zurück haben, bin ich noch vorsichtiger als sonst. Ihre Therapie hat sehr gut geholfen und sie hat nur selten noch Alpträume oder Panik Attacken, doch ich habe ständig angst, sie irgendwie zu triggern. Da sie bis zur Geburt Bettruhe hat und quasi nichts alleine machen darf, bin ich fast 24/7 bei ihr um ihr zu helfen, wenn sie mich braucht. Es nervt mich überhautp nicht, ich würde wirklich alles für Malia machen, solange ich sie damit beschützen kann oder ihr meine unerschöpfliche Liebe für sie zeigen kann. Zusätzlich habe ich das Gefühl, unsere Beziehung ist stärker und standfester wie je. Nächste Woche haben wir unser einjähriges Jubiläum und ich möchte sie mit einem Picknick auf dem Dach unter dem Sternenhimmel überraschen. Aber heute hat sie irgendwas für mich geplant und ich habe keine Ahnung was.

"Wanda? Bist du soweit?", fragt mich Pietro genervt.
"Einen Moment noch!", rufe ich hastig zurück, während ich mich von Malia verabschiede.
"Na los, Pietro wartet. Genießt euren Tag zusammen, habt Spaß, feiert euren Geburtstag!", befiehlt mir Malia. Ich drücke ihr noch einen schnellen Kuss auf die Lippen, bevor ich mit Pietro verschwinde. Mir ist etwas unwohl dabei Malia zu verlassen. Seit sie zurück ist, war ich keinen Tag länger als drei Stunden von ihr getrennt. Eigentlich wollte ich heute auch nicht mit Pietro die Stadt unsicher machen. Da aber unser Geburtstag ist und es Tradition ist, dass wir zusammen Frühstücken und gemeinsam Zeit verbringen, hab ich mich dann doch überreden lassen zu gehen.
"Worüber denkst du nach Schwesterchen?", fragt mich Pietro während wir durch den Central Park spazieren.
"Ist das nicht alles irgendwie verrückt? Gerade waren wir noch bei Hydra und jetzt. Jetzt bin ich in einer festen Beziehung, die mehr Hürden überwunden hat wie andere überleben würden und werde mit 19 Jahren das erste Mal Mama", frage ich ihn ungläubig.
"Irgendwie schon", lacht Pietro.
"Denkst du, ich werde eine gute Mutter?", frage ich verlegen.
"Schau mich an Wands", sagt Pietro ruhig und dreht meinen Kopf in seine Richtung, nachdem wir stehen geblieben sind. "Ich glaube, du wirst eine wunderbare Mutter und mein Patenkind kann sich glücklich schätzen dich zu haben. Ich sehe wie du Malia anschaust, wie du dich um sie kümmerst und wenn du dein Kind auch nur ein bisschen so ansiehst und so behandelst, dann kannst du dir sicher sein, du wirst eine tolle Mama!", versichert er mir.
"Danke. Und du wirst ein wundervoller Patenonkel", grinse ich ihn an und ziehe ihn in eine feste Umarmung.
Wir laufen noch eine ganze Zeit weiter und unterhalten uns über die verschiedensten Dinge. Mir wird erst während der Zeit mit Pietro bewusst, wie sehr ich mal eine Auszeit gebraucht habe. Ich kümmere mich liebend gerne um Malia und bin für sie da, doch ohne es mir wirklich eingestehen zu wollen, es zerrt schon an meinen Kräften. Sicherlich werden die ersten paar Monate, nachdem das Baby auf der Welt ist nicht einfach und wir werden viele schlaflose Nächte haben, aber das alles wird es Wert sein. Nicht mehr lange und unsere kleine Familie ist vollständig. Nachdem wir noch etwas Essen gegangen sind und den Tag haben ausklingen lassen, machen wir uns auf den Heimweg.

"Malia, ich bin zurück", sage ich als ich in ihr Zimmer komme und sie nicht direkt sehe. Wir verbringen eigentlich nur noch Zeit in ihrem Zimmer. Erstens weil sie im Bett bleiben muss und zweitens, weil wir einfach die Zeit miteinander verbringen wollen. Ich bekomme keine Antwort von ihr und sehe einen Zettel auf dem Bett liegen.
》Zieh dir was schickes an und treff mich um 19 Uhr auf dem Dach.《
Geheimnisvoll. Ich schaue auf die Uhr und es ist 18.15 Uhr, dass heißt ich habe noch etwas Zeit bis ich sie treffen soll. Ich gehe also in mein Zimmer und mache mich fertig. Nachdem es Anfang März ist und leider nicht so warm, wie um die gleiche Zeit letztes Jahr, entscheide ich mich für ein langes schwarzes Kleid mit einem Wollschal, meiner roten Lederjacke und ein paar Boots. Meine Haare Locke ich und binde sie in einem halben Zopf zusammen. Mein Make-Up halte ich einfach und ganz natürlich. Kurz vor 19 Uhr gehe ich aufs Dach und meine Augen werden ganz groß. In der Mitte steht ein hübsch hergerichteter Tisch mit Geschirr für zwei und Kerzen in der Mitte. Das gesamte Dach ist mit Lichterketten geschmückt und auf dem Boden liegen Rosenblätter. Malia kommt auf mich zu und nimmt meine Hand. Sie trägt das gleiche Kleid, wie an ihrem Geburtstag, dazu eine schwarze Lederjacke. Ihr Make-Up betont ihre Augen und ich erwische mich dabei, wie ich mich in ihrem Strahlen verliere.
"Happy Birthday Wands", flüstert sie mir ins Ohr und gibt mir einen zarten Kuss auf die Wange.
"Hast das alles du gemacht? Das ist wunderschön!", stottere ich noch immer überwältigt vor mich hin.
"Ich hatte Hilfe, aber ja", gibt sie schüchtern zurück und wir setzten uns an den Tisch.
"Danke Babe. Ich liebe dich!", sage ich ruhig.
"Ich habe gute Nachrichten für dich", fängt Malia an und lege meinen Kopf leicht auf die Seite und ziehe verwundert die Augenbrauche hoch.
"Also, Dr. Montgomery war heute hier für den Hausbesuch und...", fährt sie vor.
"Was, ist was mit der Kleinen?", unterbreche ich sie hastig.
"Nein, der Bohne geht es blendend, aber ich bin von der Bettruhe befreit. Ich soll zwar noch etwas langsam machen, aber ich muss nicht mehr die ganze Zeit liegen bleiben", erklärt sie mir aufgeregt.
"Das, das ist ja wunderbar Malia!", rufe ich begeistert und gebe ihr einen Kuss auf die Hand.
Während wir essen, unterhalten wir uns über alles mögliche und genießen einfach die Zweisamkeit. Das ist der beste Geburtstag den ich jemals hatte und ich bin so froh, Malia in meinem Leben zu haben. Mit ihr ist jeder Tag etwas schöner, etwas heller, einfach bunter. Mein Leben wäre nicht vollständig ohne sie.

Die nächsten Tage sind ruhig und obwohl Malia keine Bettruhe hat, liegen wir viel auf der Couch und schauen Fern. Malia ist Hochschwanger und es sind nur noch zwei Wochen bis zum errechneten Geburtstermin. Wir sind beide in ständiger Alarmbereitschaft, sollte sich die Kleine früher als geplant auf den Weg machen. Für unser einjähriges Jubiläum sind wir in ein Restaurant gefahren und haben den Abend zusammen, kuschelnd im Bett verbracht. Ich hätte es mir nach all den Aufregungen das vergangene Jahr über nicht besser vorstellen können. Wir waren zu zweit, keiner hat uns gestört und es war einfach entspannt.
Mittlerweile haben wir auch das kleine Babybett für Malias Zimmer aufgebaut und einen kleinen Wagen bereit gemacht auf dem das Wichtigste ist, damit wir Nachts nicht das Zimmer verlassen müssen. Im obersten Fach sind Windeln, Babytücher, und alles was man zum Wickeln braucht. Ins zweite Fach haben wir die Brustpumpe mit Zubehör und das ganze Zeug zum Stillen gepackt. Im letzen Fach befinden sich dann noch Spucktücher und Wechselkleidung, sowie Schnuller. Wir haben auch für das Wohnzimmer im Compound so einen kleinen Beistellwagen gepackt. Anstatt von den Sachen fürs Milch Pumpen haben wir ein paar mehr Windeln und Wechselkleidung hineingestellt zudem haben wir das kleine Stillkissen mit in den Wagen gelegt, nachdem Malia meinte, sie will nicht immer ins Babyzimmer oder ihr Zimmer rennen, nur um die kleine zu füttern.
Die Krankenhaustasche ist auch gepackt mit allen wichtigen Dokumenten, Sachen für das Baby, Sachen für Malia und Snacks. Wir haben beschlossen, dass nur Nat und ich mit ins Krankehaus gehen. Das Team bekommt die kleine dann zu sehen, wenn wir zurück sind, aber die ersten paar Stunden, wollen wir einfach zusammen haben.

Little Miss Romanoff [Marvel FF]Where stories live. Discover now