Kapitel 29

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Malia

Mein Geburtstermin ist in einer Woche und ich werde von Tag zu Tag nervöser. Wir haben alles gepackt und sind vorbereitet auf die Kleine und doch habe ich Angst. Ich möchte die perfekte Mama sein, ich will meiner Tochter die Welt schenken und ich weiß nicht ob ich das kann. Seit ein paar Tagen fühlt sich mein Bauch schwerer an als sonst und Nat meinte auch, dass es so aussieht als hätte er sich etwas gesenkt. Mein Rücken bringt mich um und meine Füße sind geschwollen. Wanda massiert sie immer wieder, wodurch es auch etwas besser wird, aber so wirklich helfen kann sie mir da leider auch nicht.

Seit ich heute morgen aufgestanden bin, spüre ich immer wieder ein leichtes Ziehen im Bauch, denke mir aber nicht viel dabei, da ich denke es sind nur Braxton Hicks. Nach meiner entspannenden Dusche watschle ich in die Küche, wo ich Pepper finde.
"Hey Pepper", sage ich und hole mir etwas Obstsalat aus dem Kühlschrank, bevor ich mich an die Kücheninsel setze.
"Hallo Malia. Wie gehts dir?", begrüßt sie mich fröhlich.
"Gut soweit, nur ein paar Übungswehen", sage ich während ich mir die Unterseite vom Bauch reibe.
Sie schaut mich nicht ganz überzeugt an und behält mich die ganze Zeit im Blick.
"Weißt du wo Wanda und meine Mama sind?", frage ich sie nebenbei.
"Sie sind schnell einkaufen fürs Abendessen", antwortet sie.
"Okay, Danke. Ich setze mich ins Wohnzimmer", sage ich ihr und räume mein Geschirr noch in den Geschirrspüler. Sie nickt mir kurz zu und macht sich dann wieder an die Arbeit. Ich setze mich auf das Sofa, lege mir eine Decke über die Beine und mache einen Film an und bin kurz danach auch schon eingeschlafen. Etwas später werde ich von einem starken Ziehen im Bauch geweckt und setze mich mit schmerzverzehrter Miene auf.
"Alles gut Lia?", fragt mich Wanda besorgt. Schnell nicke ich, doch verziehe wieder mein Gesicht, als ich das selbe Ziehen wieder spüre. Langsam setze ich mich auf und versuche die Schmerzen wegzuatmen. Wanda streicht mir dabei über den Rücken um mich zu beruhigen. "Glaubst du das sind Wehen Baby?", fragt sie mich vorsichtig, damit ich mich nicht stresse. Ich überlege kurz, noch nicht sicher ob es wirkliche Wehen sind, doch im selben Augenblick zieht es wieder, stärker als zuvor und ich bin mir sicher, dass ich Wehen habe.
"Wands, ich glaub das sind echte Wehen", sage ich angespannt, als ich die nächste Wehe veratme.
"NAT!", ruft Wanda, während sie meine Hand hält. Kaum das sie gerufen hat kommt Nat auch schon ins Wohnzimmer zusammen mir dem Team.
"Was ist los?" fragt sie ängstlich, als sie mich auf der Kante vom Sofa sitzend sieht, mit einer Hand am Bauch und einem Gesicht voller Schmerzen.
"Ich hab Wehen", bringe ich hervor, bevor die nächste Wehe kommt. Das Team steht geschockt da und alle schauen ungläubig.
"W-Warte, dass heißt du bekommst jetzt dein Kind?", fragt Tony als hätte er noch nicht ganz verstanden was gerade passiert.
Ich nicke und Wanda hilft mir aufzustehen und genau in dem Moment platzt meine Fruchtblase.
"Kann ich mir erst eine andere Hose anziehen? Meine Fruchtblase ist gerade geplatzt", frage ich ganz ruhig, als wäre es das normalste der Welt. Meine Mama verschwindet schnell und kommt mit einer neuen Jogginghose und Unterhose zurück. Die Jungs drehen sich kurz um, während Nat mir in die neuen Sachen hilft und ich mich auf Wanda stütze. Bucky hat in der Zwischenzeit die Krankehaustasche geholt. "Viel Glück Malia!", ruft mir das Team hinterher, bevor ich im Aufzug zur Garge verschwinde.

Im Krankenhaus angekommen, werden wir sofort in ein Zimmer gebracht. Dort wird mein Blutdruck gemessen, Blut abgenommen und ich werde an einen Wehenschreiber angeschlossen. Dr. Montgomery kommt zu mir und schaut wie weit ich bin. Ich bin schon bei 7cm und meine Wehen kommen alle fünf Minuten.
"Das schaut soweit alles gut aus Malia. Es geht verhältnismäßig schnell, was ungewöhnlich ist für die erste Geburt, aber das ist nichts Beunruhigendens", erklärt sie mir, bevor sie uns wieder alleine lässt.
Ich habe mich gegen Schmerzmittel entschieden, da ich kein Freund von Medikamenten bin und sie nur nehme, wenn ich wirklich muss. Ich laufe auf Wanda oder Nat gestütz durch den Raum um die Schmerzen bei jeder Wehe besser wegzuatmen. Etwa drei Stunden später kommen meine Wehen immer näher nach einander und Dr. Montgomery schaut nochmal vorbei.
"Okay Malia, schaut so aus als wäre die Kleine bereit das Licht der Welt zu erblicken", verkündet sie und Lächelt mich dabei an. Ich halte die Hand von Wanda und Nat. Jetzt geht es also wirklich los, nicht mehr lange und ich halte mein kleines Wunder in den Armen.
"Okay, bei der nächsten Wehe musst du pressen Malia", befiehlt mir Dr. Montgomery. Im nächsten Moment presse ich so gut ich kann. Ich schreie leicht wegen der Schmerzen und drücke die Hand von Wanda und meiner Mama ganz feste. "Das machst du gut Süße, nicht mehr lange und du hast es geschafft", ermutigt mich meine Mama. Eine Stunde bin ich noch am Pressen, bis ein helles weinen den Raum füllt. Sofort sind all die Mühen und die Schmerzen vergessen. Dr. Montgomery legt mir meine Tochter auf die Brust und ich fange an zu weinen. Sie ist so klein und zierlich und doch so perfekt.
"Das ist unsere Tochter", sage ich verweint und schaue zu Wanda, die mir einen Kuss auf die Stirn gibt.
"Ich bin solz auf dich Lia!", flüstert mir Nat ins Ohr und begutachtet die kleine Maus auf meiner Brust. Wanda darf die Narbelschnur durchschneiden und strahlt über beide Ohren. Eine Krankenschwester kommt um die Kleine mitzunehmen, damit sie untersucht werden kann. Ich bin erschöpft und müde, aber ein Blick in die kleinen dunkelblauen Augen genügt mich all das vergessen zu lassen.
"Hier ist die Kleine wieder. 2.900 Gramm schwer und 48cm groß", sagt Dr. Montgomery, als sie mir meine Tochter wieder gibt. Sie schläft und ist feste in die Krankenhausdecke eingewickelt.
"Sie ist perfekt!", sage ich verträumt, ohne auch nur die Augen von ihr zu lassen.
"Das ist sie!", bestätigt meine Mama.
"Willst du deine Enkeltochter mal halten?", frage ich sie mit einem Lächeln. Ohne etwas zu sagen nimmt sie mir das schlafende Baby vorsichtig aus den Armen. Die kleine fängt das wimmern an und mein Herz schmilzt dahin, als Nat sie leicht hin und her schaukelt, damit sie weiterschläft.
"Mach die Augen zu, wir kümmern uns um sie", flüstert mir Wanda zu. Ich möchte nicht schlafen, aber ich bin wirklich erschöpft von den letzten paar Stunden.

Es ist Abends als ich wieder aufwache und Wanda unsere schreiende Tochter in den Armen hält, während sie versucht sie zu beruhigen. "Hey Babe. Ich hab sie gewickelt und sie weint noch immer", sagt sie verlegen und unsicher, was mir ihr los ist. Ich strecke die Hände nach meiner Kleinen aus und Wanda reicht sie mir rüber.
"Shh, ist schon gut. Hast du hunger?", versuche ich sie zu berühigen. Ich lege sie an die Brust und sofort ist sie beginnt sie zu saugen. "Sie hatte nur hunger Wands", erkläre ich ihr und strecke meine Hand nach ihr aus. Sie nimmt meine Hand und setzt sich neben mich, ein Lachen auf ihren Lippen.
"Da hätte ich auch drauf kommen müssen. Sie sieht so friedlich aus, wie fühlt es sich an?", fragt sie mich leise.
"Es ist ungewohnt, aber die Nähe zu ihr ist so unbeschreiblich warm", versuche ich ihr zu erklären. Sie nickt, als verstünde sie wo von ich rede.
"Wo ist eigentlich meine Mama?", frage ichund schaue mich im Raum um.
"Sie holt gerade den Maxi-Cosi, wir dürfen nach Hause".
Nach Hause. Unsere kleine Familie ist vollständig und ich bin aufgeregt, aber auch nervös, was dieser neue Abschnitt bereit hält für uns.

Als wir am Compound ankommen ist es schon so spät, dass alle schlafen. Möglichst leise gehen wir nach oben in mein Zimmer. Unsere Tochter füttere ich noch ein letztes mal und wechsel die Windel, bevor ich sie neben mich in ihr Bettchen lege. Wohlwissend, dass ich diese Nacht noch ein paar mal aufstehen werde, legen ich mich direkt ins Bett. "Ich bin stolz auf dich Lia. Ich liebe dich", flüstert mir Wands ins Ohr und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich auch", bestätige ich ihr und schlafe kurz darauf ans sie gekuschelt ein.

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A/N:  Sie ist da! Die Tochter von Malia und Wanda hat das Licht der Welt erblickt. Es tut mir leid, dass der Name noch nicht verraten ist, doch ihr erfahrt ihn im nächsten Kapitel, zusammen mit den Avengers.

Little Miss Romanoff [Marvel FF]Where stories live. Discover now