Kapitel 7

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Natascha

Ich bin gerade im Trainingsraum um mich am Boxsack etwas abzureagieren. Malia hatte wieder mal einen Albtraum und ich war die halbe Nacht wach gelegen. Es macht mich rasend, dass ich meiner eigenen Tochter nicht helfen kann. Das einzige, was ich machen kann ist sie aus ihren Albträumen holen und ihr bei jeder Panik Attacke zur Seite zu stehen und sie auffangen. Ich fühle mich als hätte ich als Mutter versagt und würde alles falsch mache, dabei weiß ich ja genau wie es Malia geht. Ich war nicht viel älter als ich dem Red Room entkommen bin und die ersten Paar Monate wurde ich auch von Panik Attacken und Albträumen heimgesucht.
Nach ca. 2 Stunden entschließe ich mich nach oben zu gehen und nach Malia zu schauen. In meinen verschwitzten Klamotten suche ich sie überall, doch ich kann sie nicht finden. Ich frage das ganze Team, ob irgendwer Malia gesehen hat, doch niemand weiß wo sie ist. Ich befürchte schon das schlimmste und werde leicht panisch, als die Stimme von J.A.R.V.I.S ertönt "Ms. Romanoff, Ms. Potts hat mich gebeten ihnen etwas auszurichten. Sie ist gemeinsam mit Malia in die Stadt geganen, sie werden gegen späten Nachmittag zurück sein. Ms. Potts möchte außerdem nach dem Abendessen mit ihnen reden, es scheint wichtig zu sein." "Danke J.A.R.V.I.S". Erleichtert, dass es meiner Tochter gut geht, entschließe ich mich dazu in mein Zimmer zu gehen und zu duschen. Nachdem ich fertig bin und mich umgezogen habe versuche ich die Zeit totzuschlagen und arbeite die Arbeit der letzten Wochen ab, welche sich angestaut hat. Ich vervollständige einen Missions-Bericht nach dem anderen. Ich wundere mich, was Pepper mit mir besprechen will und warum es so wichtig ist, schiebe den Gedanken jedoch schnell beiseite um mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Schneller wie ich schauen kann ist es auch schon Nachmittag. Ich gehe in die Küche um mir einen Kaffee zu machen, als ich amüsierte Stimmen wahrnehme. Es sind Pepper und Malia, die anscheined zurück sind und gerade in die Küche kommen. "Hey, da seid ihr ja endlich. Ihr wart den ganzen Tag weg", ich umarme Malia und drücke ihr dabei einen Kuss auf die Stirn. "Ja, wir haben einen Mädelstag gemacht um mal aus dem Compound zu kommen", gibt Malia lachend wieder, nochimmer in meiner Umarmung gefangen. Ich lache, verschrenke die Arme und sage in einem übertrieben sarkastischen Tonfall "Ohne mich? Ich bin zu tiefst erschüttert!". Wir alle brechen in schallendens Gelächter aus. "Ich hoffe es hat dir spaß gemacht Malia. Ich bringe mal meine Sachen weg und schaue nach Tony", fragt Pepper. "Es war wunderschön. Danke Pepper, für heute und du weißt schon", Malia umarmt Pepper und zwinkert ihr zu. Pepper verabschiedet sich und verschwindet aus der Küche.

Malia geht in ihr Zimmer um ihre neuen Sachen aufzuräumen, gehe aber mit. Irgendwas stimmt nicht und ich muss wissen was es ist. Während sie umherwusselt setze ich mich auf ihr Bett und beobachte sie besorgt. "Ist alles gut bei dir Malia?", unterbreche ich die Stille. "Ja, wieso sollte was nicht gut sein?", sie schaut mich verwirrt an aber irgendwas in ihren Augen und ihrer Körperhaltung, die sich nach meiner Frage versteift hat sagen mir, es ist etwas passiert. "Das glaub ich dir nicht Schatz. Du weißt, du kannst vor mir nichts verheimlichen." "Es ist wirklich nichts Nat." Sie veruscht mich abzuwimmeln, aber so leicht gebe ich nicht auf. "Oh, wenn das so ist... Ich kann auch Wanda holen und sie bitten, deine Gedanken zu lesen." "Nein!!", sie dreht sich schlagartig um und setzt sich angespannt neben mich auf ihr Bett. "Gut, dann sag mir was los ist Malia." "Ähm..." "Es ist in Ordnung, du kannst mit mir reden Detka" "Ähm... Ich... ich hab mich in Wanda verliebt.", ihr Gesicht wird so rot, wie eine Tomate, sie spielt unsicher mit ihrend Händen und schaut auf den Boden. Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände, damit sie mich anschaut. "Detka, das ist doch wundervoll. Ich wusste, irgendwas ist da zwischen euch beiden. Die Art wie ihr miteinander umgeht und euch verhaltet, wenn ihr beieinander seit." Sie schaut mich ungläubig an "Du bist nicht böse, enttäuscht oder so?" "Nein, warum sollte ich?" "Ich weiß nicht, ich hatte Angst wie du reagieren würdest." "Ich freue mich für dich Malia und ich bin mir ziemlich sicher, dass Wanda so fühlt wie du." "Glaubst du wirklich?" "Ich weiß es Süße! Warum fragst du sie nicht ob ihr auf ein Date geht?", ich schaue sie erwartungsvoll an und merke, sie ist etwas überfordert. "A-Aber ich hab doch keine Ahnung, wie man sowas macht!" "Dafür bin ich ja da Detka. Ich helfe dir alles vorzubereiten und dann wird es perfekt." "Danke Mom." Hat sie gerade Mom gesagt? Es ist das erste Mal, dass sie mich so genannt hat. Mir läuft eine Freudenträne über die Wange und ein rießiges Grinsen zementiert sich auf meinem Gesicht fest. Ich merke, dass Malia erst jetzt realisiert, was sie eigentlich gesagt hat und nervös wird "E-es t-tut mir leid...". Ich umarme Malia ganz feste "Nein, ich liebe es! Ich habe zu lange gewartet, das zu hören!" Ich spüre wie sie sich sichtlich entspannt. Wir verweilen noch eine ganze Zeit lang in der Umarmung bis J.A.R.V.I.S verkündet, dass es Abendessen gibt. Sam und Bucky haben gekocht und gespannt was es gibt, machen Malia und ich uns auf den Weg zu den anderen.

Nach dem Essen verschwinden alle wieder. Malia, Peter, Pietro und Wanda sind ins Wohnzimmer gegangen um einen Film zu schauen, Tony und Bruce haben sich wieder in ihre Labore verzogen und Bucky, Sam und Steve sind in den Trainingsraum verschwunden. Heute hat Steve das erste Mal seit Malia hier ist, sie nicht ignoriert sondern auch ganz normal zu ihr gesprochen. Im Esszimmer sind nur noch Pepper und ich. Pepper spricht etwas leiser "Hast du kurz zeit für mich Natascha? Ich wollte mal mit dir reden, es ist wichtig denke ich. Können wir auf die Terrasse gehen?" "Klar Pepper, kein Problem", ich bin noch etwas verwirrt weil ich trotz meiner Spionagefähigkeiten keine Ahnung habe, was sie von mir möchte, das so wichtig ist außer es geht um Malia. Oh verdammt, es geht um Malia, darauf hätte ich schon längst kommen können. Wir sind auf der Terrasse angekommen und setzten uns auf die Loungemöbel. "Okay Pepper, was gibt es das so wichtig ist?", frage ich in einem ernsten Ton. "Es geht um Malia...", sie macht eine kurze Pause, "Ich habe heute miterlebt, wie sie eine stille Panik Attacke hatte. Ich bin bei ihr geblieben, hab sie beruhigt und so gut es geht dadurch begleitet." Mir fällt alles aus dem Gesicht, sie hat mir nicht geschrieben. Wieso nicht? Ich hätte für sie da sein müssen. Ein schwall von Schuld überkommt mich. "D-Danke, dass du da warst Pepper. Ich verstehe nicht, wieso sie mir nicht geschrieben hat wie sonst." "Nat, ich habe mich im Auto mit ihr unterhalten darüber, sie meinte sie hat es nicht mehr geschafft dir zu schreiben, bevor die Flashbacks zu stark wurden. Sie wollte dich da haben, konnte aber nicht." "Trotzdem, ich hätte da sein müssen. Ich hätte ihr helfen müssen. Ich...", Pepper nimmt meine Hand und unterbricht mich, dabei schaut sie mich beruhigend an "Nat, es ist okya, du wusstest nichts davon und sie war nicht alleine." ich nicke. "Danke Pepper, dass du für sie da warst." "Hey, kein Problem, ich bin für euch beide da wenn was ist. Achso, da ist noch was. Malia hat ist in Wanda verliebt und ich glaube sie auch in Malia. Deine Tochter hat mich nämlich gefragt, was das Gefühl bedeutet, was sie hat wenn sie bei Wanda ist.", ich muss leicht lachen "Ja, sie hat mir vorhin alles erzählt. Ich helfe ihr jetzt ein Date zu planen, damit sie Wanda alles sagen kann." Pepper muss schmunzeln. Wir unterhalten uns noch den Rest vom Abend bis wir beide beschließen, ins Bett zu gehen. Bevor ich zu mir gehe, schaue ich nochmal bei Malia rein und finde sie seelenruhig schlafend in ihrem Bett vor. Ich lege mich auch hin und schlafe binnen weniger Sekunden auch ein.

Little Miss Romanoff [Marvel FF]Where stories live. Discover now