Kapitel 5

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Wanda

Ich mache leise die Tür hinter mir zu als ich das Zimmer von Malia verlasse. Sie ist die Tochter von Natascha. Ich kann es noch immer nicht so ganz glauben. Natascha hat nie erzählt, dass sie eine Tochter hat und als sie heute morgen im Konferenzraum erzählt hat, was ihr passiert ist, ist mir ganz anders geworden. Es tat so weh, Nat so traurig und verletzt zu sehen, aber es hat mir einmal mehr gezeigt, dass sie auch nur ein Mensch ist und dass hinter der harten Schale die sie zeigt eine zu tiefst verletzte und unverstandene Person liegt. Ich muss die ganze Zeit daran denken, wie sie für mich da war, nachdem ich ins Compound gekommen bin. Sie hat mich behandelt wie ihr eigenes Kind und nie einen Unterschied gemacht. Für mach ist sie die beste Mutterfigur die ich habe. Nachdem Tony sich beim Essen so auf Malia gestürzt hat mit seinen Fragen, konnte ich sichtlich spüren, wie Nat immer wütender wurde. Als sie dann etwas zu Malia ins Ohr geflüstert hat und danach zu mir blickte, war mir klar ich soll mit Malia mitgehen. Malia ist gerade mal zwei Jahre jüger als ich, sie sieht so verletzt aus. Sie war am Boden zerstört als sie in meinen Armen lag und ich wusste sofort, ich darf sie nicht drängen mit mir zu reden, sie wird kommen, wenn sie soweit ist.

Ich lege mich in meinem Zimmer auf mein Bett und starre nur an die Decke. Die ganze Zeit muss ich an Malia denken. Sie ist etwas kleiner als ich, und sieht aus wie Nat. Ihre Haare sind genauso dunkelrot und gewellt, nur sie trägt die Haare bis zur Brust. Ihr leichtes Lächeln verzaubert mich, werde rot und irgendwie hab ich so ein Kribbeln im Bauch, wenn sie ich so anlächelt. Ihre Nase und das liebliche Gesicht, sehen aus wie bei Natascha, nur ihre Augen sind anders. Sie hat kleine, walnussbraune Augen, die leuchten. In ihnen spiegelt sich ihre Stärke, die sie selber nicht erkennt. Ich kenne sie nur ein paar Stunden und doch weiß ich, sie ist so viel stärker und mehr wert als sie denkt. Mir läuft eine Träne die Wange herunter als ich daran zurück denke, wie verletzt sie in meinen Armen lag. Ich richte mich auch, wische die Träne weg und lehne mich an der Stirnseite vom Bett an, als ein sachtes Klopfen ertönt und Natasha herrein schaut. "Darf ich rein?", fragt sie vorsichtig. "Klar", ich rutsche ein Stück zur Seite und klopfe neben mir aufs Bett. "Wie geht´s dir Nat?", ich schaue besorgt zu ihr. "Das gleiche wollte ich dich gerade fragen, aber mir geht es soweit gut. Wie es einem halt so geht, wenn man die tot geglaubte Tochter wieder in den Arm nehmen kann. Nun aber zu dir, wie geht´s dir wirklich?", sie schaut mich an auf die Art, als wüsste sie genau ich habe nicht die gesamte Wahrheit gesagt. "Ähm, also mich überfordert die Situation ein bisschen. Du sahst so verletzt aus, während du uns von deiner Vergangenheit erzählt hast und Malia, Malia ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten. Wenn ich bei ihr bin, habe ich das Gefühl, ich muss sie beschützen und ihr die Welt zu Füßen legen". Nat schaut mich mit einem Lachen an "Danke Wands, dass du ehrlich zu mir warst. Mach dir um mich keine Sorgen, dass alles ist 16 Jahre her und jetzt ist Malia ja wieder bei mir", sie nimmt mich in den Arm, "Aber Wands? Bitte vergiss nicht, auch wenn Malia jetzt wieder bei mir ist, du wirst immer eine Art Tochter für mich bleiben und egal was ist, ich werde bei dir bleiben und mich genauso um dich kümmern, wie um Malia. Du kannst immer zu mir kommen und ich möchte auch, dass du zu mir kommst, wenn dich was bedrückt und du mich brauchst. Hast du das verstanden?" Sie drückt mich fester und ich schaue zu ihr hoch, nicke und lächle dabei leicht. Mir fällt ein Stein vom Herzen, als sie das zu mir sagt. Ich hatte Angst ich verliere die einzige Person, der ich mich öffnen kann. Die einzige Person, die mich versteht. Ich bleibe noch einen Moment lang bei ihr im Arm, es tut gut und ich weiß, diese Umarmung habe ich heute gebraucht. Ich muss daran denken, was Malia in ihren Gedanken gesagt hat. Sie waren so laut und ich konnte nicht anders als sie zu lesen. Ich hadere, ob ich Nat sagen soll, was ich gesehen habe oder ob ich es für mich behalte. Letztendlich entscheide ich mich für letzteres. Nat geht wieder ins Wohzimmer zum restlichen Team. Ich mache mich fertig fürs Bett und lege mich rein, aber ich bekomme kein Auge zu, die ganze Zeit muss ich an Malia´s Gedanken denken:

      》Ich bin so hässlich, keiner wird mich jemals so mögen. Ich bin ein Monster, ich habe versucht einen Kollegen von Natascha zu                 töten. Ich bin nichts wert, nutzlos und schwach. Niemand wird mich je aktzeptieren wie ich bin oder was ich bin, eine kaltblütige Killerin. Ich eine Schlampe, eine Hure, ein mieses Stück voll Nutzlosigkeit. Dreykov hatte recht, als er meinte aus mir wird nicht, ich soll doch sterben gehen. Wieso hat er mich so gefoltert, die Peitschenhiebe, die Elektrostöße, die eiskalten Wasserduschen, all die male, wo ich durch die Wachen verprügelt wurde. Ich habe es verdient, ich bin ein nutzloser Haufen Scheiße!!!《

Es tat weh, das alles zu hören und ihre Erinnerungen an die Misshandlungen zu sehen. Sie hatte es nicht leicht, aber jetzt wird sich das ändern. Ich werde für sie da sein, egal was ist. Ich beschließe nach Malia zu sehen, ob sie schon schläft oder ob es ihr gut geht. Leise öffne ich ihre Tür, sie zuckt im Schlaf und ist schweißgebadet. Ich schaue in ihren Kopf und sehe, dass sie einen Albtraum hat. Ich gehe direkt zu ihr hin und rüttle sie leicht, damit sie aufwacht. "Hey, hey, alles ist gut Malia. Du bist hier in Sicherheit, Dreykov kann dir hier nichts anhaben.", ich lege meinen Hand auf ihre Schulter um sie zu beruhigen. Sie sieht mich verängstigt an "Ich... Ich war wieder dort, im Red Room und... und sie haben mich wieder geschlagen und gefoltert". Ihre Augen zeigen pure Angst, ich knie mich vor ihrem Bett hin und schaue sie beruhigend an "Oh Malia, aber jetzt bist du in Sicherheit. Versuch weiter zu schlafen". Gerade als ich wieder gehen möchte, hält sie meine Hand fest und fragt mit zittriger Stimme "k-k-kannst d-du b-bei m-mir bleiben? B-b-bitte?". Ohne etwas zu sagen lege ich mich zu ihr hin, nehme sie fest in dem Arm, damit sie sich sicher fühlt und streichle sachte ihren Kopf, der auf meiner Brust liegt. Nach ein paar Minuten spüre ich, wie ihre Atmung ruhiger und entspannter wird und sie in den Schlaf driftet. Kurz nach ihr schlafe ich dann auch wieder ein.

Little Miss Romanoff [Marvel FF]Where stories live. Discover now