Kapitel 25

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Wanda

"Lia, bist du endlich soweit?", rufe ich in Richtung Bad.
"Moment noch! Kannst du mir eine Jogginghose bringen?", ruft sie zurück.
Ich hole ihr eine Jogginghose und gehe ins Badezimmer hinein. Sie sitzt auf dem Badewannenrand und hält sich den Bauch.
"Alles gut Baby?", frage ich besorgt und knie mich neben ihr hin.
"Ja...", antwortet sie mit geschlossenen Augen, "unsere kleine meint nur mir in den Magen zu treten!"
Sie nimmt meine Hand und legt sie auf ihren Bauch. Meine Augen werden ganz groß, als ich die Bewegungen spüre. Ich gehe näher an ihren Babybauch heran, mit ruhiger Stimme beginne ich zu reden: "Hallo Prinzessin, hier ist deine Mommy. Ich weiß du hast gerade echt spaß da drinnen aber kannst du für mich versuchen zu schlafen? Mama und ich wollen dein Zimmer einrichten, aber das geht nur, wenn du mitspielst. Ich hab dich lieb und kann es gar nicht erwarten, dich kennenzulernen."
Ich schaue wieder zu Malia, der eine Träne über die Wange läuft. Vorsichtig wische ich ihr die Träne mit meinem Daumen weg und küsse sie sanft.
"Das war süß Wands", sagt sie leise, "Du darfst gerne öfters mit unserer Bohne reden, sie mag deine Stimme."
"Woher weißt du das?", frage ich verwundert.
"Sie ist ruhiger geworden, deine Stimme hat sie beruhigt", erklärt sie mir.
"Wirklich?", frage ich berührt. Sie nickt und steht auf um sich fertig anzuziehen.

Nachdem wir etwas gefrühstückt haben verschwinde ich mit Malia nach oben ins Babyzimmer. Tony hat ihr das Zimmer direkt neben ihrem gegeben. Wenn man in das Zimmer hinein geht, schaut man auf zwei schöne große Fenster. Auf der rechten Seite ist die Wand zu Malias Zimmer. Auf der linken Seite sind nochmal zwei Türen, die vordere führt in das Bad hinein, während die hintere, größere Tür den Einbauschrank verbirgt.
Ich schließe hinter mir die Tür, schaue mich einmal um und dann öffne ich die ersten Farbeimer. Die Fensterwand, die gegenüberliegende Wand und die Wand mit dem Schrank streichen wir in einem Cremeweiß während die rechte Wand mit einem Chromoxidgrün gestrichen wird. Heimlich male ich meine Hände an, schleiche mich von hinten an sie an und lege meine farbbeschmierten Hände auf ihren Bauch. Nachdem ich sie wieder weg nehme, sie sich umdreht und ich meine Handabdrücke auf ihrem Shirt sehe, muss ich lachen. Doch die Rache lässt nicht lange auf sich warten und sie klatscht mir ihren Pinsel ins Gesicht. Wir brechen in lautes Lachen aus, jagen uns durch den Raum und beschmieren uns gegenseitig mit Farbe, bis wir keine farbfreie Stelle mehr an uns haben. Ich ziehe sie ganz nahe zu mir und küsse sie lange und liebevoll. "Ich liebe dich Wands!", flüstert sie mir gegen die Lippen. "Ich liebe dich auch Lia!", gebe ich ihr zu verstehen bevor ich sie nochmal küsse. Nach unserer kleinen Farbparty machen wir uns wieder an den Wänden zu schaffen. Mit einem Hellgrau malen wir an den Seiten der grünen Wand zwei zierliche Bäume mit ein paar Waldtieren, Vögeln und Schmetterlingen hin. In der selben Farbe platzieren wir im ganzen Raum kleine Vögel und Schmetterlinge. Als wir den letzen Pinselstrich machen, verkündet J.A.R.V.I.S, dass es gleich Mittagessen gibt.

Auf dem Weg ins Esszimmer lachen wir die ganze Zeit.
"Was habt ihr den gemacht?", ist das erste, was ich von Pietro höre, als wir reinkommen.
Ich umarme Malia von hinten und grinse: "Wir machen das Babyzimmer fertig!"
"Können wir es sehen?", fragt Peter ungeduldig.
"Kommt gar nicht in Frage!", mault Malia ihn an.
"Peter ich würd aufpassen was du als nächstes sagts, du hast eine Schwangere verärgert die zugleich noch meine Tochter ist", warnt sie ihn und gibt Malia im Vorbeigehen einen Kuss auf die Stirn. Alle fangen das Lachen an, als Peter wie ein geschlagener Welpe schaut. Nach dem Essen gehen wir wieder direkt nach oben um die Möbel aufzubauen und die ganzen Babysachen einzuräumen. Ich baue eigentlich alle Möbel auf, da Malia nichts Schweres heben soll und ich nicht möchte, dass sie sich überanstrengt. An der rechten Wand, zwischen den zwei Bäumen steht das Babybettchen. Die ersten paar Monate, wird es ungenutzt bleiben, da die Kleine bei Malia mit im Zimmer schlafen wird. links vom dem Bettchen steht der Sessel, er ist hellgrau und hat eine Schaukelfunktion, damit er leicht hin und her wippen kann. Dahinter hängt eine kleine Mondlampe die das Zimmer in einen sanften, warmen Farbton taucht, perfekt für Abends. Gegenüber der Fenster steht an der Wand eine Kommode, darüber hängt ein Regalbrett an dem wir die Wärmelampe befestigt haben. Neben der Kommode ist ein Windeleimer und ein Wäschebottich für die dreckige Kleidung. Zwischen der Badtür und dem Kleiderschrank befestige ich ein paar Regalbretter für die ganzen Babybücher. Über den Brettern mache ich den Schriftzug "Once up on a time...". An den Fenstern hängen Bodenlange graue Vorhänge, die zu den Wandfarben passen. Zwischen den Fenstern hängen drei leere Bilderrahmen, sie sind gedacht für die Schwangerschaftsbilder, die Malia unbedingt noch machen möchte. Mittig im Zimmer liegt ein flauschiger, warmer Teppich und über dem Bett hängt der Name unserer Tochter als Holzschriftzug. Während ich die Möbel aufgebaut habe, die Bilder und Regalbretter aufgängt habe, hat Malia die ganze Babykleidung und das Zubehör in den Schrank geräumt und anschließend die Wickelkommode eingeräumt. Ich trete einen Schritt zurück und betrachte unser fertiges Werk. Ich bin absolut überwältigt, wie schön das Zimmer geworden ist. Ich kann es nicht mehr erwarten, dass die kleine Prinzessin auf der Welt ist. Auch wenn ich Angst habe, wie sich unsere Beziehung dadurch entwickeln wird und ob der Rest der Schwangerschaft problemlos verläuft, weiß ich genau das ich Malia und das Baby liebe und sie immer beschützen werde.

Weihnachten war wunderschön. Es war entspannt und ruhig, genau wie ich es mir erhofft hatte. Ich habe von Malia ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Beste Mommy der Welt" bekommen, als Spaßgeschenk und dann hat sie mir noch ein Armband mit dem Namen unserer Tochter eingraviert auf der Innenseite. Als Spaßgeschenkt habe ich Malia eine "Super-Mama" Tasse geschenkt, was sie schon zum weinen gebracht hat und nachdem sie die Kette gesehen hat, die ich ihr geholt habe, hat sie nicht mehr aufgehört. Die Kette ist mit dem Namen unserer kleinen Bohne verziert. Ich finde es lustig, dass wir die gleiche Idee hatten mit den Geschenken und es zeigt mir wieder, wie stark unsere Beziehung zueinander ist. Pepper und Pietro haben wir jeweils einen Babybody geschenkt auf dem die Frage stand, ob sie die Pateneltern werden wollen. Pietro war im ersten Moment total überfordert, hat sich aber rießig gefreut. Pepper sind die Tränen gekommen und uns versichter, dass es für sie eine Ehre ist, die Patentante zu sein.
An Silvester hat Tony wieder eine seiner berühmten Stark-Partys gegeben. Um Mitternacht habe ich Malia auf das Dach gebracht um den Augenblick und das Feuerwerk mit ihr in Zweisamkeit zu genießen. Passend mit dem Start ins neue Jahr, ist Malia jetzt auch in der 29. Schwangerschaftswoche. Ihren Bauch kann sie nicht mehr verstecken und ich mache mir etwas sorgen, wie sie damit umgehen wird, wenn die Schule wieder startet.

In drei Tagen geht die Schule wieder los. Ich werde aus meinem Schlaf gerissen, als mich jemand panisch wachrüttelt und ich schluchzen höre.
"Wanda, irgendwas stimmt nicht!", schluchzt Malia neben mir und hält sich den Bauch. Sofort bin ich hellwach und sehe die Panik in ihren Augen.
"Shh, beruhig dich. Was ist los?", frage ich sie ruhig und versuche dabei meine eigene Angst zu verbergen.
"D-Da ist so ein ziehen, ich glaube das sind Wehen...", erklärt sie mir, ohne sich wirklich zu beruhigen. Sie wird immer panischer: "Wanda es ist zu früh, sie kann noch nicht kommen, es ist zu früh!"
"Alles wird gut Lia, aber du musst dich beruhigen. Für mich und für die Kleine. Atme tief ein und wieder aus, schaffst du das?", frage ich sie besorgt. Sie kopiert meine Atmung und wird ein klein wenig ruhiger. "Ich hole Nat und dann fahren wir ins Krankenhaus um sicher zu gehen, dass euch nichts fehlt!", erkläre ich ihr. Ich lasse ihre Hand los und hole Nat. Wie ich ist sie sofort hellwach, als ich ihr erkläre was los ist. Gemeinsam fahren wir ins Krankenhaus, wo wir direkt in ein Untersuchungszimmer gebracht werden. Malia wird von einer Krankenschwester an ein CTG angeschlossen, was die Herztöne des Babys überwacht und dann warten wir auf Dr. Montgomery. Nat und ich versuche beide immer wieder Malia zu beruhigen. Sie hat angst, dass die Kleine zu früh auf die Welt kommt und ich will nicht wissen, wie es sich für sie anfühlen muss, wenn ich schon panische Angst habe.
Dr. Montgomery kommt zu uns, schaut sich die Ergebnisse vom CTG an und versichert uns das alles in Ordnung ist und Malia keine Wehen hat. Sie erklärt uns, dass es nur "Braxton Hicks" sind, also Übungswehen, die der Körper macht um sich auf die Geburt vorzubereiten. Laut ihr, können die ab jetzt immer wieder auftreten, aber es ist kein Grund Angst zu haben. Um uns zu beruhigen, dass mit dem Baby alles gut ist, macht sie noch einen Ultraschall und gibt uns die Bilder mit nach Hause. Natascha und ich sind beide beruhigt, dass es nur falscher Alarm war. Wir machen uns auf dem Weg zurück ins Compound und lassen die nächsten Tage bis zum Schulstart ruhig angehen.

Little Miss Romanoff [Marvel FF]Where stories live. Discover now