Kapitel 19

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Malia

Ich wache verschwitzt auf und renne direkt ins Bad um mich zu übergeben. Ich höre wie jemand ins Bad kommt, mir die Haare hält und über den Rücken streicht. Nachdem ich fertig bin, lehne ich mich zurück und Wanda drückt mir einen Kuss auf die Stirn, während sie mir über die Arme streicht. "Danke Wands...", sage ich leise. "Wie geht´s dir Süße?", fragt sie besorgt. "Mir ist noch immer schlecht und ich will einfach nur, dass das aufhört", antworte ich frustriert. "Das tut mir leid. Naja, dann komm, wir machen uns fertig. Du musst in 15 Minuten eh bei Bruce sein", meint sie zu mir. Daraufhin stehen wir beide vom Boden auf. Ich wasche mich, putze Zähne und dann ziehe ich schnell eine graue Jogging-Hose und eins der T-Shirts, die ich von meiner Mama geklaut habe an.
Wanda nimmt meine Hand und gemeinsam laufen wir zur Medizinstation vom Compound. Der Weg dahin fühlt sich länger an als sonst. Ich habe Angst, Angst, vor dem was jetzt raus kommt. Ich weiß nicht erwarten soll und hoffe einfach Bruce kann mir helfen. Auf der Medizinstation angekommen, wartet meine Mama schon vor dem Untersuchungszimmer. Sie zieht mich in eine feste Umarmung und gemeinsam gehen wir in zu Bruce ins Zimmer.

"Hey Mädels, schön das ihr da seid. Malia, wie geht´s dir?", fragt er und mustert mich dabei genau. Ich spiele mit meinen Fingern um mich abzulenken. "Gut...", antworte ich leise. Nat schaut Wanda fragend an, die anfängt: "Ihr geht es nicht gut, sie musste sich heute früh wieder übergeben." Ich schaue beschämt zu Boden, die besorgten Blicke die auf mir liegen muss ich nicht sehen um zu wissen, dass sie da sind. "Okay, danke Wanda. Malia, leg dich bitte auf die Liege. Ich werde dir jetzt einmal Blut abnehmen, Blutdruck messen und ein EKG schreiben, einfach um zu schauen, was dir fehlt und auszuschließen, dass es was Ernstes ist, Okay?", erklärt Bruce bevor er anfängt die Geräte vorzubereiten. Ich nicke nur und setzte mich wortlos auf die Liege. Wanda steht neben mir und hält meine Hand, während Natascha neben mir sitzt und eine Hand um meine Schulter legt. Keiner sagt etwas und man hört nur Bruce, wie er an den Geräten hantiert. "Gut, ich bin soweit, wir können anfangen", wirft Bruce in den Raum und kommt zu uns rüber. Vorsichtig, mich nicht zu überfordern, legt er mir die Blutdruckmanschette um den Arm und positioniert die EKG-Elektroden. Als Bruce meinen Arm nimmt, um mir Blut abzunehmen, drehe ich meinen Kopf von ihm weg und lehen mich bei Nat an. Erinnerungen an Hydra und die Versuche und Folterungen füllen meinen Kopf und ich kann nichts dagegen machen und meine Augen füllen sich mit Tränen. "Alles gut, es ist gleich vorbei. Du bist hier in Sicherheit, alles ist gut", versucht mich Nat zu beruhigen und Wanda streicht mit ihrem Daumen über meinen Handrücken. "Fertig. Es dauert etwas bis ich erste Ergebnisse habe, bleibt solange bitte hier. Aber was sehr gut ist, dein Herz ist gesund. Blutdruck und EKG sind unauffällig", verkündet Bruce. Er verschwindet, um meine Blutprobe zu analysieren und ich kann mich wieder ein wenig entspannen. Während wir warten, liege ich bei Wanda im Arm auf der Liege. Nat sitzt neben mir und liest etwas. Der Raum ist groß und sehr steril, überall stehen irgendwelche medizinsichen Geräte. Ich kenne die meisten nicht, aber ein paar Wenige erkenne ich und sie rufen mehr und mehr Erinnerungen an Hydra zurück. Noch immer sagt niemand was, wir warten in Stille auf die Ergebnisse der Blutprobe. Der Raum fühlt sich klein und eng an, durch die enorme Anspannung, die wir alle haben. Eine Tür öffnet sich und Bruce kommt zurück. Erwartungsvoll setzten wir uns auf, bevor Bruce anfängt zu reden. "Also Malia, deine Blutwerte sind soweit gut und du bist kerngesund. Ein Wert ist jedoch stark erhöht, deswegen würde ich gerne einen Ultraschall machen um meinen Verdacht zu bestätigen. Sollte dieser sich als wahr erweißen, ist das aber nicht weiter schlimm, was deine Gesundheit betrifft", erklärt er uns und auf der einen Seite bin ich froh, dass ich soweit gesund bin, auf der andern Seite macht es mich nervös, dass da doch noch was sein könnte. "Gut, dann leg dich bitte hin und zieh dein Shirt bitte ein bisschen nach oben", fährt er fort und ich lege mich um. Mein Bauch ist völlig entblößt und ich schäme mich für die Narben, die meinen Körper überziehen. "Achtung, das Gel ist etwas kalt und dann spürst du einen leichten Druck", warnt mich Bruce vor. Er hat nicht zu viel versprochen, das Gel ist sehr kalt und ich bekomme eine Gänsehaut. Mit einem kleinen Stab, mit breitem Kopf fährt Bruce über meinen unteren Bauch und übt dabei leichten Druck aus. Wir sehen nicht was Bruce sieht, da er den Bildschirm von uns weg gedreht hat. Sein Blick verändert sich keine Sekunde und ich weiß nicht ob mich das beruhigen oder nervös machen soll. Nach ca. 10 Minuten ist er fertig und druckt etwas an dem Gerät aus. Währenddessen wische ich mir die Reste des Gels vom Bauch und setze mich wieder hin. "Also Bruce, was ist jetzt? Was stimmt nicht?", fragt Nat besorgt und drückt mir leicht die Schultern um mich zu beruhigen. "Okay, also erstmal möchte ich das ihr euch alle hinsetzt", fängt er an und schaut dabei zu Wanda und Natascha. Wanda hält seit wir zu Bruce rein sind meine Hand und hat sie keine Sekunde losgelassen. Nachdem sich beide hingesetzt haben fährt er fort: "Also, ich hab ja schon erwähnt, dass einer der Blutwerte sehr hoch ist, weshalb ich den Ultraschall gemacht habe um meinen Verdacht zu bestätigen. Dieser hat sich jetzt auch bestätigt. Malia, es tut mir total leid, aber du bist Schwanger." Er drückt mir ein kleines schwarz-weißes Bild in die Hand. Mir wird total schlecht und ich weiß nicht genau wie ich mit dieser Info umgehen soll. Ich bekomme nur noch wage mit, was um mich herum passiert. Wanda drückt mich ganz feste an sich und sagt irgendwas von wegen egal was ich machen will, sie bleibt bei mir. Meine Mama ist den Tränen nahe und fragt Bruce wie es jetzt weiter geht und was meine Möglichkeiten sind. Das letzte was ich noch so halb höre, ist wie Bruce sagt, dass ich in der 12ten Woche bin, es somit für eine Abtreibung zu spät ist und ich mir eine Ärztin in einem richtigen Krankenhaus suchen soll. Ich spüre wie mein Herzschlag schneller wird, der Raum wird immer enger, meine Hände fangen das Zittern an und ohne ein Wort zu sagen, stürme ich mit dem Bild in meiner Hand aus dem Raum.

Ich renne fast in jemanden hinein als ich aus der Tür komme, drehe mich aber nicht um. Als ich auf dem Dach angkomme setzte ich mich auf den Boden und ziehe die Beine ganz feste an mich ran, das Bild noch immer in der Hand. Mein ganzer Körper zittert und ich habe Mühe mich zu beruhigen. Meine Gedanken fangen an zu kreisen: "Schwanger... . Aber wie ist das möglich? Ich hab doch eine Freundin, das geht doch garnicht.." Dann, wie ein direktschlag ins Gesicht wird mir bewusst von wem das Kind ist und ich bekomme einen Flashback von der Nacht der Vergewaltigung. Ich weine und habe panische Angst, was soll ich den jetzt machen. Ich sitze einfach nur da und weine, als sich jemand neben mich setzt und mich ein paar starke Arme in eine Umarmung ziehen. "Shh, lass alles raus, es ist in Ordnung", versucht mich eine vertraue Stimme zu beruhigen. Ich weiß nicht wie lange, aber ich lasse mich noch eine ganze Weile halten und weine. Nachdem ich mich beruhigt habe, setze ich mich wieder richtig hin und schaue hoch.
"Bucky? Du bist zurück?", frage ich ihn schockiert, da ich nicht mit ihm gerechnet habe.
"Ja, ich bin vor einer Stunde von meiner Mission zurück gekommen", antwortet er und umarmit mich nochmal.
"Ich hab dich vermisst", sage ich leise und wische mir eine Träne von der Wange.
"Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe Malia", sagt er sanft, "aber jetzt rede mit mir, was ist los, worum bist du aus der Medizinstation so rausgerannt?"
Ich schaue zu Boden, unsicher was ich sagen soll. "Ich, ähm...", zögere ich.
"Hey schon gut, lass dir Zeit", beruhigt er mich und legt mir eine Hand auf die Schulter um mich zu beruhigen.
"Am Montag bin ich aus der Schule abgehauen, weil sich ein Junge über meine Narben lustig gemacht hat und dann hat mich Mom zu Hause gelassen, weil es mir nicht gut ging. Ich musst mich die ganze Woche immer wieder übergeben und weil Mama ausschließen wollte, das ich was schlimmes habe, sind wir heute zu Bruce. Ähm... Also Bruce hat dann ein paar Tests gemacht. Er ähm, er hat gesagt ich bin in der 12ten Woche schwanger und mir dieses Bild gegeben. Danach weiß ich nicht mehr genau was passiert ist", erzähle ich ihm und gebe ihm das Ultraschallbild. In meinen Augen habe sich wieder Tränen gesammelt, ich fühle mich schuldig und schaue zu Boden.
Bucky sagt nichts und ich habe Angst ihn enttäuscht zu haben. Er zieht mich in eine feste Umarmung und flüstert: "Es tut mir so leid Malia. Aber ich werde immer für dich da sein! Wie geht es dir damit jetzt?" Er löst die Umarmung, schaut mir besorgt in die Augen und hält meine eine Hand, in der anderen halte ich das Bild feste.
"Mhh, ich weiß nich so genau. Ich bin überfordert, es ist alles so viel auf einmal", fange ich an. Ich atme kurz durch, bevor ich weiter mache: "Mir ist gerade erst bewusst geworden, dass das Kind von meinem Vergewaltiger ist und... und ich weiß nicht so genau. Hört sich das doof an, wenn ich sage ich will das Kind behalten? Ich meine eine andere Wahl habe ich laut Bruce eh nicht, aber ich will es wirklich. Ich will dieses Baby bekommen." Ich starre auf das Ultraschallbild, nicht sicher was Bucky sagen wird. Das Bild zeigt ein ganz kleines Baby, wirklich viel erkennt man noch nicht aber ich kann das Köpfchen und die kleinen Füße erkennen. Ich erwische mich dabei, wie ich leicht Lächle und schaue wieder zu Bucky.
Auch über sein Gesicht ist ein kleines Lachen geschrieben und er sagt zu mir: "Malia, es hört sich überhaubt nicht doof an, dass du das Baby behalten willst. Ich freue mich für dich, wenn du dich trotz der Umstände freuen kannst."
"Danke Bucky!" Ich zittere leicht, weil mir kalt ist.
"Komm, ich bring dich auf dein Zimmer, Wanda und Nat warten schon. Die beiden sind sicher total besorgt um dich und außerdem wird es langsam kalt".
Er steht auf und hält mir eine Hand hin, um mir aufzuhelfen. Gemeinsam gehen wir in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett setzte. Bucky setzt sich zu mir und erzählt mir von seiner Mission um mich etwas abzulenken.

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A/N: And here we are!!! Die Katze ist aus dem Sack, Malia ist schwanger...
         Mal schauen, was die Zukunft jetzt so für Malia, Wanda und Natascha bereit hält und vor allem, wie geht es für Malia mit der                         Schule weiter und was wenn Dreykov Wind davon bekommt?

Danke an alle, die die Geschichte noch immer verfolgen, das bedeutet mir wirklich viel.

Little Miss Romanoff [Marvel FF]Where stories live. Discover now