The mother of the children of the night

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Obwohl ich etliche Umwege gefahren war, kam ich überpünktlich an. Die Zufahrt zum Orden war mit einem hohen, schmiedeeisernen Tor versperrt. Davor patolierten zwei Wachen. Als ich davor hielt, kam eine auf mich zu und bedeutete mir das Fenster herunter zu lassen. Ich folgte der Aufforderung.

„Was wollen Sie?“, fragte die Wache mit unfreundlichem Ton.

Krieger und Wachen waren noch nie gut aufeinander zu sprechen gewesen. Die Wachen verabscheuten Krieger, weil sie sie für primitiv halten und Krieger fanden das Wachen Weicheier waren.

Ich deutete auf den Rücksitz und sagte mit tiefer, drohender Stimme:

„Ich hab meinen Auftrag erledigt. Ich will meinen Lohn abholen.“

Die Wache öffnete die hintere Tür, warf einen Blick auf die schlafende Haven, schlug die Tür mit einem lauten Knall wieder zu und gab seinem Partner ein Zeichen, damit er das Tor öffnete. Ich fuhr die Fensterscheide wieder hoch und ließ den Wagen langsam zum Haus rollen. Vor dem großen Herrenhaus blieb ich stehen. Es war ein sehr altes, aber dennoch äußerst beeindruckendes Gebäude. Aus jedem Fenster drang Licht nach draußen und von außen wurde es von Scheinwerfern beleuchtet. Im Grunde war es ein perfektes Abbild von Victors übergroßem Ego.

Ich stieg aus und holte Haven aus dem Wagen. Mit ihr in meinen Armen lief ich die wenigen Treppen nach oben zur Eingangtür vor der ebenfalls Wachen postiert waren. Doch hier wurde mir sofort geöffnet. Vermutlich waren sie bereits über mein Kommen informiert worden. Die Eingangshalle war groß, mit einem Marmorboden und Fresken an Wänden und Decke. Die meisten Stellten Victor da wie er Kämpfte, was ich persönlich noch nie erlebt hatte, vor seinem Orden stand oder von einem Menschen trank. Gegenüber der Eingangstür lag eine breite Wendeltreppe die in den ersten Stock führte. Links und rechts gingen mehrere Räume ab. Bei einem handelte es sich um einen Salon, aus dem Victors rechte Hand kam, um mich zu begrüßen. Ich hörte gar nicht richtig hin, was er sagte, sondern hielt stattdessen Ausschau nach Victor. Der arschkriecherische Lakai bemerkte mein Desinteresse an seinen Worten und seiner Person und bedeutete mir ihm nach oben zu folgen. Da er vorging, konnte ich auf der Treppe einen schnellen Blick auf Haven riskieren. Noch immer gab sie kein Lebenszeichen von sich. Am oberen Treppenabsatz blieb der Vampir stehen und deutete auf eine Tür. Ich lief hin, öffnete sie und trat ein, während der Lakai wieder abschob. Die Tür schloss ich hinterm mir mit einem Fußtritt, da ich die Hände voll hatte. Dann sah ich mich um. Ich stand in einem Raum von Victors Privatgemächern. Es handelte dich ebenfalls um eine Art Salon. Vor einem Karmin standen mehrere Sessel und ein Sofa. An den Wänden hingen einige Porträts vom Oberhaupt des Ordens. An der Ostwand stand ein breiter, massiver Tisch, hinter dem Victor saß und etwas las. Als ich auf ihn zu trat, sah er auf. Mit einem gierigen Blick auf Haven, breitete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus.

„Endlich. Ich wusste das es eine gute Idee wäre Sie damit zu beauftragen. Schließlich haben Sie mich noch nie enttäuscht“, stellte er mit einer Stimme fest, welche meiner Meinung nach schon immer einen leicht irren Klang hatte.

„Wieso haben sie mir dann einen Ihrer Handlanger auf den Hals gehetzt?“, fragte ich unwirsch.

Mir war egal wer er war und über welche Macht er verfügte.

„Nehmen Sie es nicht persönlich. Ich konnte es einfach nicht mehr abwarten. Außerdem, wie mir scheint, sind Sie ganz gut alleine mit ihm fertig geworden“, antwortete er mit einem gönnerhaften Lächeln auf den Lippen.

Ich quittierte das mit einem finsteren Blick. Victor winkte eine Wache zu sich, welche in einer Ecke neben dem Karmin gestanden hatte und deutete auf mich. Die Wache kam zu mir rüber und durchsuchte mich. Zu meinem Bedauern war er sehr gründlich und entdeckte alle Waffen die ich bei mir hatte. Dann wand er sich Haven zu. Als ich sah wie seine Finger viel zu langsam über Havens Beine strichen, unterdrückte ich nur mit Mühe einen Wutanfall. Die Wache entdeckte auch die Waffen, mit denen ich Haven präpariert hatte, kurz bevor ich die Straße zum Anwesen eingeschlagen hatte. Aber das machte nichts. Hauptsache die Waffen waren hier im Haus. Die Wache legte alle Waffen vor Victor auf den Tisch und verzog sich dann wieder in seine Ecke. Victor bedeutete mir Haven auf dem Sofa abzulegen, was ich nur sehr ungern tat. Victor schob mich beiseite und beugte sich über seine neue Errungenschaft.

I want your deathWhere stories live. Discover now