12. Kapitel

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Palila P.o.V

"Und da drüben ist Maui. Man kann ganz klein den Krater des Haleakalä sehen", erklärte ich und zeigte auf den Horizont.

Niall kniff seine Augen zusammen um den wirklich ziemlich winzigen Punkt in der Ferne erkennen zu können.

"Ich find Vulkane irgendwie ... beuruhigend", brummte er dann.

Ich zuckte mit den Schultern. "Vom Haleakalä, sind wir hier sicher", sagte ich und drehte mich dann nach hinten.

Nun deutete ich auf die Erhebung in der Mitte der Insel. "Vor dem Mauna Loa sollten wir uns aber in Acht nehmen. Er ist der massivste Vulkan der Erde. Er ist so schwer, das sich die ganze Pazifische Platte unter seinem Gewicht biegt", fachsimpelte ich.

Niall atmete nervös aus und befreite seinen Blick nur mühsam von dem Vulkan hinter uns.

Kichernd begann ich mit meinen Füßen zu baumeln, unter denen ein etwa fünfzig Meter tiefer Abgrund war.

Nachdem ich Niall etwas auf der Insel herum geführt hatte, waren wir zu meinem absoluten Lieblingsplatz gegangen. Es war eine hohe Klippe, die hinter einer Wand aus tropischen Pflanzen versteckt war.

Von hier konnte man prima den Sonnenuntergang beobachten und weil die Klippe hinter Pflanzen versteckt war, war sie auch nicht leicht zu finden.

"Wie hast du den Platz gefunden?", fragte Niall um seine Nervosität zu überspielen.

Das war eine ziemlich peinliche Geschichte.

Ich verschwieg Niall einfach mal, das ich den Platz nur durch Tollpatschigkeit gefunden hatte, als ich gestolpert und durch die Pflanzenwand gefallen war.

Stattdessen zuckte ich mit den Schultern und murmelte: "Durch Zufall".

Wenn man das genauer betrachtete, war das ja auch nicht mal gelogen.

Zum Glück beließ es Niall dabei.

Um uns herum, wurde es immer dunkler, da der Sonnenuntergang bevor stand. Ich liebte diesen Moment.

"Die Sonnenuntergänge auf Hawaii, sind echt wunderschön", sagte ich und hätte das danach liebend gerne wieder Rückgängig gemacht.

Wann hatte ich mich in den sterbenden Schwan verwandelt? So poetischen Kram, gab ich sonst immer nur von mir, wenn ich einen Besuch bei Starbucks hinter mir hatte.

Vorsichtig sah ich hinüber zu Niall um zu prüfen ob er mich jetzt für dämlich hielt. Aber er starrte einfach nur in die Ferne und kaute dabei, auf seiner Unterlippe herum.

Erstmal dachte ich mir nichts dabei, bis ich plötzlich etwas auf meiner Hand spürte. Langsam ließ ich meinen Blick sinken und hoffte dabei, das das auf meiner Hand nur eine Spinne war, die sich einen Ausflug auf mir Gönnen wollte. Das war mir tausend mal lieber, als das, um das es sich wirklich handelte.

Es war Nialls Hand, die sich schleichend auf meine zubewegte. Versuchte Niall wirklich, meine Hand zu nehmen?

Reflexartig zog ich meine Hand weg. Dafür Kassierte ich eine schockierten Blick von Niall, der darin überging, das er sich wegdrehte um die Röte zu verstecken, die sich in seinem Gesicht anbahnte.

"D-da war eine Spinne", log ich.

Niall sah wieder zu mir und lächelte sogar dabei.

Meine Güte war das Peinlich gewesen.

Auch Niall schämte sich wohl, denn er kratzte sich nervös am Kopf und vermied den Augenkontakt mir mir, als er einen Vorschlag machte: "W-wollen wir vielleicht ... zu m-mir nach Hause gehen? W-wir könnten uns einen ... Film ansehen".

Fish (1D FF)Onde histórias criam vida. Descubra agora