Kapitel 1

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Hey Leute!

Das ist mein erstes Buch und ich werde denke ich ziemlich unregelmäßig ein Kapitel hochladen, da ich in die Schule gehe und viel lernen muss.

Seid bitte nicht zu hart zu mir!

Würde mich trotzdem freuen, wenn ihr mal in das erste Kapitel reinschauen würdet!

Eure Fee😙

PS: Lasst ein paar Kommis da!

An dem Tag, an dem ich umzog, wollte ich kein einziges Wort mehr mit meinen Eltern reden. Sie nahmen mir alles: Mein Zuhause, meine Clique; sie nahmen mir einfach alles weg was ich gewohnt war. Nur, weil mein Papa hier in Nordrhein -Westfalen eine bessere Arbeit gefunden hat. Nur aus diesem Grund nahmen sie mir mein Leben weg. Das war aber nicht ihres, nein, es war meins. Mein Leben!

Ich heiße übrigens Lily, naja, eigentlich heiße ich Lilie, aber wer will schon wie eine Blume heißen?

Und hier war ich nun: In Düsseldorf, in der Lindenallee 23, in einem klitzekleinen Reihenhaus. Wenn man mich mal fragen würde, dann würde ich sagen, dass unser neues Haus viel kleiner als unser Altes. Auch mein neues Zimmer ist nicht gerade der Hit. Wir haben nämlich nur ein Kinderzimmer, das ich mir mit meiner großen Schwester Lumina, genannt Lumi, teilen muss. Dabei bin ich erst 14 und sie schon fast 16.

Das Schlimmste an unserem Zimmer ist aber, dass es wirklich sehr klein ist. Für ein zweites Bett ist gar kein Platz mehr. Also haben wir ein Hochbett. Immerhin ist das Zimmer groß genug für zwei Schreibtische und zwei Regale. In meinem habe ich meine Lieblingsbücher untergebracht. Für alle war leider kein Platz mehr, deshalb ist der Rest in einem Karton unter dem bett. An eine Couch oder einen Sessel war bei uns sowieso nicht zu denken.

Unser Wohnzimmer war eigentlich das größte Zimmer im Haus. Wir hatten eine große Couch, einen mittelgroßen Fernseher und dazwischen einen eierförmigen Glastisch, der auf einem gelben Teppich steht. Insgesamt war unser ganzes Erdgeschoss gelb, grün und blau. Die Couch war blau, die Wohnzimmerlampe grün.

Unsere Küche war so ziemlich das einzige Zimmer im Haus, das modern war. Alle Küchenmöbel waren gelb. Sie war gerade so groß, dass noch für eine Minibar mit zwei Stühlen Platz war.

Unser Haus stand in der Siedlung "Linde". Von hier in die Innenstadt fuhr man mit dem Auto etwa 5 Minuten, weil die Siedlung eher am Rande der Stadt war. Mit dem Fahrrad war man ungefähr 10 Minuten unterwegs, was finde ich okay war. Meine Schwester war da eher anderer Meinung. Ständig meckerte sie: "Warum haben wir kein Haus in der Innenstadt gekauft?"

Hinter dem Haus befand sich ein kleiner Garten mit einem Gewächshaus. Voll cool, ich weiß, denn ich liebte es, in der Erde herum zu graben und Pflanzen, Gemüse und Kräuter einzupflanzen. Aber dafür war es jetzt im Moment leider zu kalt. Wir hatten nämlich Winter.

In unserem Garten gab es außerdem eine kleine, alte aber noch gebrauchsfähige Schaukel mit rotem Lack, der an den Seiten schon etwas abging und in kleines Gartenhäuschen. Mein Papa hat versprochen sich auch noch nach einem Trampolin für den Garten umzusehen. Und meine Mutter wollte nach einem Laden mit Kräutern und Gemüse zum einplanzen suchen, damit ich im Frühling sofort anfangen konnte.

Das neue Gymnasium, das Lumi und ich besuchen würden, war in der Stadtmitte. Es heißt "Luisen-Gymnasium". Ich habe ein bisschen im Internet darüber recherchiert und herausgefunden, dass das Luisen-Gymnasium einen schönen und großen Pausenhof besaß, in dem zwei große alte Eichen mit jeweils einer Holzbank rundherum standen. Zum Glück gab es in der Schule auch einen Pausenverkauf, bei dem es angeblich leckere Pizza zu verkaufen gab. Außerdem gab es eine große Turnhalle, einen riesigen Sportplatz, eine Musikhalle, in der ein großen Flügel zum Üben für Konzerte stand und einen Aufenthaltsraum zum Hausaufgaben machen, zum Surfen im Internet mit mehreren Computern oder einfach nur zum quatschen, wenn man in der Pause nicht in den Schulhof möchte.

Ich freute mich auf die neue Schule, vor allem weil ich erfahren habe, dass ich eine Frau als Klassenlehrerin bekomme und meine Klasse immer total nett zu Neuankömmlingen war. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen klischeehaft, aber egal.

Wie immer meckerte Lumi an allem herum, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie 1. in der Pubertät war und 2. gerade ihre Periode bekommen hat. Also beschwete sich Lumi dieses Mal über die neue Schule. "Warum darf man in der Pause nicht in den blöden Klassenzimmern bleiben und muss in den Pausenhof oder den Aufenthaltsraum? Wieso gibt es in der Musikhalle nur einen Flügel und kein Schlagzeug oder eine Gitarre?" Kein Wunder, dass meine Eltern langsam die Nerven verloren. Ich meine, ich war auch in der Pubertät und ich war nicht so schlimm. Denke ich zumindest.

Auf jeden Fall litt auch ich darunter, weil ich mir alles in unserem gemeinsamen Zimmer anhören durfte. Aber nicht nur das, noch viel mehr Sachen, die Mama und Papa gar nicht mitbekamen. Aber das interessierte hier mal wieder keinen. Alles musste ich mir anhören. Und alles musste ich erledigen, weil meine Schwester nie Zeit hatte. Das konnte für einen ganz normalen Teenager wie mich auf Dauer echt anstrengend sein. Ich konnte sogar schon alle ihre Ausreden auswendig aufsagen.

"Ich schreibe gerade mit Lukas und Mama sagt immer, man muss seine Kontakte pflegen. Aber so jemand wie du, Lilie, muss das nicht, weil du hast ja gar keine!",

"Helena und ich telefonieren gerade und reden über unsere Periode und das ist ja wohl wichtiger!"

Und ständig rief Mama von unten irgendetwas hoch, was ich erledigen sollte und dass ich Lumina gleich mitbringen konnte. Und dann hörte ich eine von ihren typischen Ausreden und Mama und Papa regten sich auf, weil ich ohne Lumi unten auftauchte, und dieses Theater erlebte ich jeden Tag mindestens drei Mal. Das hielt doch kein normales 14-jähriges Mädchen aus. Mir blieb fast keine freie Minute mehr, außer am Abend. Um sechs Uhr durfte bei uns zu Hause jedes Kind machen, was es wollte. In dieser Zeit schrieb ich meistens mit Kathie, meiner besten Freundin und mit der Clique:

Liebe Kathie,

mein neues Zuhause ist ein Alptraum! Vor allem Lumi! Du weißt ja, wie sie ist. Ständig erfindet sie irgendwelche Ausreden, damit sie nicht mithelfen muss.

Außerdem meckert sie die ganze Zeit an irgendetwas herum. Normalerweise wäre das ja nicht schlimm, weil jeder einfach in sein Zimmer gehen konnte, um dem anderen auszuweichen. Aber hier ist alles anders. Hier muss ich mir ein winzig kleines Zimmer mit Lumi teilen. Das Zimmer ist so klein, dass nicht einmal zwei Betten reinpasen. Insgesamt ist unser ganzes Haus viel kleiner, als unser Altes. Kein Wunder, ist ja auch ein Reihenhaus.

Ich vermisse dich und die Clique echt voll! Aber ich freue mich schon auf die neue Schule, damit ich vielleicht ein paar Freunde finde und mich nicht mehr so allein fühle.

Und ich will unbedingt auf Erkundungstour gehen. Düsseldorf ist nämlich eigentlich richtig schön. Auch das Wetter ist hier besser als in Nürnberg. Aber man könnte die zwei Städte niemals miteinander vergleichen.

Du bist die beste Freundin und ich könnte nie einen Ersatz für dich finden.

Deine allerbeste Freundin Lily

Nein, ich könnte Düsseldorf wirklich nicht mit Nürnberg vergleichen. Alles an meiner Heimatstadt war so vertraut. Der Schulweg, unsere Nachbarn, ja sogar der nervige Hund von meinem Kumpel Paul, ich konnte alles in und auswendig. Auch die Ampelschaltung von sämtlichen Kreuzungen hatte ich drauf. Und jetzt, jetzt wusste ich gar nichts mehr. Wie konnte ich nur sagen, Düsseldorf wäre schön. Bis jetzt hatte ich schließlich nur einen kleinen Teil davon gesehen, und das war die Lindenallee.

Mit Kathie zu schreiben heiterte mich immer ein wenig auf. Das einzige Gute am Umzug war, dass ich einen eigenen Laptop zum Schreiben mit meinen Freunden bekommen habe. Und vielleicht bekamen Lumi und ich ein Haustier, sozusagen als Trostpflaster. Wir wussten auch schon ganz genau, dass wir einen Golden Redriever wollten, womit unsere Eltern einverstanden waren. Geplant war, dass die ganze Familie nächsten Sonntag in die Zoohandlung fuhr. Darauf freute ich mich.


Das oben ist Lily!

Lilys Leben - meine Geschichte Where stories live. Discover now