Kapitel 9

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Und gleich noch ein Kapitel! Wir gefällt euch das Buch denn bisher? Ich bin offen für Kritik!

Eure Fee :*

Wie immer weckte mich um Punkt halb sieben der Wecker. Irgendwie störte er mich heute mehr als sonst. Genervt schaltete ich ihn aus und stolperte die Treppe hinunter in die Küche.

„Guten Morgen!", begrüßte meine Mutter mich mit einem Strahlen.

An so einem Morgen wie diesem sollte man sich gar nicht die Mühe machen, den Gruß zu erwidern. Deshalb ließ ich mich wortlos auf die Küchenbank fallen und verzichtete auf mein Frühstück.

Bei so einer Stimmung fragt sich bestimmt jeder, was los war. Naja, heute bekam ich meine Mathe-Schulaufgabe zurück. Das hatte Herr Nebel schon angekündigt.

In Wirklichkeit war ich gar nicht genervt deswegen, nein, ich hatte Angst davor und versuchte es nur es zu überspielen. Was leider nicht wirklich klappte, da ich wenig später total frustriert meinen Kopf auf die Tischplatte fallen ließ.

„Es ist wegen der Mathe Schulaufgabe, stimmt's?", meinte da meine Mama plötzlich.

Leicht hob ich meinen Kopf an und nickte.

„Na dann geh doch jetzt erst mal nach oben, zieh dir was Schönes an und wasch dich."

Wieder nickte ich und schlich die Treppe nach oben in mein Zimmer. Ich entschied mich für den schwarz-weißen Adidas-Pulli und eine schwarze Skinny-Jeans. Im Bad band ich meine Haare zu einem Zopf und zog an beiden Seiten meines Kopfes eine Strähne heraus.

Nachdem ich gewaschen war wartete ich noch schnell auf Lumi. Danach gingen wir zusammen zum Bus, stiegen ein und an der Schule wieder aus, so wie jeden Morgen.

Punkt acht Uhr öffnete sich die Tür von unserem Klassenzimmer und Herr Nebel kam mit einer finsteren Miene hereinspaziert. Wortlos schrieb er den Notenschlüssel und den Durchschnitt an die Tafel. 4,7! Ich war entsetzt.

Neben mir hörte ich Nico irgendetwas brummen. Gespannt wartete ich darauf, wann er die Schulaufgabe austeilen würde. Hinter mir hörte ich ein „Yesss!" Es kam von Clara. Sie hatte eine glatte eins geschrieben!

Plötzlich hörte ich meinen Namen. Mit zitternder Hand meldete ich mich. Ohne ein Wort legte er mir meine Arbeit hin.

Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Eine glatte drei! Und das, obwohl er mir mein Blatt abgenommen hatte! Ich glaube, in diesem Moment konnte niemand nachvollziehen, wie sehr ich mich freute.

Neben mir hörte ich ein leises Schluchzen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Nico seine Schulaufgabe schon zurückbekommen hatte. Ich drehte mich nach ihm um und sah am oberen Rand seines fast leeren Blattes ein fette rote sechs prangen.

Auf einmal überkam mich tiefes Mitleid mit ihm. Nico, der sonst immer so fröhlich und nett war, hatte eine sechs in Mathematik geschrieben. An seinem Gesicht konnte man ihm ansehen, dass er die Schulaufgabe am liebsten in tausend kleine Fetzen zerrissen hätte. Doch ich hielt lieber den Mund.

Nachdem Herr Nebel die Arbeit fertig ausgeteilt hatte, sagte er noch ein paar Worte, einschließlich Claras guter Note.

„Ich bin sehr entsetzt allgemein über die eurer Klasse schlechte Leistung. So langsam rutscht ihr auf der unteren Abschnitte der insgesamten Leistung aller achte Klassen. Ich sehr enttäuscht."

Und mit diesen Worten verließ er die Klasse mit dem Gongschlag. Da wir nun erst die zweite Stunde hatten wunderte es mich umso mehr, dass Nico aufstand und ohne ein einziges Wort aus dem Klassenzimmer verschwand.

Lilys Leben - meine Geschichte Where stories live. Discover now