Kapitel 15

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Es war Mittwoch, was hieß, dass heute Clara und Kate kommen würden, natürlich erst, nach der Englischschulaufgabe.

Doch die verlief soweit nach Plan. Also hatte das Lernen doch etwas gebracht. Bis auf ein, zwei Übersetzungen hatte ich ein gutes Gefühl, nachdem ich meine Arbeit ablieferte.

Gleich nach der Schule begleiteten mich meine zwei Freundinnen mit zu mir nach Hause. Ihre Übernachtungssachen würden ihre Eltern später vorbeibringen.

Zum Mittagessen gab es Maultaschen mit Tomatensoße, worüber wir uns alle drei wir Irre freuten. Natürlich kam wieder nur Gemeckere von Lumi. Ob es ihr wirklich nicht schmeckte oder ob sie es nur aus Prinzip sagte, dass wir nicht einer Meinung waren, konnte ich nicht sagen.

Jedenfalls schaufelten Kate, Clara und ich um die sechs Maultaschen in uns hinein und verzogen uns anschließend in mein Zimmer, ich meine natürlich unser Zimmer, also von Lumi und mir. Schlafen würden wir im Gästezimmer, in das wir noch zwei Matratzen hineinlegten.

„Was wollen wir jetzt machen?", fragte ich die zwei.

Doch wir wurden von meiner Mutter unterbrochen, die an die Tür klopfte.

„Lilie, vorhin beim Essen hat jemand angerufen, der dich gerne sprechen würde. Und du sollst doch bitte mal auf dein Handy schauen", sagte sie schmunzelnd."

Fragend schaute ich sie an.

„Wer denn?", fragte ich während ich mein Handy aus der Hosentasche hervorholte.

„Schau nach, dann weißt du es."

Tatsächlich. Eine neue Nachricht. Und sie war von...

„Luke! Mama, warum hast du das nicht schon früher gesagt? Ich muss ihn sofort anrufen!", schrie ich.

Niemand konnte sich auch nur annähernd vorstellen, wie sehr ich mich über die Nachricht von Luke freute.

„Sorry, Mädels, aber ich muss ihn unbedingt zurückrufen. Er war in Nürnberg so etwas wie mein bester Freund!", erklärte ich Clara und Kate.

„Klar, mach nur. Wir überlegen uns solange, was wir machen wollen", sagte Kate und mit einem dankenden Blick verschwand ich ins Bad, den einzigen Raum im Haus, wo ich ungestört sein konnte.

Ich tippte Lukes Nummer ein und wartete gespannt, bis er endlich abhob.

Luke: Hallo?

Ich: Luke! Ich bin's, Lily!

Luke: Lily! Echt schön, auch mal wieder deine Stimme zu hören! Und jetzt erzähl. Wie langweilig genau ist es ohne meine hochgeschätzte Anwesenheit?

Ich: Am Anfang war es wirklich ziemlich langweilig, aber jetzt gefällt es mir hier eigentlich ziemlich gut. Ich hab' auch schon neue Freunde gefunden. Clara und Kate. Mit ihnen war ich letzten Freitag auch auf der ersten Party meines Lebens!

Luke: Du warst auf einer Party? Im Ernst?

Ich: Ja. Aber nicht so eine Kifferparty, wie die von Marvin immer. Klar gab es auch Alkohol, aber im Gegensatz zu Clara habe ich fast nicht getrunken. Meine Eltern sind trotzdem total ausgerastet, als sie es erfahren haben. Dabei waren es doch nur zwei harmlose Cocktails.

Luke: Ehrlich, Lily? Ich kann sie verstehen. Ich meine, du bist 14, und egal wie viel du trinkst, mit 14 ist Alkohol nicht wirklich gesund. Das war bestimmt ein Cocktail mit Wodka. Oder?

Lilys Leben - meine Geschichte Where stories live. Discover now