Kapitel 4

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Viel Spaß!

Auf den heutigen Schultag hatte ich nicht wirklich Lust, aber wer hat schon Lust auf Schule.

Lumi ist gestern Abend übrigens noch nach Hause, und sie hat getrunken, zwar nicht viel, aber immerhin. Danach musste sie sich erst einmal eine zwei-Stunden-Predigt von unseren Eltern anhören. Tja, selber schuld, wenn sie sich mit Bunny abgibt.

Heute in der ersten Stunde hatten wir Mathe bei Herrn Nebel. Einerseits war ich gespannt, doch andererseits war er ein Mathelehrer und alle Mathelehrer waren irgendwie doof.

Ich hatte mich heute mit Clara vor der Schule verabredet, damit ich mich auf dem Weg ins Klassenzimmer nicht verlief. Clara begrüßte mich gleich mit einer Umarmung und wir gingen los.

„Was war eigentlich gestern noch mit deiner Schwester?", fragte Clara neugierig.

„Stell dir vor, sie ist um 10 Uhr nach Hause gekommen und sie war halbwegs betrunken! Dafür musste sie eine Strafpredigt von unseren Eltern über sich ergehen lassen. Und sie hat Handyverbot!", lachte ich.

„Oh mein Gott, die lässt sich ja voll von Bunny mitziehen!"

„Allerdings."

Bestätigend nickte ich.

Fünf Minuten nach acht, wir saßen natürlich schon längst auf unseren Plätzen ging schließlich die Klinke nach unten und Herr Nebel trat ins Klassenzimmer.

„Guten Morgen alle miteinander! Ich habe gehört, dass eine neue ist in der Klasse! Wo sie ist? Ah, da. Komm zu mir nach vorne Lily", rief er in die Klasse, mit einem Akzent, den ich keiner Sprache zuordnen konnte.

Ich stand auf und tat das, was er mir gesagt hatte. Als ich vorne stand musterte er mich von oben bis nach unten.

Dann sagte er: „In Ordnung, du dich wieder hinsetzen kannst!"

Komisch war das. Ich ging zu meinem Platz und sah das Fragezeichen über Nicos Kopf. Als Antwort zuckte ich nur mit den Schultern. Anscheinend reichte ihm das als Antwort, denn er hackte nicht weiter nach.

Bei Stundenwechsel fragte ich Clara, was das für eine Aktion von Herr Nebel war. Sie rollte nur mit den Augen.

„Herr Nebel benotet die Schülerinnen meistens nach ihrem Aussehen. Mach dir nicht daraus, das ist völlig normal!"

Okay?!

Die zweite Stunde wurde auch nicht besser, denn wir hatten Englisch bei Frau Sommer. Wir lernten das Passiv und bekamen als Hausaufgabe die ersten 30 irregularen Verben zum Wiederholen auf. Das war doch total unnötig. Die irregularen Verben konnte jeder im Schlaf, die musste man doch nicht wiederholen!

Als das Klinglezeichen die Pause ankündigte, seufzte ich erleichtert auf.

In der Pause ging ich mit Nico und Clara in den Pausenhof zum Quatschen. Ich hoffte nur, dass uns nicht Bunny und ihre Clique über den Weg lief. Wir stellten uns an die Mauer, die die Schule umgab und unterhielten uns über unser Projekt.

Nach zehn Minuten schlug sich Clara mit der flachen Hand auf die Stirn.

„Mist, Nico, wir wollten Lily doch noch die Schule zeigen!"

Mit diesen Worten hackte sich bei uns beiden unter und zog uns in Richtung Schulgebäude.

„Also, hier den rechten Flur entlang geht es zur Cafeteria und zur Mensa, zum Pausenverkauf und zum Treppenhaus. Links geht es zu den Klassenzimmern, zum Aufenthaltsraum und zur Musikhalle. Von der hast du bestimmt schon gehört, die ist nämlich echt cool! Vom Treppenhaus geht es dann weiter zu den Physik-, Chemie-, Biologie- und Computerräumen", erklärte sie alles und redete auch dann noch ohne Punkt und Komma weiter, bis es zur dritten Stunde klingelte.

Lilys Leben - meine Geschichte Where stories live. Discover now