Kapitel 5

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Und weiter geht es!

Viel Spaß beim Lesen!

Eure Fee : *


Es war Freitag! Das heißt, dass ich mich morgen Nachmittag mit Clara, Nico und Tim in einem Café traf. Die restliche Woche war ohne weitere Zwischenfälle, wie dieser mit Bunny, an mir vorübergestrichen.

Ich hatte täglich brav meine Hausaufgaben erledigt und mich auf jedes Fach vorbereitet. Und jetzt, in der großen Pause des letzten Schultages meiner ersten Woche in Düsseldorf, stand ich mit meinen drei neuen Freunden auf dem Hof. Wir planten unser Projekt, leider, ohne zu wissen, über welchen Stadtteil wir schreiben sollten.

„Verdammt Leute, langsam muss und aber etwas einfallen! Ich packe es gar nicht, wenn irgendetwas schief lief!", rief Clara verzweifelt aus.

Mit zittrigen Händen fuhr sie sich durch die Haare. Ja, Clara war definitiv einer der Menschen, die ihr Leben genau organisiert hatten. Nicht durfte schief gehen, sonst erlitten sie einen Nervenzusammenbruch.

„Jetzt beruhige dich doch mal, Clara. Wir finden schon noch etwas!", versuchte Nico sie zu beruhigen.

Böse schaute sie ihn an. „Nein, tun wir nicht. Es ist schon eine total planlose Woche vergangen. Noch eine überlebe ich nicht. Also wenn du willst, dass ich noch etwas länger unter euch weile, dann schaltest du besser mal dein Hirn an und denkst nach!"

Schaubend drehte sie sich von Nico weg, als sie sah, dass sich dieser nur ein Lachen verkneifen musste. Auch ich schmunzelte.

„Reg dich nicht auf Clara, denn jetzt müssen wir erst mal wieder zum Unterricht", sagte ich und zeigte auf den Schulhof.

Wir hatten gar nicht gemerkt, wie sich dieser allmählich leerte. Auf dem Weg zum Biologiesaal ging ich neben Tim her, da sich weiter vorne Clara und Nico stritten.

„Schon komisch, dass wir immer noch nicht weiter sind", meinte er.

Mit einer niedergeschmetterten Miene nickte ich zustimmend. Am Saal traten wir zeitgleich mit Herr Rogers ein. Ihn hatte ich jetzt bereits zum zweiten Mal im Unterricht. Er sprach zwar etwas seltsam, war aber sonst ganz okay.

„So, heute wollen wir uns mit dem Aufbau der Zellen beschäftigen. Zuvor muss ich jedoch erst jemanden über unsere letzte Stunde interviewen. Gibt es Freiwillige?", fragte Herr Rogers in die Runde.

Wie man sieht, sprach er immer so förmlich, wobei er bei jedem einzelnen Wort jede einzelne Silbe betonte. Leider hob auf seine Frage hin niemand die Hand.

Bitte frag nicht mich aus! Sonst bin ich tot!

„Clara, komm doch bitte nach vorne und erzähle uns etwas Schönes."

Da ich nicht an Gott glaube, muss jemand anderes meine Bitte erhört haben. Ich finde es eben einfach total unlogisch dass da oben im Himmel jemand sitzt, der uns beobachtet, während die Engelchen um ihn herumschweben. Aber jeder soll seinen Glauben haben und das ist okay.

Vor lauter grübeln hatte ich gar nicht mitgekriegt, dass Clara längst wieder mit einem zufriendenen Grinsen auf ihrem Platz vor mir saß.

Nach der Schule wartete ich wie immer auf Lumi, und siehe da, auf einmal war sie da.

„Schiebt die gnädige Dame auch mal wieder ihren Hintern hierher?", fragte ich sie grinsend.

Doch das verschwand, als ich ein Mädchen hinter ihr erblickte, das keine andere als Bunny war.

„Glaub mir, Lumi, Mama lässt die nie im Leben in unser Haus!"

Mit einem abfälligen Blick wanderten meine Augen von Bunnys Schuhen bis hoch zu ihrer vollen Mähne mit den Extensions.

„Das werden wir dann schon sehen, Lilie!"

Mit hocherhobenem Haupt stolzierte sie mit einer triumphierenden Bunny im Schlepptau an mir vorbei.

Leider hatte ich mich mit dem, was Bunny betraf, gewaltig getäuscht. Bunnys Auftreten hatte meine Mutter überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil, sie fand es sogar super, dass Lumi gleich eine Freundin gefunden hatte.

Völlig übermüdet vom heutigen Tag schloss ich die Haustür auf und ging sofort ins Bett. Am Abend schrieb ich noch eine Mail an Kathie:

Hi Kathie,

Morgen treffe ich mich mit Tim, Clara und Nico in einem Café, damit wir das Projekt besprechen können.

Tut mir Leid, aber ich muss aufhören, denn ich bin sehr müde!

Also dann gute Nacht

Liebe Grüße, XOXO Lily

Auf die Antwort wartete ich gar nicht mehr, denn mit vielen meine Augen schon von selber zu.


Lilys Leben - meine Geschichte Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα