Kapitel 7

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| Ariana |

La vida es un sueño - Karol Sevilla

Müde öffne ich meine Lieder und greife nach meinem Wecker, - der mich nicht gerade sanft aus dem Schlaf gerissen hat, um ihn anschließend abzuschalten. Müde reibe ich mir über die Augenlider und unterdrücke dem Drang mich einfach wieder zurück ins Bett fallen zulassen.

Ich darf ja nicht vergessen, dass ich in die Schule muss.

Stöhnend richte ich mich auf ziehe mir meine Socken über, die ich nach kurzem suchen in einer Ecke meines Bettes gefunden habe. Anschließend erhebe ich mich vollständig und trotte immer noch im Halbschlaf ins Badezimmer.

Gottseidank habe ich ein eigenes...

Während ich mir mit einer Hand die Zähne putze, versuche ich mit der anderen Hand meine Haare zu richten. Dabei schweigen meine Gedanken immer wieder zu dem gestrigen Abend zurück. Allein die Erinnerung lässt mir die Röte ins Gesicht schießen. Ich verstehe bis heute nicht, wie es sein kann, dass Edon so eine große Auswirkung auf mich hat, doch diese hat er. Das kann und will ich nicht bestreiten.

Zumindest nicht vor mir selbst.

Als ich nach einigen Minuten fertig bin lächle ich zufrieden. In meinem Zimmer schlüpfe ich in eine schwarze enge Jeans und ein dazu passendes Oberteil, ehe ich mir meine Tasche samt Handy schnappe und die Treppen runter flitze. Beinahe wäre ich ausgerutscht, hätte ich mich nicht noch im letzten Moment am Treppengeländer festgehalten.

Puh, dass war knapp.

Gähnend steuere ich auf die Küche zu und im gleichen Moment fängt mein Magen zu Knurren an. Komisch, sonst habe ich morgens eigentlich nie sonderlich Hunger.

Gerade als ich die Küche betrete, halte ich inne. Das erste in das meine Augen blicken sind einpaar vertraute braune Augen, die keinen Moment später meinen Blick erwiderten. Mein Herz setzt aus und ich brauche einige Sekunden, um mich zu sammeln und mich von Edon abzuwenden.

»Guten morgen«, murmle ich als ich an ihm vorbeilaufe und vor dem Kühlschrank innehalte. Grübelnd öffne ich ihn und greife ohne zu Zögern nach meinem Lieblingsjogurt. Seufzend richte ich mich wieder auf und schnappe mir einen Löffel.

»Morgen.«, ertönt es hinter mir, doch ich ermahne mich innerlich mich nun nicht zu ihm zu drehen, auch wenn der Drang dazu verdammt groß ist. Eine Gänsehaut macht sich auf meinen Armen breit, doch ich versuche sie geflissentlich zu ignorieren.

Hastig schiebe ich mir den ersten Löffel Jogurt in den Mund.

Ganz ruhig bleiben, Ariana.

»Wie geht es deiner Stirn?«

Überrascht drehe ich mich nun doch zu Edon, der mich intensiv mustert. Ich atme kurz tief durch, ehe ich zum antworten ansetzte. »Besser, schätze ich.« Ich sehe zu ihm rüber und kurz, für eine Millisekunde kreuzen sich unsere Blicke erneut, doch ich sehe schnell wieder weg.

Ich will und kann einfach nicht länger als nötig in seine Augen sehen. Das würde mir und meinem armen Herz nicht guttun.

»Das ist gut...«, entgegnet Edon nach einigen Sekunden und ab dann herrscht eine komische Stille zwischen uns. Nachdem ich den letzten Rest meines Jogurts gegessen habe, schmeiße ich die leere Verpackung in den Mülleimer und drehe mich langsam um.

Meine Füße steuern wieder auf den Ausgang der Küche zu, doch gerade als ich an Edon vorbeilaufen will, hält er mich auf, indem er sachte nach meinem Handgelenk greift. Ich zucke leicht zusammen und bleibe total überfordert stehen. Diese kleine Berührung setzt mir mehr zu als sie sollte und genau das ist es, was mir unheimliche Angst bereitet.

Es wird immer schlimmer mit meinen Gefühlen...

Ich schlucke schwer, ehe ich mich ihm zuwende. Edon's Augen studieren mein Gesicht und scheinen nach einer Antwort auf seine unausgesprochene Frage zu suchen, doch dies lasse ich nicht lange zu.

»Was ist los mit dir, Ariana?« Seine Frage und die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme lassen mich stutzen. Es dauert einen kurzen Moment, bis ich meine Stimme wiederfinde und eine Gegenfrage stelle: »Was soll los sein?«

Wieder sieht er mich nur an. Ich werde wie auf Kommando nervös, meine Hände fangen an zu schwitzen und meine Augen werden groß, als er mir plötzlich einen Schritt näher kommt. An sich ist es ja nichts, doch ich bin verdammt nochmal verliebt in ihn und jeden Zentimeter den er mir näher steht, ist einer zu viel.

»Du bist so abwesend in letzter Zeit... Schon seit einigen Wochen. Also, dass kommt mir zumindest so vor.«, erklärt er seufzend und scheint dabei tatsächlich besorgt.

Allein der Gedanke daran, dass er sich tatsächlich Sorgen um mich macht lässt mein Herz in meiner Brust stolpern. Mein Brustkorb wird immer schwerer und macht mir das Atmen zu einer Herausforderung, doch auch das vergesse ich, als ich in seine Augen blicke.

»Mir geht's gut, wirklich.«, beteuere ich, doch er scheint sofort zu bemerken, dass das zum Teil eine Lüge ist, da er misstrauisch die Brauen zusammenzieht.

»Ist es wegen ihr...?« Er braucht ihren Namen noch nicht einmal aussprechen, denn ich weiß sofort über wen er spricht. Benommen schlucke ich den Klos herunter, der sich in meinem Hals gebildet hat und schüttle schwach den Kopf.

Nein.

Ich darf nun nicht daran denken.

Verdammt.

Meine Augen fangen an zu brennen und das Schlimme daran ist, dass ich nicht weiß, warum ausgerechnet jetzt. Ich habe es bisher geschafft vor allen stark zu bleiben, warum verdammt funktioniert das nun auf einmal nicht mehr?

Ich blinzle zweimal und setzte ein halbes Lächeln auf, dass für andere wahrscheinlich total glaubwürdig sein würde. »Mir geht es wirklich gut, Edon. Du brauchst dir keine Sorgen machen.«, bringe ich dann schweratmend hervor.

Gerade als er zum Widerspruch ansetzten möchte, unterbricht ihn Mace, der genau in diesem Moment in die Küche kommt. Er scheint nichts zu verstehen, da er uns irritiert mustert. »Alles gut bei euch?«, kommt es dann immer noch nichtsahnend von ihm.

Ich nicke blitzschnell und Edon tut es mir nach kurzem Zögern einfach nach. Ich sehe ein letztes mal in seine Augen, ehe ich mich schweren Herzens von ihm löse und ohne ein weiteres Wort die Küche verlasse.

A/N:

Wie findet ihr Edon bisher? 💓

xoxo

Casanova ✓Where stories live. Discover now