Kapitel 59

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Ariana

Als ich am nächsten Morgen in die Highschool laufe, überkommt mich ein ungutes Gefühl. Ich habe keine Lust hier zu sein, um ehrlich zu sein fühle ich mich fehl am Platz, was ein weiterer Grund ist, weshalb ich es kaum abwarten kann, Edon nach Unterrichtsschluss zu besuchen.

Ich vermisse ihn jetzt schon, dabei sind wir nicht einmal einen Tag voneinander getrennt gewesen. Um ehrlich zu sein würde ich ihn wahrscheinlich sogar dann vermissen, wenn ich ihn auch nur eine Minute nicht bei mir hätte.

Denn ich liebe ihn.

»Ariana!«

Ich drehe mich um und sehe in ein lächelndes Gesicht. Ben steht vor mir, mit einem Buch in der Hand. Er lehnt sich vor und umarmt mich zur Begrüßung. Auch ich schließe ihn einwenig überrumpelt in die Arme.

»Wie geht's dir? Wie war dein Wochenende?«, fragt er lächelnd und sieht dabei total gelassen aus.

Ich verschränke die Arme vor der Brust. »Ganz okay.«

Bei der Erinnerung an das Wochenende übermannt mich eine Gänsehaut. Ich denke an das Treffen mit Dad zurück und an die Zeit mit Edon. Und dann auch noch an das Gespräch mit Mace. Mein Wochenende war alles in einem ziemlich verrückt.

»Oh... tut mir leid. Ich... ich hab mal wieder nicht nachgedacht.«, kommt es von Ben, der sich unbehaglich durch die Haare fährt. »Kannst du Edon von mir ausrichten, dass ich ihm eine gute Besserung wünsche? Ich bin nicht dazu gekommen, ihn zu besuchen. Um ehrlich zu sein fühle ich mich ziemlich mies deshalb.«

Ich sehe ihn an und schlucke. Das hat man bisher nicht bemerkt. »Ja, mach ich.«, entgegne ich kurzgebunden. »Ach und bitte behalt die Sache fürs erste für dich. Ich will nicht, dass sich das alles rumspricht.«, sage ich und halte Ben damit auf. Er dreht sich zu mir und nickt, dabei sieht er jedoch nicht sehr überzeugt aus.

»Dir ist es lieber, dass diese ganzen dummen Gerüchte über seine Abwesenheit rumgehen, als einfach die Wahrheit zu sagen?« Ben sieht mich verständnislos an.

Ich schüttle den Kopf. »Nein, um ehrlich zu sein nicht. Aber Edon sagt, dass es die anderen nichts angeht.«

Ben nickt erneut. »Okay, von mir wird niemand was erfahren.«

»Danke.«

»Kein Ding.« Mit diesen Worten und einem Abschiedslächeln wendet er sich von mir ab und macht sich auf den Weg zum Unterricht. Dabei kann ich nicht anders, als ihm einwenig verwirrt hinterher zu sehen.

Das war komisch und erleichternd zugleich. Komisch, weil es irgendwie total verkrampft war, und erleichternd, da er wie es aussieht die Sache zwischen uns überwunden hat.

Und das freut mich.

Sehr.

Denn ich denke, dass wir mit etwas Zeit und Glück wirklich gute Freunde werden könnten.

****


Nachdem es zur Mittagspause klingelt, springe ich von meinem Platz auf und lenke somit ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit meiner Mitschüler auf mich. Wobei, ich denke, sie war in den letzten Stunden sowieso nicht wo anders.

Casanova ✓Where stories live. Discover now