Kapitel 47

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Ariana

We don't talk anymore - Charlie Puth, Selena Gomez

Die nächsten drei Tage ziehen Ton- und farblos an mir vorbei und hinterlassen keinerlei Spuren in meinem Leben. Ich habe nichts von Dad gehört, genauso wenig wie ich etwas von Edon gehört habe und auch Mace habe ich erstaunlich selten zu Gesicht bekommen. Das Wochenende über habe ich mir nichts dabei gedacht, doch als ich am Montagmorgen durch die Flure unserer Highschool schleiche und Edon nirgends auffindbar ist, fange ich an, mir ernsthafte Sorgen zu machen.

Hat sein verschwinden vielleicht etwas mit dem Gespräch mit Mace zutun? Ich habe nämlich gesehen, wie wütend Mace war, als er uns in unserem intimen Moment erwischt hat. Was ist, wenn Mace ihn zur Rede gestellt hat? Was ist, wenn Mace ernsthaften Verdacht geschöpft hat?

Gott, wahrscheinlich steigere ich mich da mal wieder viel zu sehr rein. Vielleicht sollte auch ich mich einfach mal bei Edon melden und nicht immer warten, bis er einen Schritt auf mich zumacht.

Ja, dass wäre wahrscheinlich eine gute Idee.

»Ariana!«

Ich fahre erschrocken herum und sehe Malia, die schweratmend vor mir zum stehen kommt. Ich habe noch nicht einmal die Zeit sie zu begrüßen, da zieht sie mich auch schon in eine feste und zutiefst verzweifelte Umarmung.

»Ich habe so oft versucht dich anzurufen, aber du bist einfach nicht rangegangen! Oh Gott, ich habe von Mace mitbekommen, was passiert ist... Wie geht es dir? Willst du darüber reden?« Ihre Fragen schießen nur so aus ihr heraus, was mich beinahe schon zum Lachen bringt. Doch das vergeht schnell wieder, als ich an die Sache mit Dad zurückdenke.

Seufzend löse ich mich von Malia. »Mace hat dir davon erzählt?«

Sie nickt zögerlich und wird einwenig rot. »Ja... wir haben uns gestern zufällig getroffen und ich hab ihn dann natürlich gefragt, was los sei. Mit dir und mit ihm. Man hat ihm schließlich sofort angesehen, dass etwas nicht gestimmt hat. Er hat dann so wie er eben ist erst einmal alles abgestritten, mir aber letztendlich doch die Wahrheit gesagt und alles erklärt. Das mit deinem Vater...«

Ich hebe die Hand und bringe Malia somit zum verstummen. »Bitte sag du nun auch nicht, dass ich ihm eine zweite Chance geben sollte.«

Sie schüttelt den Kopf. »Das wollte ich garnicht. Ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut. Das hast du nicht verdient. Und Mace auch nicht.« Malia hält kurz inne und nimmt mich dann wieder in den Arm. »Aber du weißt, dass ich da bin. Ich werde immer da sein. Du bist schließlich meine Schwester!«

Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und nun drücke auch ich sie ganz fest an mich. Für einen Moment genieße ich den Moment und bemerke, wie glücklich ich bin, dass ich so eine tolle Freundin wie Lia habe. Sie hält einfach immer zu mir, in guten wie in schweren Tagen. Und sogar dann, wenn ich nicht ganz so genau weiß, ob ich mich in einem guten, oder schweren Tag befinde.

»Was hast du jetzt? Wenn du willst, können wir blau machen und essen gehen. Ich sterbe vor Hunger!«, ruft Malia theatralisch, nachdem wir uns wieder von einander losgerissen haben und grinst breit.

Ich hebe anerkennend eine Braue. »Warte mal, was ist mit Malia Spears passiert? Ein Alien muss die Kontrolle über deinen Körper genommen haben. Du würdest doch niemals freiwillig die Schule schwänzen.«

Lia schmunzelt amüsiert. »Es ist ja auch nicht freiwillig. Mein Hunger drängt mich dazu. Ich kann nichts dagegen tun, ehrlich!«

Sofort fallen wir in Gelächter.

Casanova ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt