Familienstorys

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Also schrieb ich Toby eine Nachicht:

L: Hallo Toby, unser noch kurzes Treffen hat mich lange zum Nachdenken gebracht. Es hat mir die Augen nicht geöffnet, aber auchnicht geschlossen. Ich meine wie Augen zu und durch, nein. Ich kann nicht verstehen warrum du mir nicht glaubst und auchnicht warrum du mir nicht vertraust. Deine Worte haben mich wirklich verletzt und diese Wunden kann ich so schnell nicht heilen. Deswegen bitte ich dich um eine Beziehungspause. Ich muss mir über meine Gefühle klar werden. Ich hoffe du hast Verständnis. Lia

Es kostete mich viel Überwindung diese Nachicht abzuschicken, doch mit Sallys Hilfe tat ich es. Sie unterstützte mich voll und ganz. Dann begann ich mein Handy anzustarren, als wäre es eine hypnotisierende Schlange, die mich in ihren Bann zieht. Mal davon abgesehen, dass mein Handy sich nicht um meinen Hals schlang und fressen wollte. Jedoch holte Sally mich aus meinem Zustand "Liaa, jetzt mach dir nicht so viele Gedanken! Toby  wird das Verstehen."  "Nein, bestimmt nicht! Du kennst ihn doch nochnichtmal richtig." heulte ich auf. "Lia? ich war mit Toby in einer Klasse." klärte sie mich auf. "O stimmt ja." sagte ich kleinlaut, wollte ihre Vermutung aber immernochnicht wahrhaben. "Er wird bestimmt total sauer sein! Was ist wenn er will, dass wir uns nochmal treffen oder wenn er mich verfolgt oder, oder wenn er Samu auflauert und dann..." "Lia ! Das traust du Toby doch wohl nicht ernsthaft zu oder? Ich kann mir das nicht vorstellen und außerdem seit ihr ja noch so gut wie zusammen." sprach sie mir zu. Das wurde mir dann auch wieder bewusst. Ich saß bedröppelt da und plante die erneute Dammsprengung meiner Augen. Sally legte einen Arm um mich und strich mir über den Kopf. "Man Lia ich habe dich noch nie so viel weinen sehen. Nochnichtmal als... du weißt schon.." Ich wusste was sie meinte. Meine Mutter war vor ein paar Jahren gestorben. Sie hatte Lungenkrebs. Damals war ich am verzweifeln und wusste nichtmehr wie ich jemals wider meinen gewohnten Alltag zurück finden würde. Doch ich musste stark sein. Stark sein für meinen Vater, der unter dem Verlust wohl mehr litt als ich. Er gab sich die Schuld dafür,  weil er sie einfach weiterrauchen ließ obwohl sie schon sehr krank war. Er bekam Depressionen und ich schmiss den Haushalt für uns zwei. Irgendwann beschlossen wir dann zum Glück, dass er eine Therapie nehmen sollte, dank der er heute den Schmerz verarbeitet hatte und sein Leben weitergehen konnte. In dieser Zeit waren die Songs von Sunrise Ave, wirklich meine Retter gewesen. Lifesaver eben. Jetzt war mein Vater mir total dankbar und er sagte immer wider wie stolz er auf mich war. Ihn wollte ich nie verlieren.

Aber darüber wollte ich mit Sally nichtmehr reden und nahm mir ein Taschentuch von dem kleinen Wohnzimmertisch.Ich schnäuzte mich geräuschvoll und am liebsten hätte ich alle Sorgen und bösen Gedanken in den Stoff gerotzt und amüsierte mich darüber,  wie er wohl war eine horde kleiner heulender Männchen das Klo herrunter zu spülen.  "Du grinst ja wider." lächelte Sally mir zu. Ja, das tat ich. Aber nicht ehrlich. Wie gut, dass jeder Mensch seine Masken hat, die er nach belieben aufsetzten kann. Ich konnte das besonders gut, nach meinem jahrelangen Training. Manchmal musste man einfach äußerlich stark und fröhlich sein um nicht erklären zu müssen,  wie es in einem wirklich aussieht. Ich hatte das schon immer gemacht und erinnerte mich daran, wie ich mir früher einmal meinen Arm gebrochen hatte. Ich war von der Schaukel gefallen und innerlich dachte ich, dass mich der Schmerz zerreißen würde. Äußerlich aber, grinste ich  meinen Vater mit glitzerten Augen an. Er nannte mich eine Kämpferin und ich wollte ihn nicht enttäuschen. But hey, still here, still breathing.  Dad sagte wie stolz er auf mich war, als er mich in den Wagen trug, um mich ins Krankenhaus zu bringen. Dieses Gefühl machte mich süchtig und ich wollte es auf keinen Fall loslassen. Stolz und Bestätigung das suchte ich in jedem. Ja, ich war schon immer so gewesen und Sally war die einzige, fie wirklich hinter meine Fassade schauen konnte. Deswegen war sie auch meine beste Freundin, denn ich konnte sein wie ich bin und sie verurteilte mich für nichts.

My ♥ belongs to youDonde viven las historias. Descúbrelo ahora