Schmerz

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Der Schmerz durchzuckte mich und reflexartig ließ ich den Henkel der Kanne los, der ihr Halt gegeben hatte. Fuck! dachte ich laut. Ups. Blitzschnell hielt Samu seine Handflächen so nach unten, dass er das Unglück grade noch verhindern konnte. Erleichtert atmete er auf. Ich biss die Zähne zusammen. Dachte,  dass ich dadurch meine Tränen zurück halten könnte. Aber nein. Schon bahnte sich eine ihren Weg, meine Wange hinab. Mein Arm hatte sich schmerzhaft verkrampft, weswegen meine andere Hand ihn umklammert hielt, als könnte dieser Druck den schmerz lindern. Ha alsob. Meine Augen hatte ich zusammengekniffen. Wollte keine Träne mehr entweichen lassen. "Hey Lia! What's up??" Samus Stimme hörte sich seltsam weit entfernt an, dabei stand er doch direkt vor mir oder nicht? Ich spürte wie er mich an den Schultern packte.  "Lia!" Seine Stimme klang verzweifelt, aber doch so fremd. Plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen. Eine Falle? Nein. Samu hatte mich geschultert und trug mich nun zu der nächst besten Couch neben Rikus. Ich schug die Augen wieder auf und sah verwirrt in Samus Gesicht. Was war das denn Lia? Seit wann bist du so schmerzempfindlich. Schwach und verletzlich. Ich wusste es nicht.  Samu kniete vor mir. "Are you awake now? Lia?" In seiner Stimme lag ein Funken Hoffnung. Oh man er wusste ja nichtmal was los war. "Ähm jeah I think so.. Hope so.." sagte ich mit zittriger Stimme. War mein Arm etwa gebrochen? Das konnte doch nicht sein. "Show me your arm." sagte er. "No no it's alright." Alright? Dein Ernst?  Nichts ist alright Lia! Du brauchst einen Arzt und das nicht nur für deinen Arm! hörte ich wieder meine innere Stimme. Musste sie mich immer wieder in die Realität bringen? Ich wollte ihm nichts erklären. Ich wollte nur, dass alles wieder ganz war. Mein Herz, mein Arm und mein Leben allgemein. Ich konnte doch nicht dauernd zwei verschiedene Ansichten haben. Dann sah ich ihn an. Sanft wischte er mir mit seinem

Daumen eine Träne aus dem Augenwinkel. Mit seinen Fingern hob er dann mein Kinn etwas an, so dass ich ihm voll und ganz in die Augen sehen musste. Wie eine Szene aus diesen kitschigen Liebesfilmen, die mich immer wieder zum würgen brachten. Doch in meinem Film gefiel es mir "But tears don't lie. Or not?So please let me see." Seine Stimme war fast ein Flüstern. Ich seufzte, hielt seinem Blick aber immernoch stand. Into the blue... Ging es mir durch den Kopf. Da war es wieder das Gefühl von Sicherheit, das er ausstrahlte. Also nickte ich leicht. Ich hatte sowieso keine andere Wahl. Zufrieden nahm er behutsam meinen Arm und krempelte den Ärmels meines Shirts hoch. Wie ich vorhin. Doch jetzt sah das Ganze nochmal übler aus. "Shit." Sagte ich. "Ouh yes." sagte er und zog besorgt die Augenbrauen zusammen. "How do you did this?" War ja klar, dass er das fragte. 

My ♥ belongs to youDonde viven las historias. Descúbrelo ahora