Innere Konflikte

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Wir gingen also gemeinsam an Samus Auto. Er hielt mir die Tür auf, dass ich einsteigen konnte und gab mir meine Tasche zurück. "I hope the bomb is okay" sagte er grinsend und stieg dann auf der Fahrerseite ein. "Weißt du wo das Krankenhaus ist?" fragte ich dann. "Ähm no.." Ich grinste. Na toll, er wollte mich ins Krankenhaus schleppen und wusste nichtmal wo es war. Also navigierte ich ihn hin. Die Fahrt kam mir ewig vor. Ein Gefühl von Angst machte sich in mir breit. Was wenn wirklich was gebrochen war? Oder wenn wir Toby begegnen würden. Das wollte ich mir garnicht erst ausmalen.  Samu wusste ja nichtmal was von ihm und seinen Drohungen, die Toby ihm gegenüber hatte. Ich musste nun wirklich auf mein Mundwerk achten. Das sollte ich zwar auch so, aber naja.

Dann kamen wir auf dem großen Parkplatz an, auf dem mein Vater mich früher immer abgesetzt hatte, wenn ich meine Mutter besuchen ging. Oh man Erinnerungen kamen wieder hoch. Am liebsten wäre ich aus dem Wagen gesprungen und nachhause gerannt. Na bei deinem Glück fliegst du garantiert auf die Fresse. Redete mir meine innere Stimme mal wieder gut zu. Dankeschön. Ich tat es nicht. Blieb einfach sitzen und kaute auf meiner Unterlippe herrum, was irgendwie zur Angewohnheit geworden war. Wir waren zum Stehen gekommen und ich wurde langsam aber sicher nervös. Dann sah Samu zu mir rüber. "Ouh Lia.What's up? No fear." Na wenn der wüsste. Ich hatte ja keine Angst vor Ärzten, Sprizen, Untersuchungen oder Ultraschall. Nein. Ich hatte in diesem Moment einfach nur Angst vor der Erinnerung.  Die Erinnerung an meine Mutter. Die, die ich doch am meisten vermisste. Auch wenn ich es oft nicht zugeben wollte. Ihr Tod war mein größter Verlust, den ich haben konnte. Sie leiden zu sehen, meine größte Qual. Sollte ich es ihm sagen? Sollte ich ihm von meiner Angst erzählen? Oder wäre das zu mitleidsuchend? Ich wollte kein Mitleid. Ich wollte Klarheit. "Ich.. Ich hab keine Angst vor Ärzten oder so.." Stammelte ich und strich mir eine imaginäre Haarsträhne hinters Ohr. "Wovor dann?" fragte er nun. Seine Stimme war leise und füllte trotzdem den ganzen Innenraum des Wagens. Sah man mir meine Angst wirklich so sehr an? Oder sieht nur er sie? Er mit seinen Ultraschall-Augen. Naja Lia, jetzt hast dus eh schon verkackt.. Jetzt musst du es ihm sagen. Und wenn ich jetzt sage meine ich JETZT. "Naja.." Mach schon!  "Meine Mutter ist hier vor ein paar Jahren gestorben, okay?" Schön wie mein Inneres mich immer wieder gegen meinen Willen ausspielte. Er sah mich an. Ich konnte doch Mitleid in seinen Augen lesen. Das wollte ich nicht und schaute weg. Aus dem Fenster. Dann spürte ich seine Hand auf meinem Oberschenkel. Wollte ich das? Ich wusste es nicht. "I'm so sorry.." "Nein. Es muss dir nicht leid tun, Samu, wirklich!" Das klang etwas härter als eigendlich geplant. Du könntest auch ein Buch übers Gespräche-Versauen schreiben. Langsam begann meine innere Stimme mich zu nerven. "Gehen wir jetzt?" Kaum hatte ich das ausgesprochen, legte ich seine Hand zurück zu ihm und riss die Autotür auf. Wieso sind wir denn so zickig?  Ach halts Maul, dachte ich mir.

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Hey Leute :)

Sorry, dass so lang nichts kam. Ich hab im Moment echt viel zu tun in der Schule und sowas.. :/

Also ich hoffe der Teil hat euch gefallen:)

Viele Grüße

lea-s4ve

My ♥ belongs to youWhere stories live. Discover now