15 ⇴ Car Races

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Trenton klingelte nicht an meiner Haustür.
Natürlich tat er dies nicht.
Heute war er da um mich für das Rennen abzuholen.

Er klingelte nicht. Er schrieb mich an, um zu vermeiden, dass Will ihn sah. Eine Nachricht von Trenton, die besagte, dass er vor meinem Haus wäre.

Ich zog mir die schwarze Lederjacke an, die ich sorgfältig für heute Abend ausgesucht hatte, damit ich in der Menschenmenge untertauchen konnte.

Mein Handy vibrierte noch ein mal und ich beeilte mich aus dem Fenster zu steigen und die Rille an der Hausfassade runterzuklettern. Ich tat es immer, wenn ich Hausarrest hatte.

Trenton lehnte an seinem Auto und stieß sich ab als er mich sah. Er zwinkerte mir zur Begrüßung zu und öffnete die Wagentür.

Ich setzte mich und er schlug die Tür zu. Er ging um das Auto und setzte sich dann auch ins Auto.

"Halt mir bitte nie wieder die Autotür auf." Ich musste grinsen. Ich hasste es, wenn jemand das tat.

"Was ist so schlimm daran? Jeder mag es doch. Außerdem stehen die Mädchen drauf." Er zuckt mit den Schultern.

"Willst du mich etwa verführen?" Ich kichere und werde rot bei der Vorstellung und Trenton dreht den Kopf auf die Straße. Fast so als fühlte sich ertappt.

"Aber zurück zu deiner Frage" sage ich. "Ich hasse es, weil das irgendwie peinlich ist."

"Dann ist ja gut." Trenton sieht mich an. "Ich sehe das genauso und als überflüssig."

Er beugt sich vor um die Musik aufzudrehen.

"Will hat vor einigen Minuten vor uns das Haus verlassen. Ich bin mir sicher, dass Zach auch mitkommt."

Er nickte und bedachte mich mit einem Blick. "Wenn dein Bruder herausfindet, dass ich dich dahin bringe, wird er ausrasten und mich umbringen" meint er.

Als wäre das nicht offensichtlich.

"Keine Sorge. Ich werde schon nicht versuchen Kontakt zu ihnen herzustellen."

"Das will ich doch hoffen" sagte Trenton und löste kurz seine Hand vom Steuer, um sein Gebet in den Himmel zu senden.

Ich lache. Und dann kam ein Lied von James Arthur im Radio. Am Anfang summe ich nur mit, doch am Ende singe ich laut.

Trenton sieht mich an, als wäre ich das achte Weltwunder.

"Was denn?" frage ich.

"Wie kannst du nur so singen" fragt er.

"War das ein Kompliment oder eine..."

"Du singst besser, als ich in zehntausend Jahre."

Ich lache. "Probier du es doch mal."

Trenton versucht es. Aber seine Stimme verrutscht immer brutal und hört sich ziemlich schief an.

"Vielleicht ist es der Stimmenbruch" witzelte ich.

"Glaub mir. Der Stimmenbruch ist schon längst hinter mir." Seine Stimme macht er extra tief und rau. Er meint es lustig. Mein Körper nimmt es aber nicht als lustig auf. Ein angenehmer Schauer läuft mir den Rücken herunter. Aber ich ignoriere es. Zumindest versuche ich es. Denn in Trentons Nähe ist mir heiß und kalt zugleich und niemand könnte etwas an der Tatsache ändern.

Den Rest der Fahrt sang ich mit den Liedern mit, die im Radio liefen - jedenfalls die, die ich kannte - und Trenton plärrte lauthals mit.

Als wir an der Ortschaft ankamen, in der die Rennen stattfanden, umzingelten - wie beim letzten Mal - bei Will, eine Menschenmenge das Auto.
Nur das diese Menschenmenge viel größer war.

Drive Fast | ✓Where stories live. Discover now