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Ich hatte es nicht erwartet. Alles aber nicht das. Deswegen stand ich mit offenem Mund da, während die Wut in mir hochkam und ich ihn noch gaffend anstarren konnte, solange er mich nicht sah.

Ich hörte das schnipsende Geräusch von Avas Finger, der in meinen Ohren hallte und erwachte aus meiner Trance.

"Sie mal, Will holt dich ab" sagte sie und deutete lächelnd auf besagte Person.

Als hätte ich das nicht früh genug mitbekommen.

In dem Moment drehte er sich um und erblickte. Ein kleiner Hoffnungsschimmer glänzte in seinen Augen.

Ich hob fragend die Augenbrauen und er reagierte nicht, sondern kam auf mich zu.

Es sah aus, als wolle er mich umarmen, entschied sich aber im letzten Moment anders und kam vor mir zum Stehen.

Zögernd hob er seine Hand und kratzte sich an seinen Haaren.

"Ich wollte dich abholen, aber wenn Trenton Hastings dich schon fährt, kannst du auch gerne mit ihm fahren."

Und. Wumms. Ich war zurück.
Die Art, wie er Trenton mit Nachnamen nannte, klang so, als wäre er eine Legende. Wie Taylor Swift, oder Lewis Hemilton.

Ich blickte zu Trenton, der gerade den Ausgang zusteuerte. Er hatte seinen Kopf verrenkt, und mich angekuckt. Er gab mir einen Blick zu verstehen: 'Du-schaffst-das'. Und obwohl wir über dem Flug fasst gar nicht gesprochen hatten, blieb das Klopfen in meiner Brust, als ich ihn anschaute.

Er drehte sich wieder um und ich wendete meinen Blick wieder zu Will.
Ich sah noch einmal zu Ava, die zwei Sekunden späte mich auch anschaute und mir zum Abschied zuwinkte.
Sie stand bei ihren Eltern und würde bei ihnen mitfahren.

"Nein, kein Problem" sagte ich. "Heute will mich anscheinend niemand außer dir fahren." Ich atmete aus.

Die kalte Luft zwischen uns bröckelte ein wenig bei meinem Witz und Wills Mundwinkel zuckte.

"Na dann" sagte er. "Komm doch mit."

Er nahm meinen Koffer und wir gingen zum Ausgang wo Trenton auch hinausgegangen war.

Wir nahmen den Aufzug und gingen dann stillschwiegend in der Garage neben einander.

Er packte meinen Koffer in den Kofferraum und setzte sich dann ins Auto.
Schweigend machte er das Auto an und fuhr aus der Parklücke.

Als wir die Autobahn erreichten, brachen wir schließlich gleichzeitig die Stille.
"Was ist das Problem" fragte ich dumm um die Zeit zu überbrücken, während Will rief: "Es tut mir leid."

Und dann fielen wir wieder ins Schweigen, um eine Sekunde später in schallendes Gelächter auszubrechen. Die Elektrizität verschwand sofort zwischen uns und kurz fühlte es sich an wie früher.

Als wir uns beruhigt hatten, nahm Will das erste Wort. "Es tut mir leid, dass ich so sauer war."

"Du warst auf was sauer?"

"Ich war Eifersüchtig. Auf Trenton. Ich dachte immer, dass ich und Zach die einzigen Männer in deinem Leben wären, aber als Trenton erschienen ist, hat sich alles verändert. Du benimmst dich anders und hältst nicht mehr zu mir."

"Aber.."

"Nein, Cara. Es ist so. Es ist Fakt. Aber ich habe falsch reagiert. Ich kann meiner Schwester nicht verbieten neue Freunde zu finden. Ich habe überreagiert, weil es Trenton war, mit dem du dich angefreundet hast und ich ihn nicht leiden kann."

Er schaute mich an und sah mir in die Augen. "Ich muss jetzt nur noch eins wissen. Bist du mit Trenton mehr als nur befreundet?"

Mein Körper versteifte sich und ich starrte meinen Bruder an. Vielleicht, weil ich so neblig im Kopf war und einfach nur froh, dass sich Will entschuldigt hatte, geschah das, was danach geschehen musste.

Drive Fast | ✓Where stories live. Discover now