49 ⇴ Hospital Visits

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Mein Schädel brummt. Ich versuche meine Augen zu öffnen, aber es will mir nicht so wirklich gelingen. Alles fühlt sich taub an. Ich versuche wieder meine Augen zu öffnen, aber es geht immer noch nicht.

"Das gehörte nicht zum Plan" schreit eine Männerstimme.

"Scheiß auf den Plan" eine Frauenstimme.

Später nehme ich Sirenen wahr. Eine hektische Männerstimme herumbrüllen. Dann wird wieder alles schwarz.

***

Irgendetwas piept leise rechts neben mir. Alles ist ruhig, außer dieses nervige Piepen. Es kommt mir so gewohnt vor und doch so fremd. Ich kann meine Augen nicht öffnen. Es fühlt sich so an, als hätte jemand meine Augenlider zusammengeklebt. Ich versuche andere Körperteile zu bewegen. Ich spüre meinen Daumen und bewege es langsam. Es kostet mich all meine Kraft, aber ich schaffe es. Langsam versuche ich auch den Daumen auf der rechten Seite zu bewegen. Es klappt auch.

Meine Augen öffnen sich wie Wunder von alleine. Zuerst muss ich sie wieder schließen, weil plötzlich alles mich blendet. Dann öffne ich nur ein Spalt und kneife sofort wieder die Augen zusammen. Diesen Vorgang wiederhole ich ein paar mal, bis ich sie ganz öffnen kann.

Über mir schwebt eine hässliche Lampe. Das Zimmer scheint schlicht eingerichtet zu sein. Rechts neben mir ist ein Bildschirm, die - wie ich feststellte - meine Herzschläge misst.

Ich kann meinen Kopf kaum drehen, aber ich konnte meine Hände ein wenig heben. Aus den Augenwinkeln erkannte ich, dass sich ein paar wenige Narben meinen Arm hinaufzogen.

Plötzlich reißt jemand einen Vorhang auf.

"Ich sage Ihnen zum hundertsten Mal, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist. Sie wird nicht aufwache..." Die Stimme stockt. "Nanu?" fragt sie. Danach erscheint ein Gesicht einer älteren Dame vor meinen Augen. "Sie ist wach" stellt sie fest und lacht ungläubig auf.

Dann erscheint noch ein Kopf in mein Blickfeld. Trenton. Er hat ein großes Lächeln auf seinem Gesicht. "Ich wusste doch, dass du es schaffst" meint er.

Ich würde gerne lächeln, aber ich schaffe es nicht. Meine Kraft ist nur begrenzt und das macht sie nicht mehr mit.

Ich würde auch gerne ihm etwas sagen, aber ich schaffe kaum etwas. Ich merke wie mein Herz schneller klopft und ich ihn umarmen will, weil ich das Gefühl habe aus der Hölle direkt in den Himmel gekommen zu sein.

Plötzlich werden meine Glieder wieder schwach und meine Augen gehen wieder zu.

Wieder wird alles schwarz. Ich kämpfe gar nicht mehr dagegen an, weil ich weiß, dass es diesmal nichts schlimmes ist.

***

Das nächste Mal als ich aufwache, verspüre ich viel mehr Kraft als beim letzten Mal. Dieses Mal fällt mir auch wieder ein, warum ich überhaupt hier liege. Ich erinnere mich an den Ball, das Rennen, Dean, und Trenton. Ich erinnere mich, dass ich ein Foto gezeigt bekommen habe, wie Harper Trenton küsst. Ich möchte mich übergeben, als ich mich daran erinnere.

Ich versuche wieder meine Daumen zu bewegen, dann meine Zehen. Alles funktioniert, ohne Widerstand. Ich setze mich leicht auf und drehe meinen Kopf zur Seite. Das Piepsgerät ist immer noch da und regt mich nach wie vor auf. Ich bin auch immer noch im selben weißen Raum.

Als ich meinen Kopf auf die andere Seite drehe, erkenne ich Trenton, der auf einem Sofa eingeschlafen ist.

Wie an dem Abend vom Rennen würde ich ihm gerne eine Pfanne überbraten, leider erlaubt mir mein Körper dies aber noch nicht.

Mit meinen Händen stütze ich mich auf meinem Bett ab, sodass ich in meiner sitzenden Position bleiben kann.

"Trenton du Arschkuh" krächze ich. Leider bringe ich aber nur Trenton heraus. Ich versuche noch einmal meine Beleidigung zu wiederholen, aber da ist Trenton schon wach und auf seinen Beinen.

Drive Fast | ✓Where stories live. Discover now