23 ⇴ »You Were at Trenton's Home?«

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Avas Schnarchen weckte mich. Ich rieb mir über das Gesicht und merkte, dass ich warscheinlich nur drei Stunden geschlafen hatte, nachdem Daniel und mich wieder ins Hotel brachte hatte.

Ich verfluchte Ava, dass sie mich nicht länger schlafen ließ.

Heute würden wir das Jane Austen Haus besuchen. Was eigentlich der ganze Grund der Reise gewesen war. Jane Austen.

Ich wusste nicht, ob uns das Haus von Jane Austen im Wissen weiter brachte, aber wenn unsere Schule dachte, dass das uns gut tun würde, dann hatte ich keinen Problem damit deswegen 4 Tage in England zu verbringen.

Ich raffte meine Anziehsachen in dem immer noch chaotischem Zimmer zusammen und schlich mich ins Badezimmer, um mich dort umzuziehen. Ich tauschte meine gestrigen Sachen mit neuen aus, da ich mich nicht mehr ums Umziehen gekümmert hatte, als ich zurück kam.
Ich hatte mich einfach ins Bett geschmissen und war in ein paar Sekunden weg geschlummert.

Ich griff nach dem Concealer und überschminkte die tiefen Augenringe. Diesmal hatte ich komischerweise nichts gegen sie, da sie mich an den gestrigen Abend erinnerten.

Ich lächelte bei der Erinnerung an Trenton.

Dann schlich ich mich nach unten in das Restaurant, wo ich frühstückte. Ich ging ans Buffet und griff heftig zu. Nachdem ich die Kalorien an die Nervosität verbrannt hatte - zumindest glaubte ich das - musste ich einfach essen.

Ich setzte mich an einem Tisch, da ich die erste war, die von meinem Kurs hier war. Ein paar Minuten später kommt Ava nach unten grinst mich an.

"Wo warst du gestern Abend" fragte sie.

Oh verdammt. Ich habe mir überhaupt nichts überlegt, was ich ihr sagen würde.

"Ich bin" ich stotterte ein bisschen und überlegte noch schnell. "Ich bin in der Lobby... Ich bin dort jemanden von der Party begegnet und dann sind wir ein Kino Film gucken gegangen."

Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch. Obwohl es die halbe Wahrheit war, weil ich tatsächlich dem Strip-Boy von der Party begegnet bin, kam ich ins schwitzen.

Ich war kein guter Lügner. Das war ich noch nie.

"Du willst mir sagen, dass du mit jemanden ins Kino gegangen bist, obwohl Mr. Darren vernarrt neben dem Eingang des Hotels saß und uns wie Adlee angestarrt hat, der seine Beute gleich fressen wird, wenn wir nur die Lobby betraten?"

"Es war schon spät gestern Abend und warscheinlich ist er nach oben gegangen wegen Zeitverschiebung oder so. Auf jeden Fall saß er gestern nicht in der Lobby" schob ich hinterher, da mir heiß und kalt einfiel, dass wenn es Abend hier war, war es Mittags in USA. Er wäre also eigentlich nicht müde geworden.

Fakt war aber, dass er gestern Abend wirklich nicht mehr unten saß.

Ava sieht mich skeptisch an und ich bekomme sofort Schuldgefühle. Ich hätte ihr von Anfang an sagen sollen, was an dem ersten Abend an der neuen Schule passiert war. Ich habe mich in diese Lüge so verrannt, dass ich gar nicht mehr herauskam. Wenn ich mich jetzt stellte, würde Ava mir die Freundschaft kündigen wollen. Ich wusste es.

Sie sagte aber nichts mehr, sondern widmete sich wieder ihrem Essen. Sie hatte auch zugeschlagen.

"Seid ihr eigentlich schon fertig mit Stplz und Vorurteil" fragte Ava mich.

"Wir haben schon am Samstag alles zusammengestellt."

"Am Samstag? Echt jetzt? Und du hast mir nichts erzählt? Warst du bei ihm zuhause."

Mit 'ihm' meinte sie ganz sicher Trenton. Aber wie sie es aussprach war, wie wenn alle Leute in der Harry-Potter-Welt sagten 'dessen Namen nicht genannt werden darf'.  Ich verabscheute, dass alle so fest an Gerüchte glaubten, die vielleicht nicht mal stimmten.

Okay, vielleicht stimmten sie. Aber sie hatten nie Trentons Absichten erklärt und waren teilweise so verdreht, dass Trenton als der unerreichbare BadBoy dargestellt wurde, auf den die Polizisten es noch nicht abgesehen hatten, weil alles nur Gerüchte waren.

"Ja, ich war bei ihm" sagte ich und betonte das 'ihm' noch stärker, als sie es getan hatte.

"Und? Wohnt er in einem verlassenem Haus, wo man das Gefühl hat, dass der Boden gleich einstürzt?"

"Ein bisschen Fantasie ist immer erlaubt" sagte ich mit solch einer Ironie, dass die Scheiben hinter mir klirrten.

Ava verdrehte die Augen. "Sag schon. Wie wohnt er?"

"Er hat ein riesiges Haus im reichsten Viertel der Stadt und hat einen riesen Garten. Sein Zimmer ist dreimal so groß wie deins und der Flachbildschirm erstreckt sich über die ganze Wand des Wohnzimmers." Es war noch nicht einmal untertrieben, was für ein Haus er hatte.
Es war die reinste Realität.

Ava zog eine Augenbraue hoch und grinste mich an. "Genau, und ich bin der Weihnachtsmann."

"Wenn du mir nicht glaubst, kannst du selber zu ihm nach Hause."

Erschrocken reißt sie ihre Augen auf und sieht mich mit einem Bist-Du-Bescheuert Blick an.

"Glaubst du mir jetzt?"

"Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass Trenton solchen Luxus genießt. Warum fährt er denn dann Autorennen?"

"Hm. Gute Frage. Woher soll ich das wissen? Bin ich seine Freundin oder was?"

Faustdick. Die Lüge war faustdick, aber mir fiel es leichter über dem zu lügen, statt über mich zu lügen.

Sie grinste. "Tut mir leid, aber meine beste Freundin ist bei Trenton Hastings gewesen. Wie glaubst du sollte ich reagieren?"

Sie hatte Recht. Bevor ich Trenton kannte, hätte ich auch so reagiert wie sie. Aber ich kannte ihn jetzt. Und er war komplett anders, als jeder sich ihn vorstellte.

"Wenn Trenton dich beängstigt hat oder so, dann sag mir sofort bescheid und wir unternehmen etwas dagegen."

Ava würde immer bei mir stehen. Das wusste ich, aber wenn die Lügen platzten und die Wahrheit herauskam, dann würde ich es nicht gut haben.

Vorallem die Freundschaft von mir und Ava würde es nur schwer vertragen können.

"Ich mach es, wenn es passiert" sage ich und lächle sie an. Ich hob das Glas und sie stieß kichernd mit mir an.

"Habt ihr schon die Sachen fertig?"

"Ich? Glaubst du wirklich, dass ich die Sache überhaupt gemacht habe?"

Ich lache. Es stimmt. Ava war es egal, was die Lehrer von ihr dachten.

"Meine Partnerin dachte auch, dass es unnötig wäre das zu machen, deswegen haben wir uns entschieden zu sagen, dass wir alles zuhause vergessen haben" sagte sie.

"Glaubst du Mr. Darren wird das Willkommen heißen" frage ich und lachte. "Vorallem nach der Aktion von uns vorgestern Abend?"

"Nein. Das glaube ich nicht. Aber ich hatte einfach keine Lust es zu machen" sagte sie und grinst.

Drive Fast | ✓Where stories live. Discover now