Darling

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Alexander

Ich sah in die Augen von Magnus. Jetzt erkannte ich die gelben Sprenkel in seinen Augen. Sie glänzten fast golden. Ich habe nie etwas schöneres gesehen.

Ernst sah er mich an, bevor seine Hände mein Gesicht umfassen. Verwirrt sehe ich ihn an. Sanft lächelt er. "Es ist totaler Unsinn aber als ich die Sirene gehört habe, bin ich sofort hier her. Auch wenn wieder jemand geholt wurde, so hat es mir doch vor Augen geführt, das ich..."

Magnus stockte. Meine Hände hatten sich wie von selbst auf seine Taille gelegt und ihn nur noch näher gezogen. "..Ich habe lieber ein halbes mit euch, als ein ganzes allein." Auch wenn mir dem ganzen Tag über nicht zum lächeln zu mute war, jetzt kann ich nicht anders.

Dieser Mann macht etwas mit mir. Er zerreißt alles was ich bisher kannte und zeigt mir etwas vollkommen neues. Es ist zum verrückt werden.

Meine Hand wandert in seinen Nacken. Ich ziehe ihn näher. Sein Parfüm steigt mir wieder in die Nase. Tief atme ich durch und die ganzen dunklen Wolken in mir klären sich. Meine Gedanken werden wolkenlos.

Noch einmal sehe ich ihm tief in die Augen. Der Raum in welchem wir schon immer getanzt haben, verfestigt sich. Ich fühle mich sicher. Fast wie in meinen Träumen.

Ich liebe diesen Anblick. Ich würde nie etwas anderes sehen wollen. Ich würde mich nie an ihm satt sehen. "Alexander, schaut mich nicht so an." haucht Magnus. Unsere Nasenspitzen berühren sich. Die Luft wird enger.

"Warum?" Ich lächle nur noch mehr und verstärke den Griff um ihn. Seine Lippen sind nur ein Hauch auf meinen eigenen.

"Ich kann nicht anders." Es klingt schon fast wie eine Entschuldigung. "Ich auch nicht." Damit treffen sich unsere Lippen in der Mitte. Ich seufze. Das ist so viel besser als in meinen Träumen. Ich schmecke die Sehnsucht heraus verbunden mit den Gefühlen für und gegeneinander. Da ist Angst und verlangen. Es ist Magnus.

Ich ziehe ihn noch näher und umfasse seine Taille wieder mit beiden Händen. Seine wandern in meine gekämmten Haare. Magnus zieht leicht daran, was mich leise in den Kuss stöhnen lässt. Seine Zunge stößt sanft gegen meine Lippen und ohne zu zögern gebe ich ihm das was er möchte. Unsere Zungen berühren sich sanft.

Und während ich mich in diesem Kuss verliere, finde ich etwas neues. Die Liebe. Sie ist klein und ganz zart. Bei der kleinsten Erschütterung würde sie reißen, wie ein Stück Papier. Doch ich hüte sie sicher in meinen Nimmerland.

Als wir uns leider voneinander lösen muss ich grinsen. Fragend sieht mich Magnus an. Wie vorher berühren sich wieder unsere Nasenspitzen. Unsere Hände lassen wir dort wo sie sind. "Wir haben schon längst mindestens drei Gesetze gebrochen aber halten uns noch immer an die höfliche Anrede."

Als nächstes höre ich wahrscheinlich das schönste Geräusch. Magnus lacht aus freiem Herzen. Dabei verzieht er sein Gesicht und ich versuche mir so viel es geht davon einzuprägen.

"Wir sind gut erzogen, Alexander." sagt er leise, als wäre auch das ein verbrechen. Ich kann nicht anders als selbst zu lachen. Ich fühle mich wie bei unserem ersten Treffen. Federleicht, alles scheint in viel schöneren Farben zu leuchten.

Aber meine Bedenken wollen mich noch weiter ärgern. "Gib uns eine Chance, Magnus." Mit seinem einen Daumen fährt er sanft über meine wahrscheinlich gerötete Wange. "Jeder Zeit."

Als ich diese zwei Worte höre, zerplatzt jegliche Sorge. Ich kann nicht anders als mein Griff zu stärken und ihn so vom Erdboden zu lösen. Magnus gibt ein überraschtes Geräusch von sich bevor er mich wieder anlächelt. Himmlisch.

Die freudige Luft verzieht sich relativ schnell und wird durch eine laut knisternde eingetauscht. Unsere Lächeln verschwinden. Meine Augen wandern von seinen eigenen zu seinen Lippen, die so schön weich sind. Sie liegen perfekt auf meinen.

Es ist Magnus der seinen Kopf senkt und mich wieder zu einem Kuss einlädt. Dieser hier ist anders. Vorsichtig, ohne jegliche bedenken, konzentriert darauf so viel wie möglich mit zu bekommen.

Ich frage mich wie ich jemals wieder genug davon bekommen soll. Kann man Kusssüchtig werden? Wenn nicht, dann bin ich der erste, der es wird.

Magnus klammert sich nur noch mehr an mich. So als könnte ich mich gleich in Luft auflösen. Seine Beine sind um meine Hüfte geschlungen, seine Hände um meinen Nacken.

Langsam ziehe ich mich zurück. Sein Blick ist glückstrunken. Ich lächle sanft. "Wenn sich so träumen anfühlt, dann möchte ich nie etwas anders tun." Ich kann nicht anders als ihm nochmal einen kurzen Kuss zu geben.

Erst jetzt merke ich wie kalt die Wand ist. Zusammen mit Magnus laufe ich zur Bank. Bevor wir uns setzen, löst er sich von mir. Meine Lippen verziehen sich zu einem schmollen und da ist wieder dieses lachen, für das ich vermutlich töten würde.

"Wollen wir trotzdem besprechen wie es jetzt weiter geht?" fragt er vorsichtig. Ich ergreife seine Hand und drücke sie kurz. Obwohl ich ihn kaum kenne und nicht mal seine Lieblingsfarbe kenne, weiß ich das ihm etwas auf dem Herzen liegt.

"In der Öffentlichkeit müssen wir uns ganz normal verhalten. Niemand darf Verdacht schöpfen." Ich verstehe ihn und das tue ich wirklich. Die Angst wird uns wahrscheinlich wie eine dritte Person begleiten.

"Wir erzählen niemanden etwas davon." fährt er fort und auch hiermit bin ich einverstanden. Auch mir fällt etwas ein. "Wir reden über alles. Auch über unsere Ängste und Bedenken." Magnus sieht mich kurz zweifelnd an bevor er dann auch nickt.

Ich ziehe ihn an mich und sofort kuschelt er sich an mich. Mir kommt es immer noch so vor als würde er sich gegen die Gefühle währen und vielleicht tue ich das auch. Aber ich möchte nicht immer an diese Welt denken.

"Wir müssen wahrscheinlich einfach das beste draus machen." flüstere ich leise. Magnus sieht auf und lächelt leicht. "Mit dir scheint es wahrscheinlich genau das sein. Das Beste vom Besten."

Meine Wangen werden wahrscheinlich unfassbar rot. "Alexander du weißt wahrscheinlich gar nicht, was du für ein wundervoller Mensch bist."

Darling [englisch] - Liebling

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