Traumstunde

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Alexander

Er war es der mir diese Worte zu erst sagte. Seine Stimme zitterte. Magnus krallte sich in meinen Overall. Ich drückte ihn ganz fest an mich. Auch bei mir rollten etliche Wassertropfen über die Wange. "Ich liebe dich auch, Magnus. Mehr als alles andere." Kurz löste er sich um mich anzusehen. "Ich hatte solche Angst um dich." Mit einer streicht er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Natürlich war diese Geste zu viel. Aber das interessierte uns kein bisschen. Ich wollte ihn einfach bei mir haben. "Ich bin da und ich werde nicht mehr gehen. Versprochen." Diesen Mann würde ich nicht mehr allein lassen. Ich würde nicht mehr von seiner Seite weichen.

"Alexander!" Magnus und ich lösten uns komplett voneinander. Schon von weitem sah ich Isabelle. In ihrem dunkelroten Reformkleid kam sie auf mich zu gerannt. Ich öffnete meine Arme für sie und wie Magnus schmiss sie sich in diese. Den Schmerz ignorierte ich dabei, denn es zählten nur meine Liebsten. Das alles erschien mir so unrealistisch. Noch vor ein paar Stunden hatte ich mit meinem Leben angeschlossen. Und jetzt war ich wieder hier in meinem Traum. Das alles grenzte wirklich an ein Wunder. Wahrscheinlich träume ich gerade auch. Wenn dann möchte ich nie wieder aufwachen. "Ich dachte ich habe dich verloren." Ich streiche Isabelle durch ihr Haar. "So schnell wirst du mich nicht los, Schwesterherz."

Sie löst sich von mir. Ich mustere sie. "Geht es dir gut?" Schnell nickt sie mit den Kopf. "Und was ist mit Max und unseren Eltern?" Wieder nickt sie nur. Tief atme ich aus. Kurz darauf steht Jace wieder neben mir. "Alec weißt du wer irgendeine Ahnung hat wie viele Bewohner Idris hat? Wir müssen einen Plan zur Rettung erstellen." Ich sehe zu Magnus der mich ebenfalls mustert. "Asmodeus Bane und Robert Lightwood sind die Männer, die ich eigentlich die größte Ahnung haben müssten." gibt dann mein Freund zu. "Sehr gut können die beide bitte hier her kommen?" Das kann spannend werden.

"Jace die beiden hassen sich." informiere ich ihn über unseres zögern. "Ja? Und hier geht es um tausende Menschenleben. Das werden sie doch mal kurz verdrängen können oder? Wir haben nicht ewig Zeit. Valentine könnte jeden Moment den Krieg in eine neue Stufe heben." Er hat recht und das weiß glaube ich jeder. "Ich hol meinen Vater und Isabelle holt euren." Zustimmend nicken wir. Magnus sieht mich eindringlich an und ich weiß das er einige Erklärungen haben möchte. Während die beiden sich auf den Weg machen, klärt mich Jace auf das der erste Transport schon in einer Stunde sein sollen. Gemeinsam durchqueren wir den Platz und teilen die Leute in die unterschiedlichsten Gruppen.

"Weißt du wie viele Verluste es bereits in Idris gibt?" fragt Jace mich irgendwann. "Jedes Menschen leben ist zu viel. Aber nein so genau weiß ich das nicht." Er nickt nur traurig. "Jace was ist los?" Lautlos seufzt er. "Meine Eltern wurden ebenfalls geholt. Allerdings weiß ich nicht ob sie noch irgendwo sind. Wenn ich jetzt diese ganzen Menschen hier sehe, freue ich mich. Aber gleichzeitig wünschte ich mir auch, das sie ebenfalls da gewesen wären. Bei jedem Punkt hatte ich Hoffnung und jedes mal wurde ich enttäuscht. Wenn ich also diese Nacht überleben werde, dann hoffe ich das ich sie in dem großen Stützpunkt wieder finde."

Ich ziehe ihn in eine Umarmung. "Ich drück dir die Daumen." Er nickt nur an meiner Schulter bevor er sich wieder befreit. "Warum solltest du nicht überleben?" Wieder seufzt er. "Wie schon gesagt wir werden nicht rechtzeitig schaffen ganz Idris zu räumen. Ich werde hier sein und mich gegen die Kräfte stellen und man weiß ja nie." Ich halte ihm meine Hand hin. "Ich werde mit dir kämpfen, bis zum Schluss." Jace ergreift meine Hand. "Bis zum Schluss."

In diesem Moment kommen Isabelle als auch Magnus an. Asmodeus sieht mich ernst an während Robert eher kritisch drein schaut. "Was soll das hier?" fragt mein Vater und am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige gegeben. Es verletzt wenn der eigene Vater nicht mal mitbekommt das man noch lebt. "Reißt euch zusammen. Wir brauchen jetzt eure Hilfe." Überrascht sieht er mich jetzt an. Er möchte mich in seine Arme ziehen aber ich verweigere. Wir haben wichtigeres zu tun. "Ok wir haben hier eine Karte von Idris. Ich muss wissen wo Kinder wohnen und welcher Punkt vielleicht mit am sichersten ist." Mr. Bane scheint sofort bereit zu sein. Doch mein Vater hat nur die Arme verschränkt. "Robert." sage ich in einem warnenden Ton. "Robert, können wir unsere Feindschaft nicht heute besiegeln. Wir haben schon einmal bewiesen das wir zusammen ein gutes Team sind." Bei den Worten von Magnus Vater scheint er wütend zu werden. "Ja und dann hast du mich allein gelassen. In dem Moment wo ich dich als Freund gebraucht hätte."

Verwirrt sehe ich die beiden Männer an. Auch Magnus weiß nicht so recht worum es hier geht aber er stellt sich neben mich und allein seine Nähe zu spüren ist Hoffnung genug. "Sollten wir uns nicht ein Beispiel an unseren Söhnen nehmen und jetzt wo es darauf ankommt zusammen halten?" Wenn ich jemals schon erwähnt hatte das ich überfordert war, dann war das eine Lüge, denn erst jetzt konnte man wirklich von Überforderung reden. Was meinte er damit? Hatte Mr. Bane etwas mitbekommen? Spielte das überhaupt noch eine Rolle?

"Na gut." Robert und Asmodeus erklärten Jace alles was sie wussten und schienen sich dadurch perfekt zu ergänzen. Währenddessen hatte ich Zeit Magnus alles zu erklären und er verstand. "Aber was ist mit Valentine Morgenstern? Der wurde in deinem Plan noch gar nicht erwähnt." brachte dann Isabelle an. Jace lächelte leicht. "Wenn alles nach Plan verläuft dann wird er heute Abend noch gefasst und wahrscheinlich auch noch umgebracht. Darum kümmert sich eine weitere Einheit von uns." Das klang irgendwie zu gut. "Hat eure Organisation auch einen Namen?" Jace grinste leicht. "Wenn alles gut geht kannst du uns gerne Engel nennen."

Ich sah wie ein weiterer Schusssicherer Wagen davon fuhr. In den letzten drei Stunden hatten wir die meisten Menschen in solche gesetzt. Meine Gedanken kreisten immer wieder zu Magnus und Isabelle die, die letzten Menschen noch holen wollten. Auch unsere Väter waren noch in der Stadt. Nur Max und Mum konnte ich sicher wissen. Allerdings müssten sie gleich wieder da sein und dann hätten wir es geschafft. Langsam spürte ich die Erschöpfung in meinem Körper. "Wenn ich richtig liege dann müssten es nur noch ein voller Wagen sein. Uns eingeschlossen richtig?"

Jace konnte nicht antworten. Da war ein Geräusch von Motoren. Wie von einem...Flugzeug. Kurz darauf schlug eine Bombe in das Haus links von uns ein. Jace und ich duckten uns. Er riss mich unter einen Hauseingang. Zum ersten mal sah ich Panik in seinen Augen. "Wir wussten nicht das sie Bombenflieger haben." In mir kroch die Angst hoch.

Magnus...

Traumstunde [deutsch] - eine Zeit wo die Realität in die Ferne rückt

Alles was wir sindWhere stories live. Discover now