Bye bye, Spidey... Ich komme wieder!

1.2K 94 26
                                    

Ich habe doch tatsächlich meine Frage unter dem letzten Kapitel vergessen... Huch 😅
Dabei war sie nicht mal unwichtig, ich würde mich freuen, wenn sie noch jemand beantworten würde 🙃

***

Leider war mein Dad nur Schritt eins.

Kommst du heute Nacht vorbei?', tippte ich rasch in mein Starkphone.

Die Antwort ließ nicht lang auf sich warten: ‚Sehr gern. Ist was passiert?'

Ich biss mir leicht auf die Unterlippe. Passiert war nichts, aber gefallen würde ihm das trotzdem nicht. ‚Nee. Ich erklär's dir nachher.'

*

‚Nachher' kam schneller, als mir lieb war.
Dennoch waren die Gefühle in mir ausschließlich positiv, als Spiderman in meinem Zimmer landete.
„Hey!", lächelnd umarmte ich ihn, und er ließ mich gar nicht erst los, sondern beförderte uns gleich auf das Dach. Mein Kopf lag dabei sicher an seiner Brust, und der Anzug untermalte seine wohldefinierten Muskeln... Ich hatte nichts dagegen. Mir war klar, dass Peter verdammt attraktiv war.

Auf unserer Kissenlandschaft angekommen zog er seine Maske vom Kopf und setzte sich bequem in den Schneidersitz.
„Also, Gracie, was ist los?"
Verlegen spielte ich mit dem Bändel meines Hoodies und hielt die Augen gesenkt.
„Hey, du weißt, dass du mir alles sagen kannst?"
Er hatte recht, ich verhielt mich albern. „Ich werde für eine Weile nicht hier sein, einige Tage. Ich gehe auf Mission nach Boston."

Kurz schwieg er, aber als ich unsicher seinen Blick suchte, war er ganz ruhig. „Das ist doch kein Problem, wirklich nicht! Ich verstehe nur nicht ganz, warum du gehst."
Ich dachte kurz nach, hatte etwas Mühe, die Worte richtig zu formulieren, dann sagte ich langsam: „Ich habe das Gefühl, als könnte ich hier nicht wirklich etwas ausrichten. Ich meine, du gehst auf Patrouillen und alles, aber ich bin nicht nützlich in der Hinsicht."

Wortlos legte er einen Arm um meine Schultern. „Ich denke, gerade hier bist du nützlich. Hier hast du unbegrenzten Zugriff auf Stark-Tech, und damit kannst du Wunder vollbringen. Deine Begabung, Gracie, funktioniert vom Wohnzimmer-Sofa aus, und nur weil du nicht direkt in den Kampf involviert bist, heißt das nicht, dass du weniger wert bist. Du weißt, dass mir das sogar ziemlich gut in den Kram passt, weil sowohl ich als auch dein Dad abgelenkt wären, wenn du in direkter Gefahr wärst."

Frustriert schnaubte ich und ließ ich meine Faust auf der Decke landen. „Das ist es ja gerade: Ihr traut mir nicht mal zu, mich selbst zu verteidigen, geschweige denn andere Menschen. Ich war viermal Landesmeister im Kampfsport!"

„Hey, hey...", Peter fing meine gestikulierenden Hände ein und bedeckte sie mit seinen warmen Fingern. „Ich traue dir das sehr wohl zu, mir ist bewusst, dass auch deine körperlichen Fähigkeiten die der meisten Menschen übertreffen. Aber die Gegner der Avengers sind eben meistens keine Menschen. Außerdem hast du doch selbst gesagt, dass Helden koordiniert werden müssen. Wenn du kämpfst, wer ist dann Back-up? Wer ist Plan B?"
Ganz toll. Er hatte das einzige Argument gefunden, das mich hier hielt: Ich bestand immer auf einen Plan B, und der war im Civil War... ich gewesen.

Wir saßen eine Weile schweigend da, einfach die Anwesenheit des anderen genießen.
Dann griff Peter das Thema noch einmal auf: „Vielleicht solltest du einfach auf ein College gehen. MIT oder so." Er streifte mich mit einem Seitenblick und fügte auf meinen skeptischen Ausdruck hastig hinzu: „Ich weiß, dass du das eigentlich nicht willst. Aber es wäre eine Herausforderung, eine Aufgabe. Zwei Jahre würden dir ja schon reichen, oder nicht?"
Ich kaute nachdenklich auf meiner Unterlippe. „Ich kann ja mal drüber nachdenken, wenn ich wieder hier bin."


Peter lächelte aufmunternd und ließ sich auf den Rücken sinken, den Sternenhimmel im Blick. Ich legte mich neben ihn und fragte leise: „Bleiben wir heute Nacht hier?"
„Gern." Er griff vorsichtig nach meiner Hand, und dann verstummten wir einträchtig.
Es war friedlich.

*

Es dämmerte gerade, als ich aufwachte.
Mein Kopf hatte sich irgendwie auf Peters Schulter eingefunden, und lächelnd sog ich seinen Geruch ein.
Am unregelmäßigen Heben und Senken unter mir erkannte ich, dass auch er bereits wach war, und bald sagte er leise: „Ich muss dann los."

Ich rückte etwas hoch, sodass unsere Köpfe wieder auf einer Höhe waren, und wandte mich ihm vollends zu.
Ich hatte allerdings nicht bedacht, dass auch er seinen Kopf gedreht hatte, und wir waren nur noch Millimeter voneinander entfernt. Sein Atem strich warm über mein Gesicht, und meine Wangen prickelten davon.
Er hatte sehr wohl gemerkt, wie nah wir einander plötzlich waren, aber er wich nicht zurück. Und wir sprechen hier von Peter Parker!

Ich blickte nur kurz auf unsere noch immer verschränkten Hände, dann sah ich ihm wieder in die Augen. Spidey setzte zum Sprechen an, aber ohne noch einmal darüber nachzudenken überbrückte ich den letzten Abstand und verschloss seine Lippen mit meinen.
Peter verharrte kurz geschockt, dann atmete er zufrieden aus und erwiderte.
Der Kuss war kurz, doch unglaublich bittersüß. Er schmeckte nach Abschied.
Aber was waren schon die paar Tage? Ich war ja nicht aus der Welt.

Wir lösten uns voneinander, und wieder öffnete Spidey seinen Mund, dann überlegte er es sich anders. „Ich muss los", sagte er schlicht.
„Ich weiß." Ich ließ ihn nur ungern gehen, aber ich löste meine Hand aus seiner und setzte mich auf. „Wir telefonieren, ja?"
Er umarmte mich noch einmal fest, brachte mich in mein Zimmer zurück und sprang aus dem Fenster.
Ich war definitiv Superhelden-geschädigt, dass ich diesen Satz nicht einmal ungewöhnlich fand!

***

Joa... Meinungen?
Mal ganz abgesehen von diesem Kapitel, mit wem sollte Gracie eine Zukunft haben? Habt ihr da Vorstellungen oder Wünsche?🙃(Geplant ist sowieso alles, mich würde es nur interessieren 😉)

Iron KidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt